Veredeln - Theorie und Praxis

Ok, dann habe ich dein nachfragen falsch interpretiert. Nun ist ja alles klar, wenn alles klar ist :D
 
200313. Hallo, hier einmal der aktuelle Stand. Wie man sehen kann, ist bis heute alles bestens. Der Keimling steht aufrecht und hat keine schlaffen Blätter. Die wurden beim pfropfen etwas zurück geschnitten, um die Verdunstungsfläche zu verringern. Die Temp am Standort beträgt am Tag ca. 22°C mit einer Nachtabsenkung auf ca. 18°C. Und, wie man hier auch sehen kann, bei einer sehr hohen Luftfeuchte. Heute habe ich der kleinen Pflanz einen anderen Standort gegönnt. Etwas wärmer auf der Fensterbank. Dort sind es tagsüber ca. 27°C von unten, also auf und über der Fensterbank. Dort bleibt er nun stehen, da Erschütterungen sicher nicht für eine Verwachsung von Vorteil sind. Fazit, gepfropft am 160313, ein erheblicher Fortschritt den vergangenen Versuchen gegenüber.



Da ich ja nun keine Jalas und auch kein Rocoto mehr zum Pfropfen hatte, was ja ursprünglich geplant, muss ich halt nun etwas improvisieren. Die Jalas hatte ich über den Keimblätter abgeschnitten und die Unterteile aber nicht weggeworfen. Die treiben nun an den Achseln der Keimblätter wieder aus. Also was tun? Klar, ein paar Tomaten mehr angesetzt und später soll es dann Jalas auf Tomate geben. :D
 
Hi Echeveria , dein letzter Post ist schon eine Woche her. Wie geht es deiner Veredelung?
 
Ja das würde mich auch interressten!
Hab grad 5 Tomis von den Kanaren an Start.Ca 15-20 cm hoch und wirklich viele Chilis die passen würden!
Wäre echt toll wenn Du alle am laufen hälst!:D
Klar gibt es Niederschläge, aber nochmal Danke fürs Pion. Sonst würden wir unsere Nahrung noch mit der Hand fangen!:w00t:
Sone Operation will klug überlegt sein!:dodgy:
Ich eliminiere nur ungern Pflanzen erst recht nicht Chilis!:D
Hoffe es klappt und las hören bzw sehen!
Grüßle Hans:w00t:
 
Ok Leute und Hallo. Hier der aktuelle Stand vom 290313. Unter gespannter Luft geht es dem Pfröpfling eigentlich ganz gut. Genau wie vor 4 Tagen habe ich heute wieder die Tüte abgenommen, um etwas frischere und trocknere Luft an den Pfröpfling zu lassen. Das quittiert er prompt mit erschlaffenden Blättchen. Na ja, was von denen halt noch dran ist. Ich werde ihn heute so um die 6 Stunden draußen lassen, dann wird er wieder eingetütet. Ich möchte da nix riskieren. Wenn die Blättchen dann wieder stramm stehen, wird das Ganze wiederholt. Ich möchte damit bezwecken, dass der Pfröpfling sich etwas an die rauere Umgebung gewöhnt und gleichzeitig etwa mehr Flüssigkeit über die Blättchen verdunstet, um damit den Saftfluss in dieselben etwas anzukurbeln. Was ja bei fast 100%iger Luftfeuchte wohl nicht so gut möglich ist. Noch ne kleine Info zu dem Plastiktopf. Ich finde ihn recht praktisch, da ich im unteren Teil Perligran eingefüllt habe und darauf das Töpfchen mit der kleinen Pflanze. Erstens kann man das Perligran ordentlich nass machen und daher ist die Erde im Töpfchen dann nicht zu nass. Zweitens kann man die Tüte schön über dieses Plastikding ziehen, ohne dem Pfröpfling zu nahe zu kommen.
Bild #1 kurz nachdem die Tüte abgenommen wurde.
Bild #2 etwas später.
Gerade eben ist der Kleine wieder in seine Tüte geschlüpft, wurde wieder Zeit dafür.
Sodele, das war der aktuelle Stand und ich bins bis jetzt zufrieden mit diesem Versuch.



 
Naja, das ist relativ!

Für den einen Ja, für den anderen nicht.
Ist ja ein Hobby :)

Zudem, kann man sagen, ich hab eine Staude mit vier verschiedenen Früchten :)

Frage:
Wo wir gerade dabei sind, auf die Idee, zu veredeln bin ich eigentlich noch nie gekommen.
Dieser Beitrag hat aber Besitz ergriffen von mir und ich werd das dieses Jahr natürlich ausprobieren :)

Meine Frage nun, welche Stauden eignen sich am besten für die Basis bzw. Mutterpflanze oder wie auch immer man dazu sagt?

Vor habe ich, auf eine Staude eine Habanero, Bhut Jolokia, Trinidad Scorpion zu pelzen.
Eignet sich dafür eine Rocoto? Denn die ist ja groß und stark?

Vielen Dank!
 
So, ich melde mich nochmal zu Wort, weil ich sehe das ihr einen eklatanten Fehler macht.
Wie ich im Eingangspost geschrieben habe, funktioniert die Veredelung nur weil es eine Schicht gibt dies sich Kambium nennt. Einkeimblättrige Pflanzen haben diese Schicht nicht, darum funktioniert so etwas nicht bei diesen Pflanzen, z.B. Gräser, wie etwa Mais.
Diese Kambiumschicht ist nur eine Zelle dick, das heißt das diese Schicht beider Unterlage und dem Pfröpfling zusammengeführt werden muss.
Und genau da liegt der Fehler.
Ich hab mal wieder etwas gemalt um euch das bildlich zu zeigen.

vered.jpg


Bild 1 ist das was ihr hier macht, den Pfröpfling in die Unterlage stecken. Das hellbraune ist die Kambiumschicht. Wie man sieht gibt es keine Möglichkeit das diese Schichten zusammenwachsen können. Das ist aber zwingend notwendig, weil sich in dieser Schicht die Nährstoffleitungen befinden.
Unter Luftfeuchtigkeit bleibt der Pfröpfling noch eine Weile grün und saftig, aber zusammenwachsen wird er nicht, darum wird er nicht mit Nährstoffen versorgt und lässt dann schnell die Blätter hängen.

Bild 2 und 3 zeigen wie es gemacht wird, beide Kambiumschichten liegen aufeinander und können zusammenwachsen.

Veredeln ist eine interessante und spannende Sache, wenn man jedoch nicht weis warum und wieso so etwas funktioniert wird man keinen Erfolg haben. Grundwissen ist einfach wichtig, genau wie sauberes Arbeiten. Und das es funktioniert seht ihr ja im Startpost.

Gruß marco
 
Hallo, soweit so gut, das habe ich verstanden und auch gewusst. Ich setze hierbei auf die Leitbündel in der Mitte. Also so wie man es bei Kakteen und Adenium macht. Mache ich da einen Denkfehler und hat Capsicum keine mittigen Leitbündel?
 
Normalerweise haben Pflanzen bei denen der Stamm verholzt innen keine Leitbündel mehr. Ich kenne mich bei Kakteen und Sukkulenten nicht so aus, denke aber das die nicht verholzen, weil sonst kein Wasser mehr gespeichert werden kann.
Auch wenn es diese Veredelungen von Tomaten und Chilis gibt, ist doch der Durchmesser der Unterpflanze und des Pfröpflings gleich groß. Versuche es mal so zu machen. Du siehst bei deiner Unterlage auch, das sie oben schon anfängt abzutrocknen, das braune oben dran, das ist dann totes Gewebe und leitet keine Nahrung mehr nach oben.

Wenn du gleichgroße Stammdurchmesser hast, musst du es mit schräg anschneiden versuchen, und mindestens eine Seite nach aussen auf das Kambium legen.
 
Ok, soweit so klar. Allerdings habe ich den eingetrockneten Rand als normal angenommen, sozusagen ein eintrocknen an der Schnittstelle, wie es sonst auch meist vorkommt. In meinem Beitrag #57 hatte ich ja geschrieben, dass ich am Pfröpfling am unteren Teil etwas abgeschabt hatte, um eine bessere Verbindung zum Rocoto herzustellen. Stichwort Kambium. Es ist aber, wenn ich das so überlege, gut möglich, dass am Rocoto die Kambiumschicht nicht frei war. Am 160313 wurde gepfropft. Das sind nun so 14 / 15 Tage. Sollte normalerweise, nach deiner Erfahrung, in dieser Zeit der Pfröpfling schon angewachsen sein? Was mich allerdings dabei etwas wundert, wenn er das bei mir nicht ist, sollte doch tatsächlich der Pfröpfling nur von der Luftfeuchtigkeit ‚gelebt’ haben? Auch wenn man bedenkt, dass kaum Verdunstung stattgefunden haben dürfte. Hm…
Ein stumpf auf stumpf, und ganz besonders schräg, dürfte zurzeit kaum durchführbar sein. Dafür sind die Pfröpflinge aktuell einfach nicht geeignet. Durchmesser mit auch und Krempel max. 2 mm. Ok, bei etwas älteren Pflanzen sehe ich da diese Schwierigkeiten als nicht so hoch an. Die stehen mir aber leider nicht zur Verfügung.
Ach ja, Frohe Ostern :)
 
Ähhh ich meinte natürlich wenn du ungleichgroße Stammdurchmesser hast musst du schräg schneiden und einseitig am Rand zusammenlegen. Dann aber natürlich verbinden.

Auch Frohe Ostern
 
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