Womit Holzhäcksel düngen?

Also das Holz heraussieben fällt bei Lehmerde und vielen sehr kleinen Häckselstücken aus!

Auf das eine Bett kommen normalerweise die Kürbisse. Das zweite Beet gehört traditionell den Rocotos.

Ich sehe im Augenblick zwei Möglichkeiten:
  1. Langsames Verrotten mit der Gefahr, dass im nächsten Jahr immer noch nicht alles Holz verschwunden ist.
  2. Schnelles Verrotten. Starke Zufuhr von Stickstoff und im nächsten Jahr ist das Problem beseitigt.
Wenn ich es richtig sehe, dann ist die Stickstoffversorgung der Pflanzen in beiden Fällen nahezu gleich kritisch.
Um die Blattdüngung mit Stickstoff werde ich in beiden Fällen nicht herumkommen. Der Aufwand müsste sich in Grenzen halten. Einmal wöchentlich sollte doch reichen?

Stickstoff ist doch der Einzige kritische Nährstoff?


Mir fällt gerade ein, dass ich größere Mengen Grasschnitt vom letzten Jahr habe und eine extrem große Menge vom Nachtbar bekommen kann. Grasschnitt sollte viel Stickstoff freisetzen.
Soll ich ein paar Schubkarren Grasschnitt zusätzlich einarbeiten? Natürlich dünn verteilt und nicht als Block.
 
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Es hat noch niemand gewagt einen Kommentar zu dem Rasendünger mit Langzeitwirkung abzugeben.

Ich hatte letztes Jahr einen Langzeitdünger für Tomaten benutzt (ich gucke Mal ob ich noch die Packung finde) allerdings im Topf. Kurz gesagt, die Dosierung lag immer daneben. Kann natürlich auch an mir bzw. den Umständen liegen (Topf erwärmt sich sehr stark in der Sonne etc.)
Dein Fall ist schon sehr speziell. Denk da können nur die Leute mit Gärtner Ausbildung o. Ä. weiterhelfen.

Wenn die Fläche nicht zu groß ist könnte man eine Schnellkompostierung mit einem Zucker-Hefe-Gemisch und etwas Guano starten. 2kg Zucker pro qm3 und Woche bringen schon was.
 
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Hallo Andreas @Anfänger2013 , das mit der Zucker Hefe wie @OhneGarten schreibt wäre auch mein Vorschlag gewesen. Ich nehme die beiden um damit die kompostierung in gang zu bringen, ist ein sehr günstiger Kompost starter den ich schon seit 3. Jahren nutze, mit gutem Ergebnis. Ich löse für meine Kompost Tonnen jeweils 1. Würfel Hefe und 1. Kilo Zucker in 10. Liter auf und gebe das Gemisch 1 X im Monat auf den Kompost.
 
Ich habe keine Ahnung, wie die Düngung funktionieren könnte. Aber ich habe auch einen schweren Lehmboden. Und schon einige male Häcksel (vom Kompostplatz) verwendet. Allerdings immer nur auf dem Boden zum Mulchen.
Bis sie vollständig verarbeitet waren dauerte es 1-2 Jahre. In der Zeit waren die Beete quasi unkrautfrei.

Hier also meine wissenschaftlich nicht fundierten pragmatischen Ideen (ich bin auf die Diskussion gespannt):

Ich würde das versuchen, was ich mit Tomaten mache: immer wieder tiefer setzen und einen langen Wurzelballen ziehen. Ich nehme dafür Milchtüten. Dann kannst du sie so einpflanzen, dass auch Kontakt zun gewachsenen Boden besteht. Dort unten würde ich dann auch Hornspäne einbringen. Zum Düngen ein Rohr/Schlauchstück mit einsetzen, so dass die Düngerlösung unter Umgehung der Häckselschicht in tiefere Schichten gelangen kann.

Chilis für ein Jahr in Kübeln auf das Beet stellen und das Problem aussitzen.

Wie schon jemand anders vorgeschlagen hat:
größere Pflanzlöcher ausheben und rund um die Wurzel mit anderer Erde arbeiten.
 
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Was soll auf das Beet nochmal drauf?
Vielleicht kannst du auch einen Umweg gehen, und bestellt das Beet dieses Jahr mit 'Unkraut'. Also Pflanzen die an die Erde kaum Anspruch stellen. Da gibst du der Erde Zeit das Holz zu verarbeiten und musst dich nicht stressen.
Nächstes Jahr guckst du dann wie weit der Boden ist.
 
Ich empfehle auf jeden fall n paar chilies in die Erde setzen! Sonst wissen wir ja nie wie sich das auswirkt und haben nur theoretische Ansätze ;=)
Wenns n Mangel gibt siehste das ja.. und dann kann man immer noch gegensteuern. Im Garten würd ich Chemiedünger weglassen und auf natürliches setzen. Im schlimmsten Fall haste eben dieses Jahr ein paar mickrige Chilies im Garten.. Was solls
 
Habe mich jetzt für folgendes entschlossen:
  • 10 cm Grasschnitt von Vorjahr werde ich als Stickstofflieferant fein in die Erde einarbeiten.
  • Werde monatlich die Beete mit einem Hefe-Zuckergemisch (1 Würfel Hefe und 1 Kilo Zucker in 10 Liter Wasser) behandeln. Hefe ist Frostunemfindlich, daher werde ich morgen damit anfangen. Werde vorher die Hefe etwas im warmen Zuckerwasser stehen lassen. http://www.besser-bier-brauen.de/bi...aeren/detailwissen-hefe-grundlagen/index.html
  • Habe 4 Packungen Rasen-Langzeitdünger gekauft. Werde ihn ab April regelmäßig einsetzen.
  • Auf das eine Beet kommen Rocotos. Etwas Sorgen mache ich mir um die Kürbisse. Blattdüngung und Kürbisse, ob das passt?
  • Werde auf alle Fälle das gesamte Jahr hier dokumentieren.
Für weitere Tipps und Ideen bin ich weiterhin dankbar.


Chilis für ein Jahr in Kübeln auf das Beet stellen und das Problem aussitzen.
Größere Pflanzlöcher ausheben und rund um die Wurzel mit anderer Erde arbeiten.
=> Werde ich vielleicht bei der ein oder anderen Sorte machen. Will aber unbedingt sehen was passiert. Könnte eine Lösung für die Kürbisse sein.

einen langen Wurzelballen ziehen.
=> 20 cm unter dem Lehm kommt Ton. Fast keine Pflanze schafft es dort mit Wurzeln einzudringen.
 
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Habe mich jetzt für folgendes entschlossen:
  • 10 cm Grasschnitt von Vorjahr werde ich als Stickstofflieferant fein in die Erde einarbeiten.
  • Werde monatlich die Beete mit einem Hefe-Zuckergemisch (1. Würfel Hefe und 1. Kilo Zucker in 10. Liter Wasser) behandeln. Hefe ist Frostunemfindlich, daher werde ich morgen damit anfangen
  • Habe 4 Packungen Rasen-Langzeitdünger gekauft. Werde ihn ab April regelmäßig einsetzen.
  • Auf das eine Beet kommen Rocotos. Etwas Sorgen mache ich mir um die Kürbisse. Blattdüngung und Kürbisse, ob das passt?
  • Werde auf alle Fälle das gesamte Jahr hier dokumentieren.

klingt gut.
Hinweis zum Grasschnitt vom Vorjahr. Wenn er Sonnengebleicht, braun und trocken ist, sprich Stroh, ist er genau wie Holz ein Kohlenstofflieferant! Pass also auf was du verwendest!
Kürbisse und Blattdüngung.. keine Erfahrung hiermit aber ich würde mir schon Gedanken in Bezug auf Mehltau machen.
 
Hinweis zum Grasschnitt vom Vorjahr. Wenn er Sonnengebleicht, braun und trocken ist, sprich Stroh, ist er genau wie Holz ein Kohlenstofflieferant! Pass also auf was du verwendest!

"Stroh besteht vor allem aus Cellulose. Es enthält nur etwa 0,5 Prozent Stickstoff (N) und besitzt ein Verhältnis zwischen Kohlenstoff (C) und Stickstoff von 80 zu 1. Die Bodenmikroorganismen haben beim Aufbau ihrer Körpersubstanz einen hohen N-Bedarf, der von einem C/N-Verhältnis von unter 20 zu 1 bestimmt wird." https://www.raiffeisen.com/news/artikel/30260548

Danke für den Hinweis! Werde frisch geschnittenes Gras nehmen!

Wo ist der Stickstoff hin?
 
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Wo ist der Stickstoff hin?

grobe Richtlinie:
alles was frisch, saftig und grün ist aus dem Garten. Aber auch Kaffeesatz und Küchenabfälle beispielsweise. Kohlenstoffträger sind meist trocken und braun.. wie man am Kaffeesatz sieht ist das eher eine Richtlinie ala Bauernregel.
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Ich habe "drin?" anstatt "hin" gelesen. Gute Frage! An die Luft abgegeben?

Was mir noch eingefallen ist für das Beet:
Leguminosen wie z.B. Bohnen und Erbsen ziehen den Stickstoff mit Hilfe von Knöllchenbakterien aus der Luft und binden ihn im Boden. Magst du Bohnen? :D
 
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"Leguminosen, zu denen etwa Bohnen, Erbsen oder Klee gehören, leben in Symbiose mit Rhizobien (Knöllchenbakterien) und werden durch diese mit Stickstoff versorgt. Daher kommen diese Pflanzen in der Regel ohne zusätzliche Stickstoffdüngung aus. "

"Leguminosen bilden Symbiosen mit bestimmten Bodenbakterien, den Rhizobien. Diese Bakterien können Stickstoff aus der Luft zu Ammoniak bzw. Ammonium-Ionen verarbeiten und so für die Pflanzen verfügbar machen. "


Klauen die vielen Mikoorganismen in der Erde den Stickstoff nicht schneller als die Buschbohne ihn aufnehmen können?
 
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Praktische Erfahrung und damit richtig Ahnung habe ich keine!! Von dem, was ich mir für meine erste Saison mit Garten angelesen habe, gilt:

Auch bei frischem Rasenschnitt bleibt nur sehr, sehr wenig Stickstoff für die Zersetzung der Holzschnitzel übrig. Die Pflanzen kriegen dann fast nichts mehr ab.

Ideal für die Verrottung ist ein C/N-Verhältnis von ungefähr 20 : 1. Bei frischem Rasenschnitt ist das C/N-Verhältnis etwa 15 bis 19:1. Bei Holzschnitzeln hast Du ein C/N-Verhältnis von etwa 200:1. Da Deine Holschnitzel recht grob sind, haben sie zum Glück bezogen auf die Masse eine recht kleine Oberfläche, und reagieren entsprechend langsam.

Mit z.B. Hornspähnen und Horngrieß kannst Du das C:N-Verhältnis in die richtige Richtung schieben. Sie haben ein C/N-Verhältnis von ca. 3:1. Ich würde die Pflanzlöcher für die Chilis eher großzügig ausheben und Hornspähne hinzufügen.

Wie weiter oben schon erwähnt, helfen Dir Leguminosen wie Erbsen, Ackerbohnen, Klee, Wicken, Lupinen etc. den Boden mit Stickstoff anzureichern. Sie nehmen den Stickstoff dafür aus der Luft auf, nicht aus dem Boden.

Einen weiteren Vorteil neben der Auflockerung des Bodens haben die vielen Holzschnitzel allerdings auch: Deine Pflanzen werden hervorragend von unten mit CO2 gedüngt. ;)
Und Kopf hoch, denn langfristig wirst Du vermutlich und vor allem hoffentlich von der Einbringung der Holschnitzel deutlich profitieren!
 
Mit z.B. Hornspäne und Horngrieß kannst Du das C:N-Verhältnis in die richtige Richtung schieben. Sie haben ein C/N-Verhältnis von ca. 3:1.
20 Schubkarren rechte feine Holzhächsel (nur die groben sieht man auf dem Bild.)

Holzhächsel = 200:1
Hornspäne = 3:1

1 x Holzhächsel + 10 x Hornspäne == 200 + 10x3 = 230 / 11 = 20,9

Um mit Hornspäne zu kompensieren benötige ich die zehnfache Menge der eingegrabenen Holzhächsel.
Waren ja nur 20 Schubkarren Holzhächsel!

Zu Aldipreisen kosten die Hornspäne ca. 10.000 €

Buschbohnen, Zuckererbsen und Schabzigerklee = Brotklee sind billiger und leckerer.
 
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