Zu wenig Wurzeln in 2013, mehr Wurzeln in 2014 - Das Experiment

Kauf dir die Netztöpfe für Wasserpflanzen. Die funktionieren spitze und kosten fast nichts. Meine 15cm Töpfe sind zwar auch nicht hoch aber der Wurzelballen entwickelt sich super, ich habe auch unten keine Ringwurzeln.

Wie ich schon geschrieben habe bin ich letztes Jahr von den 14x14 in die Endtöpfe gegangen und die Pflanzen hatten enorme Probleme mit dem Durchwurzeln.

Also entweder muss ich später aussäen damit im Mai die 14er noch nicht durchwurzelt sind oder ich nehme die Netztöpfe.

Und meine Wahl fällt eindeutig auf die Netztöpfe.



Zur Anzucht verwende ich diesmal 5cm Netztöpfe.
 
JasonV schrieb:
Also entweder muss ich später aussäen damit im Mai die 14er noch nicht durchwurzelt sind oder ich nehme die Netztöpfe.

Oder du reißt sie vorher etwas auseinander, alternativ mit einem langen Messer die Flächen abschneiden.
Ich hatte da noch nie Probleme, selbst wenn ein kleiner Topf nur noch aus Ringelwurzeln bestand. Einfach etwas dran rupfen und gut.
 
Ja, aufgerissen habe ich sie sowieso, aber das Aufreissen plus das kalte nasse Wetter hat das Wachstum der Wurzeln extrem verzögert. Ich habe jetzt eine Annuum den ganzen Sommer in dem kleinen 15cm Netztopf gehalten und die hat trotzem einen klasse Wurzelballen mit unendlich vielen Wurzelspitzen. Ich bin mir sicher dass die nach dem Umtopfen in einen größeren Topf ohne Unterbrechung weiter wachsen werden.
 
Das beste Beispiel ist eigentlich meine Kaki.

Die habe ich in einem 5x5 und dann in einem 7x7 aufgezogen. So nach einem halben Jahr begann sie plötzlich einzugehen. Zuerst stellte sie wochenlang das Wachstum ein und dann begann ein Blatt nach dem anderen einzutrocknen. Die Wurzeln wurden immer brauner, aber nicht matschig sondern hart. Die Erde war weder zu feucht noch zu trocken.

Ich dachte mir bevor ich sie entsorge setze ich sie in einen 5cm Netztopf. Und siehe da, keine 2 Wochen später begann sie wie wild auszutreiben. Also zog ich sie aus dem Topf, sie hatte einen schönen buschigen Wurzelballen mit sehr vielen Wurzelspitzen.

Kann ja sein das es Zufall war :D
Aber von einem bin ich überzeugt. In diesen Töpfen haben die Wurzeln eine perfekte Sauerstoffversorgung.

Als Endtopf würde ich sie aber auch nicht empfehlen, denn da kommt man mit dem gießen nicht mehr nach :D

Aber für die Aufzucht - Tausend Rosen :D:D
 
Hey Jason,

die Netztöpfe finde ich sehr interessant und ich überlege, diese als letzten Topf vor dem Endtopf zu testen.

Ich habe auf Anhieb diesen Händler in der Bucht gefunden, allerdings kostet ein 15er Topf da knapp 5€, was ich schon recht heftig finde.

Wo hast du deine her?
 
Hey,
ich habe mir, durch die Anregungen hier im Thread, zur Aufzucht auch 6 Air-Pot´s zugelegt.
Von mir gibts ein großes Lob an Anfänger2013 und Jason. Der Thread hier ist einfach super! Ich mag es neue Methoden auszuprobieren und ohne euch wüsste ich jetzt noch nicht einmal, dass es sowas wie air-pruning überhaupt gibt. Zudem sind alle Experimente genau dokumentiert und auch die Durchführung wirkt sehr seriös! Danke dafür! Solche Threads wie dieser machen das Forum für mich (und ich glaube auch für viele andere) so interessant. :clap::clapping::thumbup:
 
Der Lob gebührt Anfänger, er beschäftigt sich mit dem Thema schon länger.

Ich bin nur auf den Zug gesprungen um eine Methode zu finden um während der Anzucht Ringwurzeln zu verhindern. Und da mir hunderte Airpots einfach zu teuer sind waren die Netztöpfe einfach die logische Alternative;)

Und ausser dass ma öfter gießen muss haben die überhaupt keine Nachteile. Ganz im Gegenteil - die bieten eine perfekte Sauerstoffversorgung für die Wurzeln.
 
Da im Augenblick viel Umtopfen, ein paar Empfehlungen zum Wurzelwachstum.

Eine Sibirische Hauspaprika wachst bei mir im Wasserglas. Augenblicklich Größe der Chili 4 cm, Länge der Wurzeln 17 cm.
20150117_110934klein.jpg


Bei den Wurzeln fällt folgendes auf.
Die ersten Wurzeln, die sich bilden wachsen sehr lang. In der Natur hat das den Grund, dass die Pflanze in tiefe Erdschichten vordringen muss, damit sie auch bei einer Trockenheit an Wasser kommt. Diese Wurzeln sind aber in Töpfen nicht erforderlich und sogar schädlich, da aus diesen besonders schnell Ringwurzeln entstehen.

Auf dem Bild sieht man auch einige Wurzeln, die sehr viele Verzweigungen gebildet haben. Dies sind die Wurzeln, wo ich die Wurzelspitze um einen Zentimeter abgeschnitten habe. Nach kurzer Zeit entwickeln diese Wurzeln eine Vielzahl an Verzweigungen.

Vorteile von Wurzeln mit vielen Verzweigungen im Gegensatz zu normalen Wurzeln:
  • Es entwickeln sich viel mehr Wurzelspitzen. Nährstoffe werden nur von den Wurzelsitzen aufgenommen! Daher bessere Nährstoffaufnahme.
  • Die Wurzel wächst nicht mehr nur in die Lange, die Längenentwicklung verteilt sich auf eine Vielzahl an Seitenwurzeln. Dadurch werden die Wurzeln nicht so lang und der Nährstofftransport zur Pflanze wird viel leichter und effektiver.
  • Die Entwicklung von Ringwurzeln wird reduziert.
  • Nach dem Umtopfen in den Endtopf stehen viel mehr Wurzelspitzen zur Verfügung, die in die neue Erde vorstoßen können.

Das Problem ist, dass in Töpfen für Pflanzen ein anderes Wurzelsystem vorteilhaft ist, als in der Natur!
Durch zwei kleine Eingriffe kann man das Wurzelsystem aber dazu veranlassen ein optimaleres Wurzelsystem für Töpfe zu bilden.

Meine Empfehlung für optimales Wurzelwachstum angepasst für die Bedingungen in einem Topf:
  • Bei jedem Umtopfen alle sehr lange Wurzeln, vor allem die dabei sind Ringwuzeln zu bilden, kürzen.
  • Bei jedem Umtopfen alle sichtbaren Wurzelspitzen um ca. einen Zentimeter mit einer Schere kappen.


Auf diese Weise kann man auch in normalen Töpfen ein für Töpfe gutes Wurzelsystem bekommen, ohne zu speziellen Töpfen (siehe oben) greifen zu müssen. Da nur sehr wenig Wurzelmasse entfernt wird wird die Entwicklung der Pflanze nicht merklich gestört.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dieses Jahr habe ich Oase Pflanzkörbe verwendet, die eigentlich für Teichpflanzen gedacht sind.

Der Vorteil von diesen Körben ist ein sehr enges Gitter, durch das keine Erde fällt. Wenn man die Pflanzkörbe gut mit Erde füllt gibt es keine nennenswerten Probleme mit an der Seite herauslaufendem Wasser.

V11: 11x11x11xcm = 1 Liter
20150128_225309-klein.jpg


V23: 23 x 23 x 13 cm, 5 l beim Umtopfen in einen Endtopf
20150602_101928-klein.jpg


Unmengen vor Wurzelspitzen, die in die neue Erde vorstoßen wollen. Die Pflanzkörbe ließen sich übrigens immer extrem leicht abziehen.

Leider gibt es die Pflanzkörbe nicht immer in für uns optimalen Größen.
Oase: Pflanzkorb
V11: 11 x 11 x 11 cm, 1 l
V23: 23 x 23 x 13 cm, 5 l
V28: 28 x 28 x 18 cm, 8 l
V35: 35 x 35 x 26 cm, 20 l
Die aktuell auf der Oase-Internetseite angegebenen Literzahlen sind falsch!

Nach meinen Erfahrungen empfehle ich zumindest die V11 Töpfe einzusetzen. Dadurch erhöht man die Anzahl der Wurzelspitzen extrem. (Die Nährstoffaufnahme erfolgt nur durch die Wurzelspitzen! )

Dieses Jahr bin ich von V11 auf V23 gewechselt, habe aber die Rocotos zu lange in den 5 Liter Töpfen gelassen. Dadurch entwickelte sich ein sehr dichtes Wurzelgeflecht. Nach meiner Meinung ein etwas zu dichtes. Aber auf alle Fälle ist ein sehr dichtes Wurzelwerk besser als Ringwurzeln. Nächstes Jahr werde ich früher in größere Töpfe wechseln. Ob ich V28 oder V35 nehme oder in normale Töpfe wechsele weiß ich noch nicht. Wenn erst einmal die Basis mit vielen Wurzelspitzen, z. B. mit V11, gelegt ist nimmt die Bedeutung von Netztöpfen mit jedem Umtopfen ab.


Bis jezt sehe ich die Oase Pflanzkörbe als das Optimum an, wenn es um optimale Wurzelentwicklung geht.

Root Pouch mag ich nicht, da sich sehr schnell Schimmel an der Außenseite bildet.
Andere Antiringwurzeltöpfe bringen zum Teil größere Probleme beim Gießen mit sich. Bei einigen ist auch die Ringwurzelverhinderung nicht optimal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse, die Töpfe sind eigentlich perfekt. Ich hatte damals keine eckigen Netztöpfe gefunden.
Die Runden funktionieren zwar genial, aber eckige fassen halt mehr Erde bei gleichem Platzbedarf.
 
Einen Unterschied im Pflanzenwachstum kann ich mit Vergleichspflanzen mit identischen Topfgrößen nicht feststellen. Dies ist jetzt, in so kleinen Töpfen, auch noch nicht zu erwarten.

Wenn jetzt aber die Pflanze aus Experiment 5 und die Vergleichspflanze in einen großen Topf gesetzt würden, dann hätte die Experiment-5-Pflanze einen viel besseren Start und würde sich langfristig besser entwickeln.

Gibts dazu auch schon Studien? :)
 
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