Zu wenig Wurzeln in 2013, mehr Wurzeln in 2014 - Das Experiment

Also bei mir stelle ich bis jetzt kein besonderes Wachstum fest. Wie es wirklich mit den Wurzeln aussieht kann man aber erst nach der Saison sagen.

Im Moment sehe ich aber keinen Grund in der nächsten Saison in meine bestehenden Töpfe Löcher zu bohren :)

Ich glaube das Thema mach eher für die Anzucht Sinn, denn da habe ich immer mit Ringwurzeln zu kämpfen.
 
Ein Zwischenbericht um die Neugier zu stillen:

Verwendete Töpfe:
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  1. Airpot: Eigenkonstruktion aus Lochfolie
  2. Ercole Airpot 1,3 Liter https://ssl.bloomtech.de/gefaesse/airpots/323/topf-ercole-airpot-1-3-liter
  3. Root Pouch Topf auf ca. 1 Liter klein genäht
  4. ca. 1 Liter Topf aus Einkaufstasche genäht
  5. 11x11 cm Topf mit Futter zur Hälfte mit Root Pouch Gewebe und Einkaufstaschenstoff. Um zu Überprüfen, ob root trapping auftritt. http://rootpouch.wordpress.com/tag/root-trapping/

Orangener Sticker: Wurzeln wurden beschnitten beim Umtopfen
Ohne Sticker: Ringwurzeln wurden vorsichtig aufgelöst, Wurzeln aber nicht beschädigt oder gekürzt.

Pflanzen 27.7.
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Pflanzen 5.8.
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Für ein Ergebnis ist es noch viel zu früh. Vielleicht sieht man etwas in einem Monat.
 
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Ergebnis von Experiment 5:
11x11 cm Topf mit Futter zur Hälfte mit Root Pouch Gewebe und Einkaufstaschenstoff. Um zu Überprüfen, ob root trapping auftritt. http://rootpouch.wordpress.com/tag/root-trapping/

Topf ganz rechts. Je 50 Prozent der Seiten sind mit den entsprechenden Geweben ausgelegt. Kein Gewebe am Boden.
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Links Root Pouch Gewebe, Rechts Einkaufstaschengewebe:
Links-Root-Pouch---rechts-Einkaufstaschen-Gewebe-20141019_141217.jpg


Ecke mit Root Pouch Gewebe:
Ecke-mit-Root-Pouch-Gewebe-20141019_141433.jpg


Ecke mit Root Einkaufstaschengewebe:
Ecke-mit-Einkaufstasche-Gewebe-20141019_141358.jpg


Schnitt durch Wurzelblock:
Schnitt-durch-Wurzelblock-unten-20141019_141548.jpg


Vergleichspflanze:
Vergleichspflanze-20141019_141851.jpg



Sowohl das einfache Einkaufstaschengewebe als das hochwertige Root Pouch Gewebe verhindern hervorragend die Entwicklung von Ringwurzeln. Unterschiede in der Effektivität konnte ich nicht feststellen.

Da das Gewebe sich im Inneren eines normalen Topfes befand, ist die Wirkung alleine auf das Fangen von Wurzelspitzen zurückzuführen.

Exposition der Wurzeln mit Luft oder Austrocknen der Wurzeln durch das Gewebe spielen bei dieser Versuchsanordnung keine Rolle.
 
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Deine Experimente sind immer sehr schön dokumentiert :thumbsup:
Kannst Du vielleicht noch etwas dazu schreiben, ob/wie sich der Einsatz dieser Gewebe im Pflanzenwachstum bemerkbar macht?

Danke, pica
 
Einen Unterschied im Pflanzenwachstum kann ich mit Vergleichspflanzen mit identischen Topfgrößen nicht feststellen. Dies ist jetzt, in so kleinen Töpfen, auch noch nicht zu erwarten.

Wenn jetzt aber die Pflanze aus Experiment 5 und die Vergleichspflanze in einen großen Topf gesetzt würden, dann hätte die Experiment-5-Pflanze einen viel besseren Start und würde sich langfristig besser entwickeln.

Die Gründe dafür sind:
  • Weiter verzweigtes Wurzelwerk. Nur die Wurzelspitzen nehmen Nährstoffe auf.
  • Kürzere Wurzeln. Durch die Ringwurzeln bei der Vergleichspflanze, die in wenigen Wochen noch viel stärker ausgeprägt währen, sind die Wurzeln sehr lang. Die Nährstoffe müssen den ganzen Weg von der Wurzelspitze bis zu den Blättern transportiert werden. Ab einer gewissen Länge kommen fast keine Nährstoffe mehr an, da die Wurzel ja auch Nährstoffe benötigt.
  • Die Ringwurzeln bilden eine Wurzelwand. Diese Wand verhindert den Feuchtigkeitsaustausch zwischen der inneren Erde und der äußeren Erde, da die Erden sich nicht länger ausreichend berühren.
  • Die Experiment 5 Pflanze stellt nach dem Umtopfen schnell fest, das mehr Volumen zur Verfügung steht und intensiviert das Wachstum der gesamten Pflanze. Überall können Wurzelspitzen in neue Erde vorstoßen! Bei Ringwurzeln finden nur wenige Wurzeln in die neue Erde und der Effekt ist viel geringer. Die meisten Wurzelspitzen werden durch die Ringwurzelwand blockiert.

    Wirkung von unterschiedlichen Topfgrößen (28 Mutationsprojektpflanzen):
    Mutanten-20141019_124758.jpg

    Je größer der Topf desto größer die Pflanze, desto frühere die Fruchtbildung

    7x7 cm Topf = 0,25 Liter
    Die kleinste Pflanze, bildet gerade die ersten Knospen.

    10x10 cm Topf = 0,69 Liter
    ca. 25 cm, eine Pflanze mit einer großen Frucht, 6 Pflanzen mit kleinen Früchten

    11x11 cm Topf = 1,0 Liter
    ca. 35 cm, die meisten mit 1 bis 2 großen Früchten
 
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Sehr anschaulich erklärt, Danke! Dann werde ich diesen Winter wohl ein bisschen mit Einkaufstaschen basteln :) Da ich die Pflanzen generell eher zu lange in zu kleinen Töpfen habe erwarte ich mir da durchaus Vorteile. (Die meisten Pflanzen werden direkt aus den 12er-Töpfchen in die Endtöpfe kommen) Bis jetzt musste ich immer einen guten Teil der Wurzelmasse wegreissen beim Umtopfen, was die Pflanze natürlich zurückwirft. Bin sehr gespannt, wie sich das 'pouching' auswirken wird.

Bei der frühen Fruchtbildung aufgrund grösserer Töpfe sind meine Erfahrungen etwas anders, das bezieht sich allerdings rein auf annuum- und frutescens-Sorten. Die haben bei mir grundsätzlich in kleineren Töpfen früher Früchte angesetzt. Allerdings haben sie auch, nachdem ein paar Früchte an der Pflanze waren, das Wachstum erstmal (fast) komplett eingestellt. Ein wirklicher Vorteil war es also nicht.

Gruß, pica
 
Super erklärt dein Versuch, dem ist nichts mehr hinzuzufügen ;)

Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht.
Ich habe vor ein paar Wochen eine Banana Legs Tomate aus der Einkaufstüte befreit. Wie man sieht gibt es auch hier keine Ringwurzeln.





ABER: Null Wachstumsvorteile gegenüber den Topfpflanzen.

Meiner Meinung nach macht das bei großen Behältern in denen man nur einjährige Pflanzen ziehen will überhaupt keinen Sinn. Ausser dass ich viel öfter gießen musste konnte ich keine Unterschiede bemerken. Wenn man eine Pflanze mehrjährig halten will dann würde das System sicherlich Vorteile bringen.

Ganz anders sieht das meiner Meinung nach bei der Aufzucht aus. Hier bin ich mir zu 100% sicher dass man erstens über einen längeren Zeitraum mit kleineren Töpfen auskommt und zweitens die Pflanzen mit einem starken Wurzelballen einen optimalen Start in ihren Endtöpfen haben werden.

Im 7cm Topf kann man schon ordentliche Pflanzen vorziehen.


Und das ganze ohne Ringwurzeln. Die sind jetzt schon gut 2 Monate in den winzigen Töpfen.


Mit den 1l Töpfen bin ich auch sehr zufrieden, die werden meine 14cm Töpfe ersetzen welche ich vor dem Rauspflanzen verwende.


 
JasonV schrieb:
Meiner Meinung nach macht das bei großen Behältern in denen man nur einjährige Pflanzen ziehen will überhaupt keinen Sinn. Ausser dass ich viel öfter gießen musste konnte ich keine Unterschiede bemerken. Wenn man eine Pflanze mehrjährig halten will dann würde das System sicherlich Vorteile bringen.

Ganz anders sieht das meiner Meinung nach bei der Aufzucht aus. Hier bin ich mir zu 100% sicher dass man erstens über einen längeren Zeitraum mit kleineren Töpfen auskommt und zweitens die Pflanzen mit einem starken Wurzelballen einen optimalen Start in ihren Endtöpfen haben werden.
Ich stimme Dir vollkommen zu. Der große Vorteil ergibt sich bei der Anzucht!

Wo ich Dir nicht zustimme ist, dass man dadurch die Topgröße bei der Anzucht reduzieren kann. Natürlich hast Du auch in einem kleinen Topf eine Pflanze mit deutlich besseren Startbedingungen. Aber ein kleiner Topf, auch ohne Ringwurzeln, bedeutet deutlich langsameres Wachstum. Siehe Beitrag 15: "Durchschnittlich 43 Prozent mehr Wachstum bei einer Verdopplung der Topfgröße".

Siehe auch meine 28 Mutationsprojektpflanzen. Der Unterschied wäre noch deutlicher ausgefallen wenn ich auch in 3 oder 5 Liter Töpfe gepflanzt hätte.

Ich werde es nächstes Jahr ausprobieren. Ich schätze, dass man sich mindestens einen Monat Kunstlich-Aufzucht sparen kann, wenn man sehr früh in große Töpfe umtopft.

Deine schöne Pflanze im 7 cm Topf ist ein gutes Beispiel. Die Pflanze ist ca. 10-mal größer als der Topf. Der Platzbedarf wird also ausschließlich durch die Pflanzengröße und nicht durch die Topfgröße bestimmt. Selbst bei einem 10 Liter Topf würdest Du nicht mehr Platz benötigen. Kleine Töpfe bieten also keinen Platzvorteil. Bleibt lediglich ein Preisvorteil von wenigen Cent, da kleine Töpfe etwas billiger sind.
 
Anfänger2013 schrieb:
Wo ich Dir nicht zustimme ist, dass man dadurch die Topgröße bei der Anzucht reduzieren kann. Natürlich hast Du auch in einem kleinen Topf eine Pflanze mit deutlich besseren Startbedingungen. Aber ein kleiner Topf, auch ohne Ringwurzeln, bedeutet deutlich langsameres Wachstum. Siehe Beitrag 15: "Durchschnittlich 43 Prozent mehr Wachstum bei einer Verdopplung der Topfgröße".

Das verstehe ich, worum es mir ging war folgendes: Bei meiner Pflanzenanzahl kann ich maximal in 14x14 Töpfen vorziehen. Ich kann nicht 50 Pflanzen in 10l Töpfen im Haus kultivieren.

In den 14er Töpfen hatte ich natürlich massive Ringwurzeln - die musste ich vor dem Umtopfen in die Endtöpfe aufreissen. Dann hat es wirklich ewig gedauert bis die Endtöpfe durchwurzelt waren und die Pflanzen endlich gewachsen sind. Ich glaube dadurch habe ich die meiste Zeit verloren.

Wenn ich nächste Saison jetzt in den 15er Netztöpfen bleibe - auch wenn die Pflanze dadurch vielleicht nicht viel größer ist als in den 14x14 Töpfen - bin ich mir sicher dass die Pflanzen in den Endtöpfen viel schneller anwurzeln und dadurch früher und schneller weiterwachsen.

Ich traue mich fast wetten das Pflanzen aus den Netztöpfen jetzt zum Ende der Saison um einiges größer wären als die aus meinen 14x14 Töpfen ;)

Anfänger2013 schrieb:
Ich werde es nächstes Jahr ausprobieren. Ich schätze, dass man sich mindestens einen Monat Kunstlich-Aufzucht sparen kann, wenn man sehr früh in große Töpfe umtopft.

Das unterschreibe ich sofort.
 
Ich kann bisher bestätigen dass sich diese Stofftöpfe und auch die teuren Airpots als Endtöpfe nicht lohnen. Pflanzen wachsen genauso wie in normalen Pötten, verbrauchen aber mehr Wasser. In den Löchern der großen Airpots wächst draussen sogar Unkraut welches Nährstoffe abzieht.
Aber als Zwischentöpfe sind die sicherlich ideal. Nächste Saison kommen meine Pflanzen in 1l Airpots, dann direkt nach draussen in 15l.
Die Stofftöpfe gefielen mir vom handling nicht so, sind recht dreckig und siffen, die Airpots sind da super, lassen sich gut gießen, neigen nicht zum umfallen und zum umtopfen einfach "abschälen" und in den Endtopf setzen.

Was ich noch suche ist jemanden mit Erfahrungen mit Autopots, aber das ist ein anderes Thema.
 
Dann sind wir wohl alle der Meinung dass es bei den Endtöpfen nichts bringt.

Ich habe heute eine Bhut Jolokia yellow entsorgt. Und zwar die was ich in der Einkaufstüte im Papierkorb hatte.

Auch hier gibts keine Ringwurzeln.




Und jetzt kommt wieder das ABER:
Der Papierkorb links hat ca 10l, der Topf rechts ca 20l.
Hier ist eindeutig zu sehen dass die Topfgröße viel wichtiger war als das Gewebe der Einkaufstasche :)

 
Snoozel schrieb:
die Airpots sind da super, lassen sich gut gießen, neigen nicht zum umfallen und zum umtopfen einfach "abschälen" und in den Endtopf setzen.
Bei meinen selbst gebastelten Airpots hatte ich das Problem, dass wenn die Erde stark ausgetrocknet war, das Wasser durch die Löcher floss und ich Indoor aufpassen musste, das das Wasser nicht über den Untersetzer fließt. Das Wiederbefeuchten der Erde war sehr schwierig. Bei Normal trockener Erde funktionierte das Gießen gut.

Hattest Du bei den Original-Airpots keine Probleme bei sehr trockener Erde?
 
Wenn man es drauf ankommen lässt und es wirklich mal total austrocknet tropft ein wenig aus den Löchern - aber nur wenn die Erde abgesackt ist und die oberen Löcher dadurch frei liegen.
Normal sind die oberen Reihen ja geschlossen.
 
Am 27.7. habe ich kleine Brown Lage Habanero Pflanzen (Mutationsprojekt) in unterschiedliche Töpfe gepflanzt und die Wurzelentwicklung zu beobachten. Siehe Beitrag #62.

Jetzt nach 4 Monaten und 3 Tagen habe ich die Pflanzen aus den Töpfen genommen und berichte über die Ergebnisse:

1.) Pflanzen in 11x11 cm Töpfen
20141130_084024-11x11-cm-Töpfe-klein.jpg

Da die Pflanzen 4 Monate in den relativ kleinen Töpfen standen, haben sich eine Vielzahl an Ringwurzeln gebildet. Es sind nur wenige Wurzelspitzen zu sehen, die nach einem Umtopfen in die neue Erde vorstoßen können.

2.) Root Pouch Topf auf ca. 1 Liter klein genäht und Topf aus Einkaufstaschengewebe
20141130_082704-Hortipot-Stoff-+-Einkaufstasche-klein.jpg

Trotz der langen Zeit in den ca. 1 Liter Töpfen haben sich in beiden Fällen keine Ringwurzeln gebildet. Besonders wenn man 0,5 cm der Erde an den Seiten entfernt findet man überall sehr zahlreich Wurzelspitzen, die nur darauf warten sich in neuer Erde auszubreiten. Beide Stofftaschen ließen sich auch bei sehr trockener Erde gut gießen. Wenn Wasser durch das Gewebe drang, dann floss es an der Stoffaußenseite herunter. Im Vergleich zu den Töpfen mit Löchern bestand keine Gefahr das Wasser den Untersetzer verlässt. Problematisch fand ich aber, dass sich an der Stoffaußenseite mehrmals ein dichter Flaum von Schimmel gebildet hat. Wurde weniger gegossen, so entwickelte er sich wieder zurück.
Der hochwertige Root-Pouch-Stoff entwickelte deutlich mehr Schimmel als der sehr dünne Einkaufstaschenstoff, da er viel mehr Feuchtigkeit speichern kann. Ich kann nicht beurteilen wie gefährlich der Schimmel ist. Ich werde Stofftaschen aber in Zukunft nicht mehr verwenden, auch wenn sie sehr gut die Ringwurzelbildung verhindert haben. Wie in Beitrag #64 berichtet wird die Wurzelbildung auch verhindert, wenn ein Topf mit diesen Stoffen "gefüttert" wird. In diesem Fall ist kein sichtbarer Schimmel aufgetreten, der Aufwand ist aber hoch.

3. Ercole Airpot
20141130_083144-Ercole-Airpot-klein.jpg
20141130_083216-Ercole-Airpot-klein.jpg

Mit den Ercole Airpot war ich sehr zufrieden. Bei sehr trockener Erde trat zwar Wasser aus den Löchern aus, floss aber meist am Topfrand herunter und verließ nicht den Untersetzer. Die Ringwurzelbildung wurde an den Seiten sehr gut verhindert. Am Boden entwickelten sich längere, aber nicht sehr lange, Wurzeln, die ich beim Umtopfen entfernt hätte.


4. Airpot: Eigenkonstruktion aus Lochfolie
20141130_083557-Airpot-Eigenkonstruktion-aus-Lochfolie-klein.jpg
20141130_083700-Airpot-Eigenkonstruktion-aus-Lochfolie-klein.jpg

Bei dem Airpottopf aus Lochfolie erwies sich das Gießen bei sehr trockener Erde als schwierig. Obwohl die oberen beiden Lochreihen verschlossen blieben, floss bei sehr trockener Erde Wasser aus den unteren Löchern und spritzte mehrmals über den Untersetzer hinaus. Die Ringwurzelbildung wurde sehr gut unterdrückt. Durch die größeren Lochabstände war das Ergebnis aber nicht so perfekt wie in den anderen Fällen.


Allgemein muss man Anti-Ringwurzeltöpfe deutlich häufiger gießen, da durch die durchlässigen Seiten die Erde schneller trocknet. Hat man nur wenige Anti-Ringwurzeltöpfe, dann sollten sie an einer gut sichtbaren Stelle als Block stehen. Mehrmals habe ich gerade noch rechtzeitig mitbekommen das die 5 Töpfe dringend gegossen werden mussten.

Die unterschiedlichen Topftypen haben sich nicht, wie zu erwarten war, auf das Pflanzenwachstum ausgewirkt. Die Größe und Fruchtbildung hingen aber deutlich von der zur Verfügung stehenden Erdmenge ab. Es war deutlich zu sehen, das Pflanzen in 10x10 cm sich langsamer entwickelten als in 11x11 cm.
Die unterschiedlichen Topftypen hatten aber deutliche Auswirkungen auf das Wurzelwachstum.
Bei den klassischen Töpfen haben sich deutlich Ringwurzeln gebildet. Bei einem Umtopfen hätte ein Großteil der Wurzelmasse entfernt werden müssen. Dies hätte die weitere Entwicklung verzögert. Werden die Ringwurzeln nicht entfernt, so stoßen nur wenige Wuzeln, nach dem Umtopfen, in die neue Erde vor. Darüber hinaus wird der Nährstofftransport durch die langen Wurzeln behindert. Beim Auseinanderbrechen des Wurzelblockes fiel mir zusätzlich auf, das sich viele Wurzeln an den Topfrändern befanden. Das Innere der Töpfe war deutlich schwächer durchwurzelt als bei den Töpfen die Ringwurzeln verhindert haben.

Die Antiringwurzeltöpfe haben alle, mit nur geringen Unterschieden, ihre Aufgabe erfüllt.

Wahrscheinlich werde ich mir für das nächste Jahr Ercole Airpots kaufen, da sie recht günstig sind und ihre Aufgabe, bis auf den Boden, gut erfüllt haben. Vor Kurzem habe ich im Gartenmarkt Pflanzkörbe mit einer sehr feinen Lochung für Wasserpflanzen gesehen. Die Höhe entsprach zwar nicht immer meinen Wünschen, aber ich werde der Richtung noch etwas suchen, da diese Töpfe mir recht optimal erscheinen.
20141107_100357-Pflanzkörbe.jpg


Meine Planung für 2015:

4cl Schnapsgläser -> 7x7cm Töpfe 0,25 l ->10x10 cm Töpfe0,69 l -> 13x13cm Töpfe 1,55 l

Während dieser Entwicklungsphase nehme ich normale Töpfe und topfe immer um, wenn die ersten Wurzelspitzen den Topfrand erreicht haben. Beim Umtopfen kappe ich immer alle sichtbaren Wurzelspitzen um einen Zentimeter, um die Verzweigung der Wurzeln zu fördern. Der Grund dafür ist, dass ich den Wurzeln unbegrenzten Raum suggerieren möchte, was das Wachstum deutlich fördert. Ich pflanze aber nicht gleich in große Töpfe um am Anfang Platz unter den Lampen zu sparen und Probleme mit zu feuchter Erde zu vermeiden. Wird bei kleinen Pflanzen ein großer Topf gewählt muss extrem genau gegossen werden, da zu feuchte Erde erst nach einer sehr langen Zeit trocknet. Dies kann die Pflanzen schädigen. Die kleinen Pflanzen verbrauchen einfach noch zu wenig Wasser um die Erde in einem großen Topf schnell zu trocknen
Wenn die Wurzeln an die Wände der 13x13cm Töpfe stoßen, pflanze ich die Chilis in möglichst große (2 bis 5 Liter) Anti Ringwurzeltöpfe, in denen sie bleiben, bis sie im Mai in die Endtöpfe kommen. Dadurch entwickeln sie einen optimalen Wurzelstock und können, nach dem Umtopfen, sehr schnell den neuen Topf durchwurzeln.
 
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