Am 27.7. habe ich kleine Brown Lage Habanero Pflanzen (Mutationsprojekt) in unterschiedliche Töpfe gepflanzt und die Wurzelentwicklung zu beobachten. Siehe Beitrag #62.
Jetzt nach 4 Monaten und 3 Tagen habe ich die Pflanzen aus den Töpfen genommen und berichte über die Ergebnisse:
1.) Pflanzen in 11x11 cm Töpfen
Da die Pflanzen 4 Monate in den relativ kleinen Töpfen standen, haben sich eine Vielzahl an Ringwurzeln gebildet. Es sind nur wenige Wurzelspitzen zu sehen, die nach einem Umtopfen in die neue Erde vorstoßen können.
2.) Root Pouch Topf auf ca. 1 Liter klein genäht und Topf aus Einkaufstaschengewebe
Trotz der langen Zeit in den ca. 1 Liter Töpfen haben sich in beiden Fällen keine Ringwurzeln gebildet. Besonders wenn man 0,5 cm der Erde an den Seiten entfernt findet man überall sehr zahlreich Wurzelspitzen, die nur darauf warten sich in neuer Erde auszubreiten. Beide Stofftaschen ließen sich auch bei sehr trockener Erde gut gießen. Wenn Wasser durch das Gewebe drang, dann floss es an der Stoffaußenseite herunter. Im Vergleich zu den Töpfen mit Löchern bestand keine Gefahr das Wasser den Untersetzer verlässt. Problematisch fand ich aber, dass sich an der Stoffaußenseite mehrmals ein dichter Flaum von Schimmel gebildet hat. Wurde weniger gegossen, so entwickelte er sich wieder zurück.
Der hochwertige Root-Pouch-Stoff entwickelte deutlich mehr Schimmel als der sehr dünne Einkaufstaschenstoff, da er viel mehr Feuchtigkeit speichern kann. Ich kann nicht beurteilen wie gefährlich der Schimmel ist. Ich werde Stofftaschen aber in Zukunft nicht mehr verwenden, auch wenn sie sehr gut die Ringwurzelbildung verhindert haben. Wie in Beitrag #64 berichtet wird die Wurzelbildung auch verhindert, wenn ein Topf mit diesen Stoffen "gefüttert" wird. In diesem Fall ist kein sichtbarer Schimmel aufgetreten, der Aufwand ist aber hoch.
3. Ercole Airpot
Mit den Ercole Airpot war ich sehr zufrieden. Bei sehr trockener Erde trat zwar Wasser aus den Löchern aus, floss aber meist am Topfrand herunter und verließ nicht den Untersetzer. Die Ringwurzelbildung wurde an den Seiten sehr gut verhindert. Am Boden entwickelten sich längere, aber nicht sehr lange, Wurzeln, die ich beim Umtopfen entfernt hätte.
4. Airpot: Eigenkonstruktion aus Lochfolie
Bei dem Airpottopf aus Lochfolie erwies sich das Gießen bei sehr trockener Erde als schwierig. Obwohl die oberen beiden Lochreihen verschlossen blieben, floss bei sehr trockener Erde Wasser aus den unteren Löchern und spritzte mehrmals über den Untersetzer hinaus. Die Ringwurzelbildung wurde sehr gut unterdrückt. Durch die größeren Lochabstände war das Ergebnis aber nicht so perfekt wie in den anderen Fällen.
Allgemein muss man Anti-Ringwurzeltöpfe deutlich häufiger gießen, da durch die durchlässigen Seiten die Erde schneller trocknet. Hat man nur wenige Anti-Ringwurzeltöpfe, dann sollten sie an einer gut sichtbaren Stelle als Block stehen. Mehrmals habe ich gerade noch rechtzeitig mitbekommen das die 5 Töpfe dringend gegossen werden mussten.
Die unterschiedlichen Topftypen haben sich nicht, wie zu erwarten war, auf das Pflanzenwachstum ausgewirkt. Die Größe und Fruchtbildung hingen aber deutlich von der zur Verfügung stehenden Erdmenge ab. Es war deutlich zu sehen, das Pflanzen in 10x10 cm sich langsamer entwickelten als in 11x11 cm.
Die unterschiedlichen Topftypen hatten aber deutliche Auswirkungen auf das Wurzelwachstum.
Bei den klassischen Töpfen haben sich deutlich Ringwurzeln gebildet. Bei einem Umtopfen hätte ein Großteil der Wurzelmasse entfernt werden müssen. Dies hätte die weitere Entwicklung verzögert. Werden die Ringwurzeln nicht entfernt, so stoßen nur wenige Wuzeln, nach dem Umtopfen, in die neue Erde vor. Darüber hinaus wird der Nährstofftransport durch die langen Wurzeln behindert. Beim Auseinanderbrechen des Wurzelblockes fiel mir zusätzlich auf, das sich viele Wurzeln an den Topfrändern befanden. Das Innere der Töpfe war deutlich schwächer durchwurzelt als bei den Töpfen die Ringwurzeln verhindert haben.
Die Antiringwurzeltöpfe haben alle, mit nur geringen Unterschieden, ihre Aufgabe erfüllt.
Wahrscheinlich werde ich mir für das nächste Jahr Ercole Airpots kaufen, da sie recht günstig sind und ihre Aufgabe, bis auf den Boden, gut erfüllt haben. Vor Kurzem habe ich im Gartenmarkt Pflanzkörbe mit einer sehr feinen Lochung für Wasserpflanzen gesehen. Die Höhe entsprach zwar nicht immer meinen Wünschen, aber ich werde der Richtung noch etwas suchen, da diese Töpfe mir recht optimal erscheinen.
Meine Planung für 2015:
4cl Schnapsgläser -> 7x7cm Töpfe 0,25 l ->10x10 cm Töpfe0,69 l -> 13x13cm Töpfe 1,55 l
Während dieser Entwicklungsphase nehme ich normale Töpfe und topfe immer um, wenn die ersten Wurzelspitzen den Topfrand erreicht haben. Beim Umtopfen kappe ich immer alle sichtbaren Wurzelspitzen um einen Zentimeter, um die Verzweigung der Wurzeln zu fördern. Der Grund dafür ist, dass ich den Wurzeln unbegrenzten Raum suggerieren möchte, was das Wachstum deutlich fördert. Ich pflanze aber nicht gleich in große Töpfe um am Anfang Platz unter den Lampen zu sparen und Probleme mit zu feuchter Erde zu vermeiden. Wird bei kleinen Pflanzen ein großer Topf gewählt muss extrem genau gegossen werden, da zu feuchte Erde erst nach einer sehr langen Zeit trocknet. Dies kann die Pflanzen schädigen. Die kleinen Pflanzen verbrauchen einfach noch zu wenig Wasser um die Erde in einem großen Topf schnell zu trocknen
Wenn die Wurzeln an die Wände der 13x13cm Töpfe stoßen, pflanze ich die Chilis in möglichst große (2 bis 5 Liter) Anti Ringwurzeltöpfe, in denen sie bleiben, bis sie im Mai in die Endtöpfe kommen. Dadurch entwickeln sie einen optimalen Wurzelstock und können, nach dem Umtopfen, sehr schnell den neuen Topf durchwurzeln.