Corona und die Folgen

Politisch korrekt wäre wohl: Entwicklungsländer

Ich habe den Begriff schon lange nicht mehr in Nachrichtensendungen gehört (ausschließen möchte ich es aber nicht).

Nutzt ihn gerne weiterhin. Ich selbst tue mich sehr schwer mit diesem Ausdruck und halte ihn für unpassend und überholt.
 
der Begriff hat nie wirklich gepasst,
hat sich über die Jahre aber festgesetzt

ab sofort gestrichen:thumbsup:
 
Sorry, ich bin sehr "altes Eisen". Ich kann mich nur schwer an die dauernden Umkombinierungen von Worten gewöhnen. Nehmen wir mal als krasses Beispiel eines aus dem Englischen:

Irgendwann bis in die 50er gab es "Negroes". Dann waren es "Colored". Darauf folgte "Black" und man war stolz darauf. "Black is Beautiful" war ein gängiger Slogan der Schwarzen Amerikas.

Und jetzt ist auch das nicht mehr zulässig und es muss "African-Americans" heissen.

Mir erschliesst sich der Sinn der Wortänderungen nicht, wenn gleichzeitig Dinge wie George Floyd oder hier in D Oury Jalloh passieren. Immerhin hat George Floyd jetzt wohl ausnahmsweise Folgen. Jalloh hatte keine.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Der kleine Rassismus und auch die ungerechte Bezahlung zwischen den Geschlechtern ist ja anhaltend. Insofern möge man mir als Jemandem verzeihen, der für die Rechte von Minderheiten und Unterdrückten früher oft auf der Strasse war und auch Tränengas dafür kassiert hat. Wenn ich jetzt altmodische Begriffe benutze, tue ich das sicher nicht aus rassistischen Gründen. Ich BIN ein alter Sack.

Ich finde "Entwicklungsländer" jetzt auch nicht so viel besser als "3. Welt". Leider muss man ja einen abgrenzenden Begriff verwenden, wenn man über die wirklich armen Länder der Welt spricht. Zumindest wenn man nicht jedes Mal auch darüber einen Aufsatz schreiben will.
 
Ich frage mich, wie die Bundesregierung den vielen jungen Menschen erklären soll, warum sie sich über ein Jahr lang solidarisch mit den älteren zeigen sollten, dann solidarisch beim Impfen zurückstehen sollten, wieder um den Ältern, mit größerem Risiko den Vortritt zu lassen. Die älteren, für die nun direkt Bevorzugungen beschlossen werden, während für viele unter 40 jährige noch nicht einmal eine Perspektive da ist, wann sich für sie etwas ändern wird.

Spahn sagte vor nicht allzulanger Zeit, dass es eben diese Bevorzugungen erst geben darf, wenn es möglich war allen zumindest ein Impfangebot zu machen. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.
 
Ich bin u40 und habe 2 Risikofaktoren die leider in keiner Liste auftauchen und somit hab ich auch in absehbarer Zeit trotz entsprechendem Risiko keine Ahnung wann ich irgendwann mal dran sein werde.
 
Ich frage mich, wie die Bundesregierung den vielen jungen Menschen erklären soll, warum sie sich über ein Jahr lang solidarisch mit den älteren zeigen sollten, dann solidarisch beim Impfen zurückstehen sollten, wieder um den Ältern, mit größerem Risiko den Vortritt zu lassen. Die älteren, für die nun direkt Bevorzugungen beschlossen werden, während für viele unter 40 jährige noch nicht einmal eine Perspektive da ist, wann sich für sie etwas ändern wird.

Spahn sagte vor nicht allzulanger Zeit, dass es eben diese Bevorzugungen erst geben darf, wenn es möglich war allen zumindest ein Impfangebot zu machen. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.
Ich würde mich mit meinem zarten Vierteljahrhundert mal zu den jüngeren Menschen zählen. Ich denke die meisten in meinem Alter haben Eltern, Großeltern oder andere Verwandte mit höherem Risiko, wo sie froh sind, wenn die erst geimpft werden. Ich bin auch froh in einem Land zu leben, in dem auch bzw. vor allem die Bevölkerungsgruppe, die nicht mehr viel zum BIP beiträgt vom Staat und der Gesellschaft als schützenswert angesehen wird.
Die ganze Diskussion um die Bevorzugungen kann ich nur wenig verstehen. Erstens ist es keine Bevorzugung von Geimpften sondern nur weniger Grundrechtseinschränkung und zweitens ist doch keinem geholfen, wenn manche Branchen noch länger auf ihre Einnahmen verzichten müssen und immer mehr Läden schließen müssen. Wäre ich Gastronom , dann würde ich durchdrehen, wenn ich theoretisch wieder geimpfte Gäste empfangen dürfte, aber jetzt bankrott gehe, weil der Staat aus Solidarität mit Nicht-Geimpften alles grundlos dicht lässt. Was bringt es mir persönlich, wenn andere Menschen genauso "leiden" müssen wie ich. Ich glaube auch, dass die geimpften Pfleger und Ärzte aus den Intensivstationen nach einer 14-Stunden-Schicht so langsam mal ein Feierabendbierchen im Biergarten verdient hätten.

Nicht falsch verstehen, ich bin keiner der "Alles öffnen!" schreit, aber wenn der einzige Grund für weitere Schließungen nicht mehr der Infektionsschutz sondern nur ethische Bedenken sind, dann kann man das sowohl den am Boden liegenden Geschäften als auch den Geimpften nicht mehr vernünftig verkaufen finde ich.
 
Richtig aber wenn man mehrere Menschen in Depressionen abgleiten sieht ohne dass es überhaupt Perspektiven gibt dann stößt es einem umso mehr auf. Zumal es vermutlich ja auch nicht mehr so ewig gedauert hätte so wie es mit den lieferungen derzeit geht.

Aber man denkt ja an seine Kernwählerschaft und so.
 
Apropos 3. Welt. In den 70ern und 80ern war ein "3. Welt-Laden" das Nonplusultra an politischer Korrektheit. Wer dort einkaufte, war ein "linker" oder "grüner" Spinner für die Konservativen und Normalos. Da unterstützte man für teures Geld die "3. Welt". Und ich habe grade mal gegooglet: ganz unkorrekt ist das bis heute wohl nicht, nur dass man das "3." weglässt, vermutlich weil es keine "2." Welt mehr gibt :)

 
Eine gute Frage, @Gigglebug . Rational gesehen hat es Sinn zu öffnen, wo es geht: Gastro kann wieder bedingt öffnen, Museen und Kulturveranstaltungen. Es fließen wieder Gelder, wo so lange Zeit nichts war. Arbeitnehmern dieser Branchen ist damit geholfen. Auch ist es rechtlich nicht haltbar, dass Grundrechte ohne triftigen Grund vorenthalten werden. So viel zur Rationalität.

Wir können aber eben nicht alles rational sehen. Es IST unfair zu öffnen und so viele ohne eigenes Verschulden hintenan stehen zu lassen. Es IST unfair vom einen so viel zu fordern und dem anderen immer den Vortritt zu lassen.

Vor kurzer Zeit war auch für mich die Impfung noch meilenweit entfernt, nicht einmal vage in Sicht. Bei dem Gedanken keinerlei Perspektive zu haben, wann ich mich wieder mit Freunden treffen kann, wann ich wieder jemanden in den Arm nehmen kann, wann ich mich in einen Biergarten setzen und ein kühles Blondes süffeln kann, wann ich "meine" Esel im Tierpark besuchen kann, hatte ich schier Panikattacken.

Ich war nie ein Freund von "Wenns mir schlecht geht, muss es dir genauso schlecht gehen.". Aber ich verstehe es so gut, wenn es ein schales Gefühl hinterlässt.
 
Ja es wird halt keine Perspektive geboten. Keine Möglichkeit beispielsweise mit einem Tagesaktuellen test in ähnliche Vorzüge zu kommen. Das wäre ja eine Möglichkeit.
 
fatale Fehlentscheidung! (leider nicht die erste und vermutlich nicht die letzte)

Ich würd ja in den Genuss dieser "Erleichterungen" kommen, fragt sich nur welche?
und wie wird das ganze nachgehalten, überprüft ect ect... werden jetzt neue modische Accesssiors für vollständig geimpfte und genesene kreirt???

ich werde so weitermachen wie bisher und auf diese Erleichterungen weitestgehend verzichten! (von der Ausgangssperre bin ich sowieso seit Anfang an befreit, hab das aber auch nie genutzt), hätte sogar ein schreiben meines Arbeitgebers das mich als Kategorie 3 ausweist und ich somit sofort einen Impftermin bekommen könnte
 
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Ich bin u40 und habe 2 Risikofaktoren die leider in keiner Liste auftauchen und somit hab ich auch in absehbarer Zeit trotz entsprechendem Risiko keine Ahnung wann ich irgendwann mal dran sein werde.
Red mal mit Deinem Hausarzt. Der kann Dich deutlich leichter priorisieren als z.B. eine schwerfällige Impfbürokratie (Registrierung für Impfzentren)

@C18H29NO3 : Du hast natürlich da auch Recht. Aber ich würde es so sehen: sie wollen ja jetzt den Geimpften und Genesenen Rechte einräumen, die jenseits des Getesteten sind. Und das finde ich ungerecht. Ein aktuell Getesteter hat zwar noch den Nachteil, dass er sich ein Stäbchen in die Nase schieben lassen muss, aber das hielte ich für verschmerzbar. Also, Aussengastronomie aufmachen für Getestete, Geimpfte und Genesene, ja. Aber mit Kontrollen. Dafür wäre ich. Und wenn sich dann doch jemand mit gefälschtem Impfpass, gefaketem Test oder gar Infektion findet - gewaltige, mindestens 4-stellige Strafen.
 
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Red mal mit Deinem Hausarzt. Der kann Dich deutlich leichter priorisieren als z.B. eine schwerfällige Impfbürokratie (Registrierung für Impfzentren)

@C18H29NO3 : Du hast natürlich da auch Recht. Aber ich würde es so sehen: sie wollen ja jetzt den Geimpften und Genesenen Rechte einräumen, die jenseits des Getesteten sind. Und das finde ich ungerecht. Ein aktuell Getesteter hat zwar noch den Nachteil, dass er sich ein Stäbchen in die Nase schieben lassen muss, aber das hielte ich für verschmerzbar. Also, Aussengastronomie aufmachen für Getestete, Geimpfte und Genesene, ja. Aber mit Kontrollen. Dafür wäre ich. Und wenn sich dann doch jemand mit gefälschtem Impfpass, gefaketem Test oder gar Infektion findet - gewaltige, mindestens 4-stelligen Strafen.
Darüber könnte man ja reden, das fände ich mit den entsprechenden Kontrollen auch in Ordnung. Hat ja auch ohne Test (und ohne Mutante aber auch ohne Impfung) im Sommer gut funktioniert, ohne dass die Zahlen hochgeschossen sind, ich denke mit Tests sollte das Risiko so auch gering sein.
 
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