Essig selber machen

Das hat mir ja jetzt keine Ruhe gelassen...

-Also Mutter aus dem "Wasseressig" raus, zwei kleine dunkle stellen abgeschnitten.

-"Wasseressig"aus dem Glas raus, mit kochendem Wasser ausgespült.

-Einmal mit Essig ausgeschwenkt und neue Mischung angesetzt.

-Alles wieder in das Glas rein (Mutter, "Wasseressig", das neue Gemisch).

Direkt mal probiert.
Recht lecker, nur noch bisschen beschwipst der Gute. :)
 
Mal 'ne Frage,
wieso verdünnt Ihr Wein mit Wasser?
Es geht doch bei der Essigherstellung um die Einstellung des Alkoholgehaltes im Ansatz.
Bei Weinen würde ich Traubensaft nehmen.

Thema Wasserhärte
Essig löst doch Kalk, also muss ja auch etwas mit dem Essig passieren.
Meine Schlussfolgerung daraus ist: Hartes Wasser verringert den Säuregehalt.
 
wieso verdünnt Ihr Wein mit Wasser?
Es geht doch bei der Essigherstellung um
Hi Klappspaten - um von einem gekauften 13%igen Wein auf 6,5% Säure zu kommen, muss ich 1:1 verdünnen. Also wird hier aus fertigen Wein, nicht aus Säften produziert.
Bei selbst hergestellten Weinen ist es bei mir das Gleiche: ich ziehe meine Weine auf 10 - 14%, trinke und stelle aus den Resten Essig her.
Zumindest bisher habe ich die Weine nicht für Essigproduktion bereitet.
Möglich ist das natürlich, ein Kumpel wünscht sich oft Apfelwein mit 7-9% Alkohol. Da würde das ohne weiteres klappen.
Thema Wasserhärte: Wir haben sehr hartes Wasser, hat noch nie Propleme gegeben. Ich habe ein paar Posts vorher einen Versuch angekündigt: ein Ansatz mit 13dH, ein Ansatz mit 24dH. Mal schauen.
 
Aber es muss kein Wasser sein.
Nein - das muss es nicht. Mit anderen Flüssigkeiten bringe ich aber (z.B. Saft/ Zuckerhaltig) eine weitere alkoholische Vergärung in Gang, also erhöhe den Alkoholgehalt des Weines. Selbst das geht, darf aber als Ausgangspunkt für die Acetobacter die 14% nicht überschreiten.
 
bringe ich aber (z.B. Saft/ Zuckerhaltig) eine weitere alkoholische Vergärung in Gang,
Das bezweifle ich. Die Käuflichen Weine sind nicht ohne Grund geschwefelt.
Und selbst wenn es alkoholisch zu gären beginnt, wird der absolute Alkoholgehalt im Ansatz nicht wesentlich höher, da die Säureumwandlung parallel dazu läuft.
 
Das ist mir bei einem 12,5 - 13 ,5 %igen Wein zu risikoreich, zumal die Mutter dann so wieso sehr schwerfällig arbeitet.
 
Interessant wäre natürlich die Geschwindigkeit, mit der Alkohol aufgebaut wird versus Alkohol in Säure umgewandelt.
 
Gedanken in die Richtung machte ich mir zuletzt auch.
Eine praktikable Lösung müsste es doch sein, wie vor kurzem von mir angeschnitten, einen Teil des Alkohols zu verkochen.
Klar, dann bräuchte es so'n Alkoholmessdingens um zu wissen wo die Reise hingeht, aber grundsätzlich müsste das doch gehen?
 
Mir lässt der Einwand von Jens @Klappspaten keine Ruhe. Funktionieren muss das ja, schwierig wird die Messung und Überwachung des Zuckers, Alkohols und der Säure während der verschiedenen Prozesse. In einem Haus, in dem Wein bereitet wird, liegen Hefen (positive) in der Luft. Bei eigenen Weinen schwefele ich so gut wie nie.
Ich habe noch alte Apfelweine, mehrere 0,6 Liter Gurkengläser, Apfelsaft, eine Oechslewaage, ein einfaches Alkoholmessgerät, mehrere Laufmeter Messpapier für Säure etc. Außerdem habe ich morgen Zeit. Ich baue mal so eine Art Versuchsreihe auf, fotografiere und gebe hier dann Messdaten durch. Vielleicht kommt ja was Nettes dabei raus.
Das Ganze hat aber nichts mit Balsamico zu tun. Meines Wissens wird da ein Teil des nicht vergorenen Ausgangssaftes von dem Wein nach der Essigbereitung zugesetzt und haltbar gemacht.
 
einen Teil des Alkohols zu verkochen.
Klar, dann bräuchte es so'n Alkoholmessdingens um zu wissen wo die Reise hingeht,
Nicht unbedingt.
Nimm 50% des Weines + 50% des vol.% und siede den Alkohol heraus (kurz aufkochen z.B.)
Abkühlen lassen und beides vermischen. Alkoholgehalt entspricht dann 50% des Ursprungsgehaltes.
 
Nimm 50% des Weines + 50% des vol.% und siede den Alkohol heraus (kurz aufkochen z.B.)
Abkühlen lassen und beides vermischen. Alkoholgehalt entspricht dann 50% des Ursprungsgehaltes.
Hmm, ist bereits durch kurzes Aufkochen der gesamte (oder nahezu) Alkohol verdampft?
Und was ist "kurz"?
20 Sekunden? 4 Minuten?
 
Die Siedetemperatur von Alkohol liegt bei knapp 80°C. Damit der Alkoholanteil sinkt, muss der Wein also nicht komplett kochen. Wie schnell der Alkoholgehalt sinkt, kann ich dir aber leider nicht sagen. Wird ohne "Labor"equipment wahrscheinlich auch schwer zu überwachen/nachzuhalten sein.. Studiert @C18H29NO3 nicht Chemie oder so?^^
 
Hi Bela @DerLiebeJ - ganz vielen Dank für die Proben. Sind gleich aufgebraucht, ich probiere einen Teelöffel nach dem anderen, weil mir ein Fazit schwerfällt.
Ich versuche mal: der helle (Weißwein?) ist tatsächlich noch sehr flach. Es ist etwas Säure vorhanden, aber auch noch deutlich Süße zu schmecken und in der Probe tobt eine Mutter herum. Der Prozess scheint mittendrin zu sein. Zum Würzen ist der noch nicht geeignet, wohl aber zum morgendlichen einen Esslöffel trinken (soll sehr gesund sein).
Der dunklere hat auch eine Mutter in Gang, schmeckt intensiver (Bieressig?).
Aber auch hier ist die Würzkraft noch nicht wirklich gegeben. Mir schmeckt er aber so gut, dass er jetzt komplett ausgetrunken ist.
 
Hey Axel, schön dass die Pröbchen angekommen sind :) Es waren tatsächlich beides Bieressige. Der dunkle ist vom Schlüssel Altbier (ich hoffe du verzeihst es mir :D) und der helle ist das Augustiner Lager. Ich habe von beiden nur je 2 150ml Flaschen und die Pröbchen abgefüllt, der Rest reift noch im Keller. Mal gucken, was da noch passiert. Vielen Dank für dein Feedback :)
 
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