Bilder Schadhafter Pflanzen

Daß es ähnliche Pilze gibt, die an anderen Pflanzen als Rosen (und vielleicht Lorbeer) ähnliche schwarze Flecken hervorrufen, bestreite ich ja nicht. Aber eine Erzählung wie "Bei mir persönlich war der Übertragungsweg von Rosen auf Banane zu Chilis" besagt eben, daß Diplocarpon rosae der angebliche Erreger sein soll, also Sternrußtau im engeren Sinne, und ein- und derselbe Pilz von Rosengewächsen auf Nachtschattengewächse übergehen kann. Das halte ich für weit hergeholt. Auch der von dir zitierte Link (Hier gibt's mehr dazu, erwähnt werden u.a. Gurken und Apfelbäume ) spricht nur undeutlich über Schwarzflecken und macht keinen sonderlich (wissenschaftlich oder gartenbaukundlich) vertrauenerweckenden Eindruck.

Im Erwerbsgartenbau ist das nicht egal, denn nicht alle Fungizide helfen gegen alle Pilze und nicht alle sind für alles zugelassen. Wenn es also nirgends eine Erwähnung von Diplocarpon rosae auf Gurken oder Capsicum gibt, dann dürfte das kein relevantes Problem sein. Beleg:

Hier kann man recht praktisch nach den Zulassungen für Fungizide suchen:
Hier kennt man Diplocarpon (rosae oder earliana) nur bei Rosen und Erdbeeren.
Für "Gemüsepaprika" gibt es zahlreiche Zulassungen für diverse Erreger, weder Sternrußtau noch Diplocarpon ist darunter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, für diesen Thread ist es ja nicht erheblich, denn wir sind beide einer Meinung, dass das auf der letzten Seite gezeigte Bild KEIN Sternrußtau ist. Selbst, ob es wirklich ein Pilz ist, müsste noch endgültig abgeklärt werden. Auch da sind wir uns einig. D. earliana kann man ausschliessen, schon optisch. Es gibt aber nach Literatur je nach Auffassung 6 oder mehr Diplocarpon-Arten, dazu noch sehr ähnliche aus nahestehenden Gattungen. Dazu Literatur zu finden ist nicht so einfach, wenn man nicht einer der ganz wenigen absoluten Fachleute für derlei Ascos bzw. auch parasitische Basidiomyceten (Ständerpilze) ist.

Mit den deutschen Namen von Pilzen ist das so eine Sache. Nehmen wir ein allseits bekanntes Beispiel - den Pfifferling, Reherl oder wie der lokal noch heisst. Damit wird aber eine ganze Reihe von Pfifferlingen bezeichnet. Meistens handelt es sich im Handel um Cantharellus cibarius. Weil der am häufigsten ist. Aber auch C. pallens bzw. C. cibarius var. pallens und C. amethysteus sieht man öfters auf Märkten. Weiterhin sieht man seltener, weil die Arten an sich ziemlich selten (lokal aber nicht unbedingt) sind: C. subpruinosus, C. friesii, C. melanoxerus und einige andere. Das führt so weit, dass sogar auf "Pilzseiten" von einem PSV (Pilzsachverständigen) falsche Bilder sind. Die 3 Bilder rechts aussen (1 oben, 2 unten) sind keine C. friesii.

Bei viel schwerer zu bestimmenden Arten - wie eben parasitischen Ascomyceten - wird das Durcheinander deutlich größer. Aber das soll es gewesen sein mit der Exkursion in's Reich der Pilze und deren Namen.

Meine Anfrage und mein Angebot stehen: wenn jemand mal etwas auf Chilli findet, das im Aussehen Sternrußtau sehr ähnlich kommt, bitte mich anschreiben. Ein Blatt davon würde mich ggf. interessieren.

Gruß,

Werner - im "Nebenberuf" :) PSV
 
Nachdem mich dieses Forum mit all seinen Profis schon so weit gebracht hat, erlaube ich mir, meine Problem(?)Chilis hier mal vorzustellen - vielleicht hat ja jemand eine Idee oder kann mir helfen.
Eigentlich lief die Saison für mich als Neuling bisher sehr gut - ich habe (im vielleicht typischen) Anfänger-Rausch gleich mal 12 Sorten angesetzt und bisher haben alle überlebt. Die allermeisten (Cayenne Purple, Joes Long, Black Naga, Royal Gold) stehen grossartig da und tragen ordentlich Beeren, nur die Habaneros, Carolina Reaper und Trinidad Scorpion machen mir etwas Sorgen. Die jungen Blätter kräuseln sich, die meisten Blüten fallen ab, auf den alten Blättern sind auf der Unterseite schwarze Punkte. Ich hatte zu Beginn ein paar Läuse, welche ich mit Neem bekämpft habe...seitdem sehe ich zumindest keine mehr.
Habt Ihr eine Ahnung, was ich falsch mache?
Ganz herzlichen Dank im Voraus schon mal...
 

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Sieht nach typischen Lausschäden aus. Schau noch mal genau nach in den Triebspitzen und auf den Blüten und Knospen - dort findest normalerweise die meisten Läuse. Wenn keine mehr da sind, sind es halt die alten Schäden, die auch nicht mehr vergehen. Die Pflanzen werden nach einiger Zeit wieder woanders austreiben.
 
Nee, sicherheitshalber kein Neem bevor Du nachgesehen hast! Nimm eine Lupe und schau Dir wie o.g. die Triebspitzen, Blüten und Knospen an. Wenn Du da drin erhebliche Mengen Läuse siehst, kannst Du Neem noch mal nehmen. Ist aber immer besser, wenn es ohne geht. Wenn Du nur ganz wenige Läuse findest, täglich "erdaumen" ist besser. Neem ist eine ölige Substanz, die einerseits auch Nützlinge kaputtmachen kann und andererseits Sonnenbrand durch das Öl verursachen kann. Wenn dann nur am Abend oder vor Sonnenaufgang benutzen - ich würde es aber eigentlich nur abends - wenn überhaupt - nutzen.
 
Die runden schwarzen Flecken sehen sehr nach Pilz oder Bakteriose aus, aber Sternrußtau ist eine Rosenkrankheit und hier sicher nicht die Ursache.

Vielen Dank!
Dann spritze ich mal Pflanzen und obere Substratschicht mit einem Fungizit.
Antibiotikum für Pflanzen steht mir (leider) nicht zur Verfügung.

Aber es gibt keine Verbindung von Pilz/Bakteriose zu den am rand verwelkenden und sehr früh abfallenden Blättern, oder?
 
Ich würde kein Fungizid benutzen, es sei denn, da breitet sich was aus. Wenn die paar Flecken alles waren, entferne die Blätter, tu sie in den Restmüll und beobachte weiter. Es ist auch gut, dass Privatleute nicht auch noch Chillis mit Antibiotika behandeln können. Wenn Du mal eine ernste (Infektions-) Krankheit hast, wirst Du die ganze moderne Hühnerzucht etc. verfluchen, wenn kein Antibiotikum mehr hilft!

Am Rand und unten verwelkende Blätter sind normal. Die dunkelschwarzen Flecken dagegen könnten ein Pilz sein.
 
Dann spritze ich mal Pflanzen und obere Substratschicht mit einem Fungizit.
@bugmenot: Mach das bloß nicht, du richtest damit mehr Schaden als Nutzen an, solange du nicht relativ sicher weißt, was für ein Pilz es ist und gegen welche Pilze dein Fungizid hilft und zugelassen ist. Pflanzenschutzmittel sind keine Gummibärchen.
 
Ich würde kein Fungizid benutzen, es sei denn, da breitet sich was aus. Wenn die paar Flecken alles waren, entferne die Blätter, tu sie in den Restmüll und beobachte weiter. Es ist auch gut, dass Privatleute nicht auch noch Chillis mit Antibiotika behandeln können. Wenn Du mal eine ernste (Infektions-) Krankheit hast, wirst Du die ganze moderne Hühnerzucht etc. verfluchen, wenn kein Antibiotikum mehr hilft!

Am Rand und unten verwelkende Blätter sind normal. Die dunkelschwarzen Flecken dagegen könnten ein Pilz sein.

@bugmenot: Mach das bloß nicht, du richtest damit mehr Schaden als Nutzen an, solange du nicht relativ sicher weißt, was für ein Pilz es ist und gegen welche Pilze dein Fungizid hilft und zugelassen ist. Pflanzenschutzmittel sind keine Gummibärchen.


Hmm, ok, wenn nur die schwarzen Flecken ein Pilzbefall ist, dann ist ein Fungizid (zugelassen, für Pflanzen zum Verzehr) tatsächlich ein zu großer Hammer. Die Pflanze wird einfach isoliert.
Wegen Anibiotikum, da könnte man auf die (nicht so weit hergeholte) Idee kommen, übrig gebliebene Antibiotikatabletten zu zerkleinern und aufzutragen, aber ebenso unnötig, wenn nicht bestimmbar oder der Bakterienstamm resistent.
 
Du kannst auch nuklear bestrahlen.

Aber mal im Ernst - Antibiotika? Wie kommst Du denn auf sowas?

Ohne irgendwas Genaueres zu wissen einfach mal das volle Waffenarsenal auszupacken und dazu noch Sachen, die zur Pflanzenbehandlung völlig ungeeignet sind ... nee, wirklich. Ich hab' ja schon viel gehört, aber das schlägt schon das Allermeiste.
 
Was du da propagierst, @bugmenot, ist purer Unfug und gemeingefährlich. Es gibt (nach einer Schätzung von 2005) möglicherweise 1 Milliarde Bakterienarten auf der Erde, wovon nur ein Bruchteil bislang untersucht und beschrieben worden ist. Antibiotika sind entwickelt worden, um bestimmte krankmachende (pathogene) Bakterien in Säugetieren zu bekämpfen. Es wäre reiner Zufall, wenn dieselben Wirkstoffe auch Boden- oder Blattbakterien bekämpfen könnten. Mit Sicherheit aber richten sie Verheerungen im natürlichen Gleichgewicht an, wenn man sie in der Natur freisetzt. So etwas ist aus gutem Grund schlicht verboten.

Lies mal, was in den indischen Flüssen passiert, in das Abwässer der Antibiotikaproduktion eingeleitet werden: https://www.t-online.de/nachrichten...keime-pharma-firmen-verseuchen-gewaesser.html

P.S. Du scheinst zu glauben, daß "Fungizid" gegen "Pilz" hilt und "Antibiotikum" gegen "Bakterium" -- aber das ist nicht so, genauso wenig wie man irgendeine x-beliebige Chemotherapie gegen jeden beliebigen Krebs einsetzt. Vielleicht wäre es echt nicht schlecht, wenn man den Sachkundenachweis für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auch für den Haus- und Kleingarten fordern würde ... dieses ahnungslose Herum-Gegiftel ist echt der Hammer. :facepalm:
 
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