Bilder Schadhafter Pflanzen

Lemon Drop's sind zwar ab und an zickig aber deine Pflanze sieht doch noch recht gut aus. Wie die anderen schon schrieben PH Wert etwas anpassen und die Düngerkonzentration erhöhen. HSS senkt bei mir alleine schon den PH auf 6,2. Natürlich rühre ich gleich größere Mengen an, bei einer Gießkanne mit nur 10 Litern kann sich das anders verhalten.
 
Danke euch beiden. Ich hatte das Problem auch schon in milderer Form im München.
Das heißt dann wohl mal PH Wert bestimmen und dagegen halten. Muss ich mich schlau machen, noch nie damit beschäftigt.
 
Du kannst mal bei Deinem Wasserversorger nachschauen - die geben das zumindest hier in M recht gut an. Bei uns pH ca. 7,8. Für das Messen in Flüssigkeit tun es auch die relativ billigen pH-Messer, nur muss man sie wirklich, wie angegeben a) eichen und b) ca. 90 Sekunden in der Flüssigkeit lassen.

Ich habe mir so ein billiges Pipettenfläschchen gekauft und einen 5 Liter-Kanister Phosphorsäure (weil der kaum teurer als ein 1 Liter-Kanister ist). Höllisch aufpassen musst Du, wenn Du Phosphorsäure Rostlöser o.ä. suchst, dass Du nicht einen Rostlöser mit allen möglichen Additiven oder als "Gel" o.ä. kaufst. Das könnte schädlich für die Pflanzen werden. Wenn man einmal ausgemessen hat, wie viele Pipetten man braucht, um auf pH 6-6,5 pro Giesskanne braucht, braucht man nicht mehr nachmessen. Bei mir sind es z.B. 7 Pipetten auf 10 Liter. Damit komme ich auf +/- pH 6,5. Ich bin da immer etwas vorsichtiger, man könnte auch noch runter bis vielleicht 5,8, aber wenn man z.B. Dünger oder wie ich Bokashisaft hin und wieder reintut, kommt man eh weiter runter.
 
Organische Säure ist weniger stabil, weil sie in der Erde schnell gefressen und abgebaut wird, sie wirkt also nur kurz. Allerdings verbraucht die große Pflanze ja auch Kalk für die Früchtebildung, der dann weg ist und die Erde nicht mehr basisch machen kann, insofern ist das hier sicher auch eine Option.

Zum Testen (ob es überhaupt der pH ist!) sicher sinnvoller als einen 5l-Kanister Phosphorsäure zu kaufen. Und in der Apotheke werden für kleinere Mengen kaum glaubliche Preise verlangt. Hat dort halt auch pharmazeutische Reinheit und nicht Rostlöser-Qualität. ;)
 
Wobei Du von z.B. Zitronensäure auch viel, viel mehr brauchst um einen pH von z.B. 8 auf 6 zu senken. Da brauchst Du dann eine ordentliche Spritze (50 ml Spritzen gibt es in der Apotheke meines Vertrauens z.B.). Aber: wenn Dein Wasserversorger einen pH von über 7 angibt und vielleicht sogar gegen 8 oder höher, würde ich trotzdem Phosphorsäure nehmen, es sei denn, Du kommst an Salpetersäure ran. Abgesehen davon: in der Apotheke könnte es schon wieder ein Problem geben, Phosphorsäure oder eine andere starke Säure zu bekommen. Seinerzeit, als ich HNO3 vor vielen Jahren dort gekauft hatte, haben die mich wie einen Bombenbauer ausgefragt, wg. 0,5-1 Liter. Damals bekamst Du aber im Chemiehandel noch 5 Liter HNO3 ohne eine einzige Frage geliefert. Und ich schätze, das dürfte heute mit Phosphorsäure in ordentlicher Stärke (also wie die 85%ige oben) auch wieder so sein. Wenn ich für 1 Liter so viel oder mehr wie für 5 Liter zahle, entscheide ich mich immer für 5 :-) Man kann die auch ganz gut bei verstopften Rohren, Urinstein, Rost auf Metall usw. hernehmen. Nur gut nachspülen, wenn man alte Eisenrohre hat :) 85%ige Säure ist immer 85%ig rein, egal wo Du sie kaufst. Es gibt sicher auch hochreine Phosphorsäure, nur kostet die dann viel mehr und ist eigentlich nur für den Laborbedarf notwendig. Ich habe mich früher viel im Chemiegroßhandel umgesehen und verglichen mit Apotheken. Du bekommst dort i.d.R. auch nichts anderes, wenn das Label (Angabe auf dem Etikett) gleich ist. Hergestellt wird alles in der/den gleichen Fabriken. Nur 1x mit Apothekenaufschlag, 1x mit Chemiehandelspreisen (Laborchemiehandel kann auch sauteuer sein) oder eben als Kfz-Zubehör günstig im Businessbereich. Solange man auf das Label achtet und auf Zumischungen (die man nicht will), hat man da kein Problem.

Und nein, der Kalk ist nicht weg! Wie soll das auch gehen? Es entsteht z.B. Calciumphosphat, das wiederum in bestimmten Anteilen von der Phosphorsäure in Calciumhydrogenphosphat aufgeschlossen wird, idealerweise bei einem pH unter 6,6. Ein bisserl was zum Einlesen, führt aber hier zu weit.

Jedenfalls wird dieser Prozess auch in der Düngerindustrie verwendet. Nur sollte man eben drauf aufpassen, dass man nicht eine Phosphatüberdüngung unfreiwillig erreicht. Dies ist m.E. aber hauptsächlich dann ein Problem, wenn man eh schon einen Phosphor-betonten Dünger benutzt. Ich nehme die Phosphorsäure auch eben nur in jede 2. Giesskanne und bin damit gut gefahren. Ich komme damit vielleicht nicht auf den optimalen pH-Wert in den Blumentöpfen, erspare mir aber mögliche Probleme durch das berühmte "erst Mal zu viel nehmen, viel hilft viel".
 
Das ist eigentlich alles nicht so schwer. Wenn man natürlich alle chemischen Reaktionen mit einbezieht, wird es kompliziert.

Aber auf das Wesentliche heruntergerissen und stark vereinfacht: Ein "saures Wasser" hat mehr H+-Ionen als OH--Ionen (gebundenes Wasser ist ja H2O, das aber zu einem Teil immer aus den Ionen H+ und OH- besteht = H2O). Im sauren Wasser sind also - wiederum stark vereinfacht - mehr H+-Ionen als notwendig sind, um H2O zu bilden). Ein basisches bzw. alkalisches Wasser anders rum. Dieses Gleichgewicht kannst Du z.B. mit Zuführen von Säure - die sehr viele H+-Ionen hat, in Richtung sauer bringen, weil Du dann das vorher bestehende Gleichgewicht durch mehr H+ in Richtung sauer schiebst.

Wenn man nun mehr freie H+-Ionen hat, werden diese mit anderen Inhaltsstoffen des Wassers reagieren. Und da kommt dann Calcium u.a. in's Spiel. Da wird es dann wirklich etwas komplizierter. Braucht man aber nicht unbedingt alles genau zu wissen, weil das dann einen Chemiekurs beinhalten würde. Aber ein saures Wasser hat immer einen pH von unter 7, darüber ist alkalisch und 7 ist neutral. Im alkalischen Bereich laufen andere chemische Reaktionen ab, als im sauren. Zumindest überwiegend. Und stark vereinfacht wiederum.

Fakt ist und bleibt: wenn eine gewisse Menge Calcium im Wasser vorhanden ist, kann ich diese Menge chemisch nur umwandeln (durch das, was an die Calcium-Ionen gebunden ist), nicht jedoch entfernen. Ich könnte "Kalk" zwar ausfällen durch eine chemisch/physikalische Reaktion und auch abfiltern. Aber so lange ich nichts abfiltere oder so ausfälle, dass es an der Giesskanne als "Kalk" hängenbleibt, werde ich vorne immer "Kalk" mit rausgiessen. Wenn auch in chemisch etwas unterschiedlicher Zusammensetzung. Und nicht jede dieser Zusammensetzungen ist für Pflanzen verfügbar.

Aber Phosphorsäure wird auf jeden Fall genügend Calcium verfügbar lassen, wenn es ursprünglich im Wasser drin war und der pH unter 6,6 bleibt. Nur wenn man in einen extrem sauren Bereich ginge - also unter pH 5,5, wäre das sicher nicht mehr gut. Aber das spielt für normale, vernünftige Anwendung keine Rolle und verkompliziert alles nur unnötig.

Dadurch, dass jede vernünftige Erde eh schon im sauren Bereich ist (TKS2 z.B. 5,6) verschiebt sich durch Giessen erst langsam was in Richtung zu alkalisch. Wenn man jedoch fortgesetzt mit Wasser wie ich mit pH 7,8 giesst, kommt man irgendwann eben in den für die Pflanzen schlechten Bereich. Und deshalb reduziere ich diese Wirkung durch etwas Phosphorsäure - Salpetersäure wäre mir aus anderen Gründen zwar lieber, aber die gibt es halt nicht so einfach. Für die Blüte- und Fruchtphase ist jedenfalls Phosphorsäure nicht schlecht, für die Wachstumsphase wäre Salpetersäure deutlich besser. Vorausgesetzt man weiß, was man mit Düngern noch alles anstellt. Wer sich aber an die hier empfohlenen NPK-Werte hält, dürfte jedenfalls mit meinem Phosphorsäure-Verfahren kein Problem haben. Etwas weniger Phosphor als 2-1-3 wäre vielleicht theoretisch besser, aber das dürfte marginal sein.
 
Der PH Messer ist da und gibt mir folgende Werte:
Im Topf: 6.5
Trinkwasser: 5.4
Saures Trinkwasser? Hmm. Klingt komisch für mich.
Da ich aufm Dorf wohne, komme ich glaub nicht einfach an die Werte.
Hier die aus Hameln
171126
 
Top PH Messer also :mad:
Ich hatte vor gut 30 Jahren einen pH-Meßgerät mit Glaselektrode, das mußte man regelmäßig mit Hilfe zweier Referenzflüssigkeiten kalibrieren. Ich weiß nicht, ob das bei den heutigen Geräten auch noch so ist.
 
Ja das ist immer noch so. 5,4 hört sich für mich auch sehr unrealistisch an. Ich würde nochmal Kalibrieren und zur Kontrolle Destilliertes Wasser Messen. Normalerweise arbeiten selbst die billigsten Geräte einigermaßen genau wenn sie regelmäßig Kalibriert werden.

Schau mal auf die Rückseite da sollte eine Schraube zum drehen sein da kannst du sie kalibrieren.
 
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