Brot selbst backen

…Du machst doch viel so schrotiges, kaufst du das irgendwo oder kaufst du ganze Körner?
Ich kaufe die ganzen Körner hier um die Ecke im Bioladen (1,60€/kg Roggenkörner). Ich mahle sie dann mit der „Kornmühle“ meiner MUM-Küchenmaschine. Das Kegelmahlwerk ist natürlich nicht optimal für Mehl. Will ich ein recht feines Vollkornmehl haben, dann mahle ich 3× mit verschiedenen Einstellungen.

Ich warne schonmal vor: Vollkornmehl versäuert etwas schneller, funktioniert aber auch gut.
 
Heute habe ich mal wieder ein Schrotbrot gebacken.

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Nachdem meine Brote mit Hefe jetzt anfangen zu schmecken möchte ich mich an Sauerteigbrote heranwagen.

Wie man einen Sauerteigansatz herstellt ist mir bereits klar.

Es gibt aber eine Frage, zu der ich nirgendwo eine Antwort finde!

Angenommen ich stelle erfolgreich einen Sauerteig auf Reisemehlbasis oder Buchweizenbasis her. (Muss glutenfrei sein!)

Kann ich einen Sauerteigansatz auf z. B. Buchweizenbasis nehmen, wenn das Brotrezept kein oder nur wenig Buchweizenmehl enthält?

Mein standard Brotrezept:
65% Kartoffelmehl
15% Sonnenblumenkerne
10% Reismehl
10% Maismehl
10% Buchweizenmehl
2% Salz
1% Guarkernmehl
Hefe, die ersetzt werden soll.
 
Kann ich einen Sauerteigansatz auf z. B. Buchweizenbasis nehmen, wenn das Brotrezept kein oder nur wenig Buchweizenmehl enthält?
Ja.

Sauerteig läßt sich einfach auf eine andere Mehlsorte „umzüchten“.
Wenn ich mal auf die Schnelle Weizensauerteig brauche, nehme ich etwas Roggen-Anstellgut und mische es mit Wasser und Weizenmehl. Der Sauerteig wird etwas saurer als reiner Weizensauerteig, aber es funktioniert.

Die Mikroorganismen verstoffwechseln ja vor allem Stärke/Zucker. Denen ist es egal, woher sie ihr Futter bekommen.
 
Der Sauerteig wird etwas saurer als reiner Weizensauerteig, aber es funktioniert.
Warum? Liegt das am Roggen oder an dem Wechsel des Nährmediums?
Normalerweise führt man Weizensauerteig fester (~TA150) und Roggensauerteig weicher (TA200). Ob das der einzige Grund ist, daß der Roggensauerteig saurer und der Weizensauerteig milder ist, weiß ich nicht. Ich vermute es liegt auch anderen Inhaltsstoffen im Getreide.

Mit manchen Getreidesorten soll der Sauerteig auch seltsam/anders/gewöhnungsbedürftig schmecken. Von Gerste hört man das zum Beispiel. Aber nichts genaues weiß man nicht: Vgl.: http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewtopic.php?t=87
Sauerteig aus Roggen, Weizen, Dinkel hingegen sind kein Problem. – Bei anderen Mehlen gilt: Versuch macht kluch.

Bei Experimenten mit Sauerteig halten sich die Preise der Zutaten in Grenzen, so daß es nicht so schlimm ist, wenn etwas mal nicht funktioniert. – Ganz anders ist das bei Rezepten mit Trüffeln und Kaviar. :woot:
 
Zum Teil andere Bakterien!

Weizensauer

Weizensauer ist ein Teig aus Weizenmehl, Wasser, Hefen (überwiegend Saccharomyces cerevisiae) und oft einem geringen Anteil von Milchsäurebakterien (Lactobacillus plantarum, Lactobacillus brevis ssp. lindneri).[2]Einige traditionelle Gebäcke mit Weizensauerteig sind Ciabatta, Panettone oder der Hermann-Teig.

Roggensauer
Roggensauer ist ein Gemisch aus Roggenmehl, Wasser und Milchsäurebakterien (Lactobacillus plantarum, Lactobacillus fructivorans und Lactobacillus brevis) und meistens Hefen (Saccharomyces cerevisiae). Nicht alle Roggensauerteige enthalten ausreichend Hefen für die Lockerung. Deswegen werden oft Sauerteighefen (säurefeste und triebkräftige Hefen) zugesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerteig


Aroma, Triebfreudigkeit, Qualität und Milde eines Sauerteigs sind maßgeblich von den Mikroorganismen des Startguts abhängig. Auf welcher Nährstoffbasis (Roggen, Weizen, Dinkel …) sich die Mikroorganismen des Sauerteigs am Ende des Tages vermehren ist schlussendlich egal. Die einmal im Sauerteig aktiven Mikroorganismen bleiben dominant.
https://brotbackforum.iphpbb3.com/f...gerfragen-f6/roggen-vs-weizensauer-t6502.html
 
Zum Teil andere Bakterien!
Es ist immer ein wildes Gemisch von Kleinvieh, die Wahl der Umgebungsbedingungen gibt einigen davon selektive Vorteile. Dass S. cerevisiae dabei außerhalb von Bäckereien (wo sie ubiquitär ist) im Weizensauer eine große Rolle spielt, ist eher unwahrscheinlich. Die hat eigentlich nur bei hohen Alkoholgehalten Vorteile. In den meisten Quellen wird das jedenfalls so dargestellt.
Bis sich bei anderen Bedingungen eine Veränderung in der Mikroflora vollzogen hat, dauert es natürlich einige Vermehrungszyklen. Insofern bekommt man mit Roggen-Anstellgut schon eine andere Aromatik als mit Weizen-ASG. Und fester Weizensauer hat eine ganz andere als flüssiger, zumal, wenn man ihn kalt stellt.

Ich Depp habe übrigens gerade versehentlich meinen Sauer komplett verbacken, als er gerade ordentlich auf Trab gekommen war. Jetzt habe ich mal einen Ansatz für eine Wildhefe mit Rosinen und zum Vergleich mit frischen Trauben gemacht. Wenn das ausgärt, müsste es tatsächlich viel S. cerevisiae haben, aber auch das kann man sicher wieder in einen Sauer umzüchten.

@JuergenPB: Hab gerade auf der letzten Seite gelesen, dass du was mit Hartweizen-VK gemacht hast. Wo hast du denn Hartweizenvollkornmehl bekommen? Ich hatte schon Probleme, überhaupt Hartweizenmehl zu finden.
 
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@JuergenPB: Hab gerade auf der letzten Seite gelesen, dass du was mit Hartweizen-VK gemacht hast. Wo hast du denn Hartweizenvollkornmehl bekommen? Ich hatte schon Probleme, überhaupt Hartweizenmehl zu finden.
Guckstu:
Für die Nudeln wollte ich Hartweizenmehl haben und wir haben daher bei unserem Bio-Händler nachgefragt. Der meinte, das sei gar keine Problem, wir müßten aber 1 Karton mit 8 Paketen à 500g (=4kg) abnehmen. OK! Das schaffen wir nach und nach zu verarbeiten.
Dann ging meine „bessere Hälfte“ das Zeug abholen und und ich fragte gleich: „Was schleppst Du denn da an?“ Darauf: „Das ist der Hartweizen. Einen Teil hat er mir gleich gemahlen.“ :wideyed: – Na toll! Jetzt habe ich Hartweizenkörner und recht grobes Vollkornhartweizenmehl (fast wie Grieß) im Haus. :rolleyes:
 
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