Chilis Vergären - die Tabascomethode

  • Ersteller Ersteller Alex
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Das Ferment soll ja gerade Kontakt zum Holz haben. Bei unbehandelten Fässern waren mir bisher aber meistens die Preise zu hoch.
Da komm ich jetzt mal wieder mit den Holzstücken/Chips.
Man kann ja so Räucherchips nehmen und die in Whiskey tränken und die rein packen. Gibt da welche von Jack Daniels bin mir nur nicht sicher ob aus alten Fässern gemacht oder mit Whiskey getränkt.
Sind denk ich auch günstiger als Fässer.
 
Da komm ich jetzt mal wieder mit den Holzstücken/Chips.
Man kann ja so Räucherchips nehmen und die in Whiskey tränken und die rein packen. Gibt da welche von Jack Daniels bin mir nur nicht sicher ob aus alten Fässern gemacht oder mit Whiskey getränkt.
Sind denk ich auch günstiger als Fässer.
Sind direkt aus den alten Faessern, 1kg ~ 10 Euro
zB https://www.grillfuerst.de/Napoleon...p?utm_source=Google&utm_medium=Preisvergleich
Die Jackies kosten deutlich mehr ;-) und werden nach Raumvolumen verpackt, sind aber auch direkt aus den ausgedienten Faessern gewonnen
 
So, jetzt habt ihr mich endgültig genug getriggert. :D
Die Idee mit dem Fass schwirrte zwar auch in meinem kranken Hirn desöfteren umher, aber ich hatte sie immer wieder verworfen.
Das mit den Wood-Chips scheint mir aber recht praktikabel, und die hab ich, wie diverse Whiskeys, bereits im Haus.

Grober Plan, innerhalb der nächsten Woche werde ich ~750 g unreife Rocotos zusammen mit den Chips im Bügelglas fermentieren.
Die Chips werde ich vermutlich zuerst 24 h in Caol Ila (schön rauchig) einlegen, trocknen lassen und dann mit dem Bunsenbrenner etwas ankokeln - für noch mehr Rauch-Flavour.
Dann bleibt das mindestens ein paar Monate stehen.


Hat jemand bereits mit Holz bzw. (Rest)Alkohol im Ferment experimentiert?
Kann das den Prozess beeinträchtigen oder gar verhindern?
 
Da komm ich jetzt mal wieder mit den Holzstücken/Chips.
Mit dem Gedanken habe ich auch schon einmal gespielt, ihn aber Verworfen.
Ich hatte mal eine Tüte Whisky-Chunks und die sahen an der ehemaligen Außenseite nicht gerade Appetitlich aus. Zum Räuchern ja ok. aber als "Saucenzutat" waren sie mir dann doch zu dreckig.
Wenn ich aber so beim schreiben darüber nachdenke, könnte man ja die Außenseite absägen......
 
Mit dem Gedanken habe ich auch schon einmal gespielt, ihn aber Verworfen.
Ich hatte mal eine Tüte Whisky-Chunks und die sahen an der ehemaligen Außenseite nicht gerade Appetitlich aus. Zum Räuchern ja ok. aber als "Saucenzutat" waren sie mir dann doch zu dreckig.
Wenn ich aber so beim schreiben darüber nachdenke, könnte man ja die Außenseite absägen......

Also man könnte sich ja selbst Chunks/Chips machen bzw machen lassen oder? Sägewerk oder einen Schreiner fragen ob er verschnitt hat oder so, je nach behälter braucht man ja nicht viel denke ich.

Vllt wäre ja das hier eine Lösung
 
Tach!

@Alexander_Hicks hatte hier nach Freiwilligen gesucht, die ihm bei der Chiliverarbeitung helfen. Naaaaaa gut, wollen wir mal nicht so sein :angelic:
Heute kam dann ein Paket mit scharfem Inhalt:

Ich hab keine Ahnung, was da was ist, aber es sind offensichtlich einige Chinensen dabei und die kommen mir grad sehr gelegen. Letztes Jahr hatte ich nämlich eine Sauce aus der Ernte meiner Lemon Drop und Golden Limon Bonchi fermentiert und die war der Knaller! Leider hatten es meine Bonchi dieses Jahr sehr schwer und haben bisher kaum geliefert. Trotzdem wollte ich wieder einen Bacca-Chinensen-Mix ansetzen.
Von dem Bild oben sind es die 4 Habaneros (?) oben links, die Bhuts (?) Mitte Links und die Pimenta de Neyde (?) Mitte Rechts die dunklen geworden. Dazu kamen noch 3 Mirupi Amarela und 2 Hand voll Golden Limons von meinen Bonchi. Alles zusammen etwa 200g Chinensen. Die Baccatums bestanden zum größten Teil aus Aji Guyanas von meinem Balkon und 2 reifen Lemon Drops vom Bonchi. Das ergab knapp 260g
Also ran an's Werk und alles klein schnibbeln.

Zu den 460g Chilis kamen noch gut 320ml Wasser und 21g Salz - entspricht gut 2,5%.


Nu heißt es warten :)
Wurde heute fertig gemacht. Ich taufe sie "Tropibasco" :D


Hab die Sauce in drei Chargen mit dem Mr. Magic püriert und dabei die Lake mit verbraucht. Zusätzlich kam jeweils etwas Apfelessig dazu. Einen Teil des Ingwers habe ich vor dem Pürieren wieder raus genommen, da er in der ersten Charge zu stark im Vordergrund war. Mit der Konsistenz war ich noch nicht zufrieden. Da kommt der Mr. Magic wohl an seine Grenzen. Ich hab die Sauce dann durch ein Sieb gestrichen. So war die Sauce aber sehr dünn und hat einiges an Aroma verloren. Also habe ich den Siebinhalt dann nochmal recht lange durch gemixt - später mit einem kleinen Schluck der bereits passierten Sauce. Das wurde dann wieder duechs Sieb gepresst und mit der restlichen Sauce bei erneuten Pürieren gemischt. Jetzt bin ich zufrieden - sowohl mit Geschmack & Schärfe als auch mit der Konsistenz :)


Danke nochmal an @Alexander_Hicks für die Chilispende :)
 
[...]Da kommt der Mr. Magic wohl an seine Grenzen. Ich hab die Sauce dann durch ein Sieb gestrichen. So war die Sauce aber sehr dünn und hat einiges an Aroma verloren. Also habe ich den Siebinhalt dann nochmal recht lange durch gemixt - später mit einem kleinen Schluck der bereits passierten Sauce. Das wurde dann wieder duechs Sieb gepresst und mit der restlichen Sauce bei erneuten Pürieren gemischt. [...]
Nicht ohne Grund wird Tabasco ~48 Stunden geruehrt :) Ich kann da nur einen DIY Magnetruehrer empfehlen (ich verwende meinen aus dem Labor, aber die sind echt teuer)
 
@DerLiebeJ Bela wie lang stand dein Ferment?!?

Ich benutze nen Stabmixer von Braun und bin damit auch sehr zufrieden :thumbsup: Den kann ich dann auch nahezu in jedem Behälter benutzen und die Masse ohne großen Aufwand direkt abschmecken ...
 
Nicht ohne Grund wird Tabasco ~48 Stunden geruehrt :) Ich kann da nur einen DIY Magnetruehrer empfehlen (ich verwende meinen aus dem Labor, aber die sind echt teuer)
Das sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. Mir geht's darum, dass der Mr. Magic nicht fein genug püriert. Zumindest nicht ohne weiteres.. Ich schätze, dass die Feststoffe in der gesamten Sauce zu viel Platz/zu wenig Widerstand hatten und dadurch den Klingen "ausweichen" konnten. Als ich nur die feste Pampe püriert habe, war das anders und so (und zusätzlich durch's passieren) habe ich die Feststoffe feiner bekommen.

Das, was du beschreibst mit dem sehr langen rühren, wird gemacht, um die verschiedenen Bestandteile der Sauce miteinander zu verbinden, damit sie sich nicht mehr in Lake/Essig und Feststoffe aufteilen. Also geht's um's "Emulgieren".

@DerLiebeJ Bela wie lang stand dein Ferment?!?
Laut Postingdatum aus dem zitierten Beitrag (;)) habe ich das am 28.8. angesetzt. Also knappe 2 Monate.

Nen Stabmixer habe ich auch. Aber einen günstigen von Kodi. Der macht das auch nicht feiner, als der Mr. Magic. Bzw eigentlich habe ich mir den Mr. Magic zugelegt, da ich mit den Stabmixer-Ergebnissen unzufrieden war^^
 
[...]
Das, was du beschreibst mit dem sehr langen rühren, wird gemacht, um die verschiedenen Bestandteile der Sauce miteinander zu verbinden, damit sie sich nicht mehr in Lake/Essig und Feststoffe aufteilen. Also geht's um's "Emulgieren".
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Schau dir den Prozess von Tabasco an, da wird nichts pueriert und am Ende sind die Kerne noch vollstaendig als Kerne in der Suspension vorhanden. Die werden dann herausgesiebt (um genau zu sein, zentrifugiert), wie auch ein grossteil der Fruchtpampe.
Habe gerade nochmal nachgesehen -- nicht 48h sondern 3-4 Wochen... -> Min 3:20
 
Hab die Sauce in drei Chargen mit dem Mr. Magic püriert und dabei die Lake mit verbraucht. Zusätzlich kam jeweils etwas Apfelessig dazu. Einen Teil des Ingwers habe ich vor dem Pürieren wieder raus genommen, da er in der ersten Charge zu stark im Vordergrund war. Mit der Konsistenz war ich noch nicht zufrieden. Da kommt der Mr. Magic wohl an seine Grenzen. Ich hab die Sauce dann durch ein Sieb gestrichen. So war die Sauce aber sehr dünn und hat einiges an Aroma verloren. Also habe ich den Siebinhalt dann nochmal recht lange durch gemixt - später mit einem kleinen Schluck der bereits passierten Sauce. Das wurde dann wieder duechs Sieb gepresst und mit der restlichen Sauce bei erneuten Pürieren gemischt. Jetzt bin ich zufrieden - sowohl mit Geschmack & Schärfe als auch mit der Konsistenz :)
Ich benutze nen Stabmixer von Braun und bin damit auch sehr zufrieden :thumbsup: Den kann ich dann auch nahezu in jedem Behälter benutzen und die Masse ohne großen Aufwand direkt abschmecken ...
Nen Stabmixer habe ich auch. Aber einen günstigen von Kodi. Der macht das auch nicht feiner, als der Mr. Magic. Bzw eigentlich habe ich mir den Mr. Magic zugelegt, da ich mit den Stabmixer-Ergebnissen unzufrieden war^^
Bei mehr oder weniger matschigem Ausgangsprodukten setze ich eigentlich auch immer einen Stabmixer ein (bei mir natürlich hauptsächlich beim Verarbeiten von Tomaten;)) Das hat sich bisher ganz gut bewährt! Anschließend treibe ich den Sud auch immer durch ein engmaschiges Sieb, wobei natürlich einige Reste hängen bleiben, die ich bisher immer entsorgt habe. Gute Idee von dir Bela @DerLiebeJ , die noch mal mit etwas durchgesiebter Flüssigkeit zu versetzen und erneut durch zu mixen, um da noch den letzten Rest raus zu holen! Werde ich demnächst auch mal so probieren!

Den Mr.Magic habe ich auch, setze den aber hauptsächlich zum Vermahlen von getrockneten Chilis ein. Aber auch da gilt anschließend, durchsieben, durchsieben und nochmals und nochmals vermahlen! Hängt natürlich davon ab, was man für ein Pulver haben mag! Wer Flocken will, hat es da einfacher!;) Der einzige Vorteil, den ich in dem Ding sehe, ist der, dass das Vermahlen in einer geschlossenen Kapsel stattfindet. Das hat natürlich einen entscheidenden Vorteil! Ich erinnere mich nämlich an einen Vorfall, als meine Frau eine Portion getrockneter Chilis im Thermomix geschreddert hat! Sie wollte mir nur Arbeit abnehmen! Na ja, es war ein Versuch, den sie schnell abgebrochen hat! Ist schon lange her, weiß gar nicht mehr ob ich das schon berichtet habe.:whistling::D
 
Schau dir den Prozess von Tabasco an, da wird nichts pueriert und am Ende sind die Kerne noch vollstaendig als Kerne in der Suspension vorhanden. Die werden dann herausgesiebt (um genau zu sein, zentrifugiert), wie auch ein grossteil der Fruchtpampe.
Habe gerade nochmal nachgesehen -- nicht 48h sondern 3-4 Wochen... -> Min 3:20
Bei Tabasco werden die Chilis vor der Fermentation zusammen mit Salz püriert/gemahlen (1:49) und dann für 3 Jahre in Fässer gegeben. Danach wird die fermentierte Chilipampe mit Essig versetzt und 3 bis 4 Wochen gerührt. Dabei gehen Geschmack und Schärfe in den Essig über. Alle Feststoffe werden dann hinterher wieder rausgefiltert (ob zentrifugiert oder anders, ist da ja egal). Durch dieses ewig lange rühren wird die Sauce aber emulgiert, damit Chilisaft und Essig sich langfristig verbinden. In Hobby-/Kleinstherstellerdimension sieht das als DIY-Lösung dann zB so aus:

Das ist halt ne ganz andere Herangehensweise als das, was ich gemacht habe. Ich möchte die Feststoffe nämlich möglichst fein bekommen und in der Sauce lassen. Dabei ging es mir aber nicht um's emulgieren. Ich finde daa für mich nicht besonders schlimm, wenn die Sauce sich nach längerem Stehen etwas setzt und "aufspaltet". Die wird dann vor gebrauch geschüttelt und gut ist.
 
"[...]add vinegar, then churn for three to four weeks. That's how long it takes for the vinegar to break down the pepper solids into smaller particles.[...]"
Wenn du dir den 'Mash' am Anfang ansiehst, dann siehst du wie grob der ist -- der Essig-Prozess ist es, was alles ausser die Kerne sehr sehr fein macht. (Vergleich pepper mash <> milling powder)

Aber wenn das passieren dir schon gereicht hat, dann ist ja alles gut. Eine Emulsion wird das aber trotzdem nicht, sondern eine Suspension (Feststoff in Fluessigkeit) ;-) Emulsion waere zB eine Mayonaise (Mix von Fluessigkeiten, die sich nicht mischen lassen)
 
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