Chilis Vergären - die Tabascomethode

  • Ersteller Ersteller Alex
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Prinzipiell schon. Aber, zumindest bei uns, sind die Brottrunk Flaschen steinalt, weil das kaum einer kauft.
Hm, trotzdem gut zu wissen. Vielleicht finde ich dann auch lebendigen Kombucha und kann die Kultur weiterführen.

Du meinst wahrscheinlich bei einer Gose? Denn die populäreren Lambics sind prinzipiell eher mit wilden Hefen fermentiert.
Ich meine vor allem den Hobbybereich, wenn man keine Lust hat, für die Berliner Weiße extra teure Kulturen zu kaufen. Professionell werden sie entweder ganz traditionell weiterführen oder eben Reinzucht einsetzen. Es sei denn natürlich, man ist Belgier. :smuggrin:

Hast Du auch gedarrt? Bei Dir Zuhause? Und wofür? :)
Ich hab erstmal luftgetrocknet bis ein ordentlicher Trocknungsgrad erreicht war. Ich kann mich gerade nicht mehr erinnern, wie niedrig man muss, meine so 12% Feuchte. Wenn man gleich darren würde, müsste man das genau richtig machen, damit die Enzyme nicht kaputtgehen. Und dann hab ich das ganze im Ofen fertiggedarrt. Ein Drittel ganz kühl, wie beim Trocknen von Chilis, das hat auch einiges von dem Luftmalzcharakter behalten. Ein Drittel als Pilsner und ein Drittel so als helles Münchner. Ziel wäre ein bernsteinfarbenes Bier gewesen, hätte auch fast geklappt. Und warum? Naja, warum sollte man überhaupt selber brauen? Ich wollte halt einen weiteren Prozessschritt kennenlernen, Hopfen hatte ich auch schonmal angebaut, jetzt halt Mälzen. Kann man schonmal machen, ist gar nicht mal so schwierig. Nur halt aufwendig und ich bekomme hier eh nur Weizen (reines Weizenbier, sehr fruchtig geworden).

Habe mich übrigens schon gefragt, ob dieses schonende Nachdarren auch ne Option für Chilis wäre, um mehr Aroma zu erhalten. Werde da demnächst mal einen kleinen Test machen.


Das Problem bei der Verwendung von Startern ist, dass nicht mehr alle Schritte durchlaufen werden, die initial beim Einsalzen vom Gemüse wichtig sind und viel vom Aroma ausmachen. Wenn man die Wahl hat, dann lieber ohne Starter.
Ich würde nicht so sehr auf „Fremdkeime“ setzen, sondern der Natur ihren Lauf lassen. – Chilis + Salz (+Wasser) und gut is.
Sauerteig beinhaltet Hefen, Milchsäure- und Essigbakterien. Bei der Chilivergärung will ich aber nur eine Milchsäurevergärung haben. Die anderen Mikroorganismen stören eher. Deswegen sage ich: Finger weg vom Sauerteig. Mach aus Sauerteig besser Brot.
Bei Sauerbieren mag das anders sein. Da kenne ich mich nicht aus.
Bei Bier unterdrücken die Bedingungen (anaerob, gehopft, kohlensauer, alkoholisch) das Bakterienwachstum insgesamt stark, ansonsten hätte man früher überhaupt nur Sauerbiere brauen können. Wobei natürlich trotzdem alle Biere irgendwann sauer wurden.
Die Essigsäure im Sauerteig kommt meines Wissens überwiegend von Milchsäurebakterien, die unter bestimmten (kühleren,...) Bedingungen Essigsäure bilden. Die eigentlichen Essigsäurebakterien arbeiten dagegen überwiegend aerob, sollten unter guten Gärbedingungen also einen ausreichenden selektiven Nachteil haben. (Ich bin sicher, jemand kann mein erbarmungswürdiges Halbwissen korrigieren.)
Und mit einer wilden Fermentation bekommst du sowieso immer alles. Das schöne an einem Starter ist ja gerade, dass man nach ein paar Durchläufen die Kulturen selektiert hat, die man haben will. Ich habe bspw. gerade neuen Sauerteig angesetzt und der ging zwar ab wie Schmitz' Katze, roch aber nach 30 Stunden erstmal ziemlich verdorben, lustigerweise auf die gleiche Art wie meine wild fermentierten Habaneros vom letzten Jahr. Nach einer Woche Weiterführen ist es jetzt ein ganz normaler Sauerteig. Also wer gute Erfahrungen mit der wilden Fermentation hat, soll das bitte so weitermachen. Meine waren jetzt eher mäßig, deshalb dieses Jahr mit Starter. Außerdem bleibt es mir ja trotzdem unbenommen, das Gärgut roh zu lassen, und sehr wenig Starter (tropfenweise) zu verwenden, sodass sich in einer langsamen Fermentation dann trotzdem noch wilde Aromen bilden können.
 
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Sehe das auch so wie Jürgen. Ohne Starter dauerts halt a bisserl länger, bis es losgeht. Einfach eine kleine Menge mal ausprobieren, damit man sieht was passiert.
Starter sind nicht generell falsch. Es müssen nur die richtigen Starter sein. Ein Starter aus z.B. frischem Sauerkrautsaft finde ich gut.
Gegebenenfalls kann man auch frische Sauermolke nehmen – doch woher soll man die bekommen?


Die Essigsäure im Sauerteig kommt meines Wissens überwiegend von Milchsäurebakterien, die unter bestimmten (kühleren,...) Bedingungen Essigsäure bilden. Die eigentlichen Essigsäurebakterien arbeiten dagegen überwiegend aerob, sollten unter guten Gärbedingungen also einen ausreichenden selektiven Nachteil haben. (Ich bin sicher, jemand kann mein erbarmungswürdiges Halbwissen korrigieren.)
Ich war immer davon ausgegangen, daß die Essigsäure von Essigsäurebakterien gebildet wird. Die Essigssäure scheint aber wohl auch von bestimmten Milchsäurebakterien gebildet zu werden. Allerdings ist der Wikipedia-Artikel in dem Punkt etwas unklar:
…Die häufig – fälschlicherweise – vertretene Meinung, die gebildete Essigsäure stamme von einer Essiggärung, stimmt nicht.…

…Die Hefen bilden Kohlendioxid sowie kleine Mengen Alkohol (Ethanol). Der Alkohol wird von den Essigsäurebakterien in Essigsäure umgewandelt…

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerteig#Biologie_und_Chemie_des_Sauerteigs
Ja was denn nun?
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…Die Hefen bilden Kohlendioxid sowie kleine Mengen Alkohol (Ethanol). Der Alkohol wird von den Essigsäurebakterien in Essigsäure umgewandelt…
Also zumindest habe ich schon mal einen ausgegorenen Bier-Sud (~ 4,5% Alk.) an Essig-Bakterien das-was-Alkohol-zu-Essig-macht verloren. Und da ich mit Bieressig, nach wie vor, nicht allzu viel anfangen kann, ist der Sud in den Abguss gewandert.
 
Also zumindest habe ich schon mal einen ausgegorenen Bier-Sud (~ 4,5% Alk.) an Essig-Bakterien das-was-Alkohol-zu-Essig-macht verloren. Und da ich mit Bieressig, nach wie vor, nicht allzu viel anfangen kann, ist der Sud in den Abguss gewandert.
Gerade ging es um Sauerteig und die Frage, wer für die Essigsäure verantwortlich ist. ;) Es ging ausnahmsweise nicht um Bier.
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Das-was-Alkohol-zu-Essig-macht sind meiner Meinung nach in der Regel Essigsäurebakterien.
 
Das-was-Alkohol-zu-Essig-macht sind meiner Meinung nach in der Regel Essigsäurebakterien.
Das wollte ich eigtl. erst schreiben, dann hätte mein Beitrag Sinn gemacht. Aber während des Schreibens, habe ich an den verschenkten Sud gedacht und wollte meinen Schmerz und die damit verbundene These zu gefährlichem Halbwissen retuschieren. :D
 
Starter sind nicht generell falsch. Es müssen nur die richtigen Starter sein. Ein Starter aus z.B. frischem Sauerkrautsaft finde ich gut.
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Ja was denn nun?
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An der Stelle sollte man nicht vergessen, dass sich in einem Natursauerteig ja auch nur das vermehrt, was auf den Getreidepflanzen und ihren Samen so kreucht und fleucht. Wenn ich mir die Liste der beteiligten Mikroorganismen von Sauerteig und milchsaurem Gemüse so ansehe, dann sieht das schon relativ ähnlich aus. Insbesondere L. plantarum und L. brevis stehen jeweils prominent dabei.
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In diesem Artikel stehts etwas genauer
https://de.wikipedia.org/wiki/Milchs%C3%A4ureg%C3%A4rung#Milchs.C3.A4ureg.C3.A4rung_durch_Milchs.C3.A4urebakterien schrieb:
Man unterscheidet dabei:

  • heterofermentative Stämme von Milchsäurebakterien, die als Hauptendprodukte neben Milchsäure und Kohlenstoffdioxid bei Hexosen-Abbau Ethanol und bei Pentosen-Abbau Essigsäure bilden. Diesen Bakterien mangelt es an Aldolase, dem Schlüsselenzym der Glykolyse. Hierzu gehören die Gattungen Leuconostoc und einige Angehörige der Gattung Lactobacillus, hauptsächlich Lactobacillus buchneri.
  • Die Bakterien-Art Bifidobacterium bifidum, die die Bifidobacterium-Gärung durchführt.[4]
Dass da nebenher auch ein paar Essigsäurebakterien drinsitzen und Alkohol in Essigsäure umwandeln, wenn sie genug Sauerstoff bekommen, davon würde ich ausgehen.
 
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Man kann mit einer kleinen Menge anfangen und dabei der Natur freien Lauf lassen. Wenn das Ergebnis passt kann man es als eine Art Starter für einen großen Ansatz nehmen.
 
ich werd heute mal wieder nen chili/paprika-ansatz machen, ihr habt mich wieder angefixt und meine letzte sauce geht doch schon wieder sehr zur neige :)
 
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Ich sollte auch mal ne Sauce mit nem irdischen Schärfegrad ansetzen. Habe gerade nur Limón in der Gärung, weshalb an Probieren gar nicht zu denken ist.:sour:

Aber erstmal vergäre ich jetzt rote Bete mit Ingwer und Kirschtomaten mit Knoblauch. Die Tomaten hatte ich schonmal, die sind der Hammer. Paarmal mit nem Zahnstocher einpieksen, paar Tage gären lassen, Geschmacksexplosion.
 
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ja, das funktioniert sehr gut, ich nehme immer 50:50 chili : rote spitzpaprika. letztere ist schön süß und bringt ordentlich zucker für die kleinen helferchen mit ;)
das ist wirklich eine sehr leckere angelegenheit und von der schärfe her völlig ausreichend.

dazu kommen klassisch immer ein wenig ingwer und etwas knoblauch :) nach 2 wochen fermentation erhält man schon etwas sehr leckeres. starter verwende ich nicht. ich werd diesmal aber vorher alles anrösten, für etwas mehr tiefe im geschmack...

achja: pürieren werde ich erst nach der fermentation und nehme 3,5% salz.
 
Kirschtomaten mit Knoblauch. Die Tomaten hatte ich schonmal, die sind der Hammer. Paarmal mit nem Zahnstocher einpieksen, paar Tage gären lassen, Geschmacksexplosion.
Schön zu hören. Das wollte ich die Tage auch ansetzen. Wie viel Knoblauch hast Du grob verwendet?
Bei mir sind neben Chili & Paprika, auch Möhren am Gären.
 
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