Da es zu dem Zeitpunkt ja aber einen eklatanten Mangel gab, war es dennoch sinnvoll auch etwas "gutes" zu nutzen wenn es das "sehr gute" in dem Umfang zu dem Zeitpunkt nicht gab. Denn gut ist zwar schlechter als sehr gut aber immer noch besser als gar nix.
Ganz genau. Habe ich auch damals bereits hier so gesagt, wie in den Tiefen des Forums sicher noch zu finden. Vor allem - man hätte ehrlich sagen müssen: wenn ihr jetzt nicht in eine Prio-Gruppe fallt, habt ihr 2 Möglichkeiten. 1) Warten, bis der "gute Stoff" verfügbar ist und damit riskieren, inzwischen an Covid zu erkranken 2) Jetzt mit AZ impfen und damit trotzdem mit hoher Wahrscheinlichkeit einen üblen Verlauf der Krankheit ausschliessen, möglicherweise sogar ganz die Infektion zu verhindern und das 2-3 Monate früher.
Die tatsächliche Vorgehensweise bestätigte aber die "Verdachtsmomente" gegenüber allem, was die ansonsten glaubwürdigen Personen sonst noch sagten. Und das war völlig unnötig.
Allerdings muss man sich auch erinnern: es war zu Anfang der AZ-Krise absolut nicht absehbar, wann die letzten 18-jährigen ein Impfangebot bekommen würden. Man ging ja damals weitestgehend davon aus, dass eine ca. 80%ige Impfquote durchaus realistisch wäre. Auch ich war in der Euphorie gefangen, dass vielleicht Covid durch die völlig unerwarteten Impfstoffe zumindest in D bis zum kommenden Herbst einigermassen unter Kontrolle ist und dass nicht das passieren wird, was jetzt los ist. Tja, ich dachte immer wieder, ich wäre eher zu sehr ein Schwarzseher. Aber da war ich leider vergleichsweise unheimlich optimistisch, wird mir nicht mehr passieren.
Aufbereitete Studienergebnisse zu lesen ist ja auch keine Schande, es möchte sich eben nicht jeder mit dem original beschäftigen. Ich finde sowas immer interessant und ich hab auch mit dem vielfach verwendeten Fachenglisch kein großes Problem. Ist ja aber nicht überall gegeben, manch einer interessiert sich einfach nicht dafür die trockenen Zahlen zu studieren, da habe ich auch volles Verständnis für. Aber auch bei den aufbereiteten Informationen (die ja trotzdem inhaltlich das wichtigste wiedergeben) muss man natürlich darauf achten wo es herkommt. Anders ausgedrückt ist es natürlich nicht das selbe wenn etwas beim ARD oder so kommt oder wenn es die Bild oder so schreibt.
Völlig Deiner Meinung. Allerdings würde ich mal davon ausgehen, dass jeder halbwegs gebildete Mensch in Mitteleuropa gelernt hat Dinge, die unglaublich klingen, erst mal zu prüfen. Also, wenn mir einer was von Nanopartikeln im Impfstoff, Verlust der Fruchtbarkeit usw. erzählt und das auch noch in Bild oder (viel) schlimmer Telegram etc., dann sollte ich auch mal wirklich ein paar Studien ansehen, bevor ich diesen geistigen Dünnpfiff "share".
Und nein, nur ein Nerd wie wir beiden liest auch ganze Studien. Aber die "Abstracts" reichen i.d.R. völlig, um aus berufener Quelle das Wesentliche zu lesen. Als Normalmensch braucht man auch das nur dann zu tun, wenn man den "diktatorischen Fake-Government-News" so sehr mißtraut, dass man keiner Süddeutschen Zeitung, ARD o.ä. glaubt.
Aber ich verlange schon von Menschen, die ich respektieren soll, dass sie kein Verschwörungsgeschwurbel verbreiten, ohne auch nur den Versuch zu machen, vernünftige Quellen für diese monströsen Behauptungen zu finden.
Bei Politikern ist das leider so eine Sache. Die sind meistens nicht vom Fach. Lauterbach ist Virologe und seine Einschätzungen zum Thema Corona waren entsprechend auch in der Regel recht akkurat. Merkel ist zwar keine Medizinerin aber Physikerin. Als solche ist sie durchaus in der Lage mathematische Modelle und Statistiken und Prognosen nachvollziehen zu können auch wenn die tiefe Kenntnis der Medizin fehlt. Dafür war ihr Kanzleramtschef aber beispielsweise selber Mediziner. Das heißt auch da war die Kompentenz grundsätzlich vorhanden, was man auch gemerkt hat als Merken vergangenen Herbst völlig klar war was im Winter passieren wird und sie entsprechend teilweise sehr wütend oder verzweifelt klang, die Ministerpräsidenten aber in den Bund-Länder-Runden jegliche Maßnahmen verwässert haben und diese dann auch hinterher nur unzureichend umgesetzt haben.
Bei ettlichen anderen Politkern ist es eben wie beim Querschnitt der Bevölkerung, wenn ein Koch versucht Medizin zu erklären wird das in der Regel eben nix.
Ich bin gespannt, wie das mit Lauterbach weitergeht. Ich finde es absolut richtig, ihn zum GM zu machen. Aber ich befürchte, dass ihm sowohl in den unteren Etagen des Ministeriums als auch von Seiten der Ampel viele Steine in den Weg gelegt werden. Ich hoffe, dass ich zu sehr "schwarz sehe".
Was ich den anderen Politikern vorwerfe: die haben riesige Stäbe von Staatssekretären und sonstigen Helfern. Es liegt an ihnen, wenn sie nach fast 2 Jahren Pandemie immer noch auf Dumpfbacken hören. Es hat sich doch inzwischen längst rausgestellt, wie oft z.B. Janssens (Intensivmediziner) und Drosten Recht hatten. Und wie falsch alle Freedom Day-Verkünder etc. lagen. Im März/April 2020 hatten sie noch eine Entschuldigung, seit dem Winter 20/21 sicher nicht mehr.
Ja, auch Drosten, Lauterbach und Fauci hatten nicht immer zu 100% Recht. Aber deren kleine Fehler kosteten keine Menschenleben oder schwere Erkrankungen in hoher Zahl.