@oophag : Was die KV angeht, sehe ich das etwas differenzierter. Raucher, Schnellfahrer usw. sind zu Recht versichert. Denn wenn man da anfangen würde, würden uns die Versicherungen das Fell über den Kopf ziehen - Haribovielesser, Vielflieger, Leute die in Flutgefahr-Tälern wohnen, Fallschirmspringer, Reiter, Autofahrer nach km usw. - es gäbe kaum mehr Jemanden, der einen Normaltarif bezahlen würde oder noch im Fall des Falles versichert wäre.
Den Unterschied zwischen Impfgegnern und den allermeisten dieser Leute sehe ich darin, dass zumindest bei Covidimpfungen eben nicht nur der Geimpfte besser geschützt ist. Seine eigene Gesundheit zu ruinieren muss m.E. Jedem noch selbst überlassen sein, denn sonst wäre jeder halbwegs Übergewichtige nicht mehr versichert und damit die Mehrheit der Bevölkerung (das dürfte wohl einer der größten Kostenfaktoren in der KV sein). Auch der Fallschirmspringer schlägt i.d.R. irgendwo in der Pampa ein Loch im Boden ein oder bricht sich nur selbst die Gräten.
Der große Unterschied bei Covid ist, dass sich der eine Kranke multipliziert. Weil er statistisch gesehen x Leute ansteckt, was in einfachen Worten der R-Faktor ist.
Das heißt, im Schnitt produziert jeder Infizierte heute morgen in München 1,05 neue Infizierte. Und davon wäre ein sehr erheblicher Teil unnötig, wenn sich jeder impfen liesse.
Man könnte höchstens noch argumentieren, dass viele Infizierte (geimpft oder nicht) selber schuld sind, weil sie sich an gefährlichen Orten mit vielen Menschen aufhalten. Was zu einem Teil sicher richtig ist. Aber: jeder muss einkaufen, die meisten müssen arbeiten, mit der Bahn fahren usw.
Also ist nur der Schnellfahrer dann vergleichbar, wenn er andere schädigt. Dann muss er nämlich nach deutschem Recht ggf. die kompletten Heilkosten des Unfallgegners tragen. Oder auch der Besoffene, der mit seinem Auto andere umfährt. Und da sind wir wieder bei Covid - wenn ich durch mein überaus leichtfertiges Verhalten andere infiziere (deren Verhalten nicht genauso leichtfertig ist), sollte ich ggf. für deren Behandlungskosten zahlen müssen, bis runter zum Sozialhilfesatz.
Das hiesse für mich: wenn einer z.B. nachweislich an einer entgegen den Vorschriften maskenlosen Demo oder Coronaparty teilgenommen hat und in den nächsten Tagen seine Arbeitskollegen ansteckt, fände ich es durchaus denkbar, dass den der Kostenhammer trifft. Wird nur wg. der Schwierigkeiten bei der Beweisführung kaum je passieren.
Insofern wäre es natürlich auch nur gerecht, wenn den Impfgegner die Kostenlawine treffen würde, die er in seinem Umfeld mit Ansteckungen verursacht. Aber das funktioniert im Rechtsstaat leider auch nicht, denn es gibt ja nachweislich eine geringe Zahl von Ansteckungen zwischen vollständig Geimpften. Und die müssten dann bis vor das BVG oder den BGH herhalten dafür, dass niemand für die leichtfertigen Ansteckungen bezahlen muss ...
Was soll's. Man kann nur dafür plädieren, dass jeder vernünftig mit der Situation umgeht. Und man kann es den absichtlich Ungeimpften (ohne echten medizinischen Grund) halt schwer machen, wie es ja gerade versucht wird durch Testkosten, Sperren für Massenveranstaltungen, Reisebeschränkungen in andere Länder usw.
Das mit dem Bernd tut mir aufrichtig leid,
@Sir Kai Kiste . Aber Du glaubst ja nicht ernsthaft, dass die Impfung irgendwas mit der Entzündung zu tun hat, oder? Ansonsten könntest Du auch fragen, wann er den letzten Mars-Riegel gegessen oder das letzte Aspirin genommen hat.
Ich würde mir wünschen, dass das alles nicht notwendig wäre. Der Pieks tut nicht weh und mit den zehn Armen, die mir seit der Impfung gewachsen sind, schreibe ich auch noch schneller