Der Whisky Thread

Du hast mich überzeugt. Diesen Winter kommt ein Ardbeg ins Wohnzimmer :thumbsup:
Und lasst euch von der hellen Farbe nicht verunsichern, denn der ist nicht kühlgefiltert und enthält kein Zuckerkulör. Schon beim schnuppern entfaltet der sein grandioses Aroma, ich habe bisher noch keinen (rauchigen) Single Malt getrunken, der dem das Wasser reichen kann. Und der Uigeadail hat mir pers. wieder zuviel eigenes (Sherry)Aroma, ist nebenbei auch noch viel teurer. Ich finde einfach, torfgedarrtes Malz ist in einem Ex-Bourbon Fass besser aufgehoben. ;)
Wenn ich einen sherrylastigen Malt trinken will, dann bevorzuge ich den Glendronach 12yo, hat ein super Preis-Leistungs-Verhältnis und schmeckt tatsächlich besser als der Glenmorangie Lasanta, obgleich günstiger.. :thumbsup:
 
Ich muss mich mal neu orientieren. Bisher habe ich jeden Winter einen Lagavulin gehabt, weil ich den einfach unheimlich gut finde. Aber etwas Mut zu Neuem muss natürlich auch drin sein :)

Der Standard 16-er Lagavulin ist schon spitze. Was man aber auf jeden Fall als Lagavulin-Fan mal probiert haben muss, ist die 18-er Distillers Edition und auch die 12-jährige Abfüllung in Fassstärke.

Was ich mir jetzt zugelegt habe ist der 14-er Oban, einer der Classic Malts schlechthin. Preis/Leistungsverhältnis ist wie beim 16-er Lagavulin absolut unschlagbar. Ein toller Malt. Was schon länger bei mir im Schrank stand, ist der Bowmore 15 "Darkest": Dieser Tropfen ist aktuell mein absoluter Liebling (...gewesen, da gestern entleert). Sherry, Schoki, Rauch und Erde kombiniert in einem traumhaften runden und weichen Tropfen.
 
Habe mir vor kurzem diese merkwürdige "Neuauflage" vom Talisker gegönnt, den "Talisker Skye" - wollte eigentlich den 10-jährigen kaufen, aber der wurde offenbar ersetzt durch diese Version. Bin aber etwas enttäuscht, also lasst die Finger davon! Deutlich weniger Pfeffer und ingesamt wirkt er sehr dünn, dennoch mit deutlichem Talisker Brennaroma. Aber wenn man den 10-jährigen zum gleichen Preis haben kann.. :rolleyes:
Airball, den Bowmore 15 "Darkest" kenne ich nicht, aber beim 12-jährigen kann ich mich nicht begeistern. Sorry, wenn ich das so deutlich sagen muß, aber der hat für meinen Gaumen tatsächlich einen leichten Anflug von "verbranntem Gummi" - oder einem Netzteil, das durchgebrannt ist. :oops: :roflmao:
Torfrauch-Phenole schmecken und riechen einfach anders. Laphroaig 10 hat ja auch kaum was anderes zu bieten als Torfrauch, aber diesen künstlichen Gummi-Reifen-Touch hat der nicht. ;)
Den Oban 14 werde ich mir zum nächsten Meeting wohl leisten, hat mich schon immer interessiert.

PS: Habe übrigens gesehen, daß es den Lagavulin 16 beim T&G Getränkemarkt derzeit für 45,99€ gibt - da kann ich natürlich nicht widerstehen! :thumbsup: (Ich weiß, ihr in Deutschland habt da oft bessere Angebote :arghh:)
 
Der Talisker Skye ist auch tendenziell jünger als der 10-jährige, vermutlich 6-8 Jahre. Dass dadurch Aromen fehlen, ist eigentlich logisch. Und dass der Rauch sogar noch deutlicher als beim 10-er durchkommt, ist der Rauch-Eigenschaft geschuldet, dass die ppm im Laufe der Zeit abnehmen. Also je jünger der Malt, desto mehr Rauch.

Der 12-er Bowmore ist wahrlich kein schlechter Tropfen. Die von dir beschriebenen Aromen hatte ich bislang noch bei keinem Bowmore. Da würde ich ejer auf irgendeinen Fehler in der Produktion schließen, als die ganze Serie in Frage zu stellen. Der 10-er Laphroig ist ein Rauch-Monster, aber der 12-34 Bowmore ist in meinen Augen vom Gesamteindruck her deutlich runder. Und der 15-er "Darkest" ist nochmal eine ganz andere Liga. Die Rauch-Aromen sind deutlich milder, dafür überwiegen Malz, Toffee, Schokolade, geröstete Nüsse kombiniert mit einer sehr angenehmen Mischung aus Erde und Zedernholz. Wenn du die Möglichkeit haben solltest, diesen Malt zu testen - mach es. Der ist wirklich jeden Cent wert, zumal er was Preis/Leistung angeht, absolut in der Spitzenklasse rangiert.

Den 16-er Lagavulin hab ich letztens erst für 36/37€ im Angebot gesehen, wobei bei uns die Preise auch anziehen. I.d.R. zahlst du bei uns auch irgendwas zwischen 50 und 60€ für eine Falsche
 
Ich weiß schon, daß der Rauch mit längerer Faßreifung abnimmt, aber der Talisker Skye hat ja nicht einmal soviel Rauch wie der 10-jährige. Wahrscheinlich wurde das Malz einfach mit weniger Torfrauch gedarrt. Er kommt einem ingesamt einfach "dünner" vor, trotz der gleichen Alkoholstärke von 45,8%. Durch die gestiegene Nachfrage nach Single Malts in den letzten Jahren müssen viele Brennereien mit z.B. 1-2 Mio. Liter Ausstoss im Jahr sich was einfallen lassen! Wenn er nur 5-8 Jahre in (vlt) auch kleineren Fässern gelagert ist, dann hat er zwar etwas mehr Aromen aufgenommen als der Ten im gleichen Zeitraum, aber vor allem bei den Inselwhiskies kommt auch einfach noch die "Atmung" der Fässer mit dem Seearoma zur Geltung, Eiche allein ist für den Geschmack nicht verantwortlich. Und 6 Jahre oder 10 Jahre machen da offenbar schon einen gewaltigen Unterschied. Gottseidank hat Ardbeg bisher noch keine Maßnahmen diesbezüglich eingeleitet, aber wer weiß..
Der Laphroaig hat übrigens (nur) 40-45 ppm Rauch, der Ardbeg hingegen mind. 50 - und trotzdem schmeckt der Laphroaig deutlich rauchiger, weil er einfach weniger Faßaroma bei gleicher Lagerzeit aufgenommen hat und beim Ardbeg viel mehr Vanille und Malzsüße hervortreten. Ich schließe daraus, daß Ardbeg einfach weniger ausgelutschte Fässer verwendet, also First oder Secondfill.
Ich habe übrigens 3x zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Flaschen den Bowmore 12 verkostet und dieses merkwürdige Aroma war immer da, also war das sicherlich kein Fehler einer Abfüllung. ;) Jeder Mensch hat auch ein anderes Geschmacksempfinden, ich sehe das nicht tragisch. Ich teste auch gerne wieder mal einen anderen Bowmore. Aber nur, weil das die (vlt.) älteste Distillery Schottlands ist, muß mir ja nicht gleich alles aus dem Hause schmecken.. :laugh:
Achja, wer Rauch mag und trotzdem die Fruchtigkeit und Lieblichkeit eines Speyside-Malts, der soll gerne mal den Benriach Curiositas testen! Auch nur 10 Jahre alt, kostet weniger als 30 Euro und ist jeden Cent wert - hat mich absolut positiv überrascht, vor knapp 2 Jahren. :thumbsup:
 
Was den ersten Absatz angeht, kann ich dir nur zu 100% zustimmen. Außer bei deiner Aussage bzgl. Ardbeg - auch hier ist dieses Phänomen zu sehen. Die ganzen Sondereditionen sind allesamt ohne Jahresangabe versehen. Wobei man ja immer sagen muss, dass die Jahresangabe bei einem Single Malt sich immer auf den jüngsten darin beinhalteten Whisky bezieht. In Folge dessen kann einen no-aged Malt ja beispielsweise prinzipiell zu 90% aus einem 18-jährigen Whisky bestehen und nur zu 10% aus einem 5-jährigen. Am Ende müsste man ihn dann als 5-jährigen deklarieren - und das macht logischerweise auch niemand. Keiner macht seine Malts jünger als sie eigentlich sind.
Bzgl First- und Second-Fill Fässer hast du sicherlich recht, wobei das von Außenstehenden nur bedingt beurteilt werden kann, wenn es die Distillery nicht irgendwo aufs Etikett schreibt. Deine Vermutung dürfte vermutlich zutreffen.

Das mit dem 12-er Bowmore kommt mir aber immer noch komisch vor. Mir wäre das so noch nie aufgefallen. Da muss ich das nächste Mal noch intensiver darauf achten. Dass Bowmore die älteste Distillery Schottlangs ist, ist zwar nice to know, aber da gibts doch wichtigerer Faktoren, wie z.B. den Geschmack :D

Den von dir angesprochenen Benriach kenn ich leider noch nicht. Das muss ich wohl bald mal ändern :D
 
Die Sondereditionen von Ardbeg (z.B. Corryvereckan, Alligator, Supernova, Auriverdes etc..) sind nicht unbedingt jünger als 10 Jahre! Es sind wohl sogar ältere dabei und sie sind auch nicht günstiger als der Standard mit 10. Sie können sie nur nicht als länger greiften verkaufen, wenn "nur" ein 10-jähriger daran Anteil hat. Es gibt diverse wie den "Still Young" oder so ähnlich, die zwischen 6 und 8 Jahre alt sind - aber da macht Ardbeg auch keinen Hehl daraus! Im Gegenteil, die Brennerei lebt normalerweise nach dem Grundsatz, daß ein Single Malt MINDESTENS 10 Jahre gereift haben muß, bevor er sich Ardbeg nennen darf. ;)
Bei Lagavulin ist das ähnlich, da kriegst Du m.E. auch nichts unter 12 Jahren. (der Fassstärke-Malt)

Aber weißt Du was: Mir ist das Alter überhaupt nicht wichtig, denn mir schmeckt ein Malt dann gut, wenn er gut ist, egal ob da. 25yo oder 10 drauf steht. :thumbsup:
Als Beispiel führe ich nur den "Majors Reserve" von Glen Grant an, der hat 5 Jahre auf dem Buckel und ist für seinen Preis ein tatsächlicher trinkbarer "Alltagswhisky", während ich z.B. den Glenfiddich 12 (weltweit meistverkaufter Single Malt!) für den doppelten Preis keineswegs besser finde! Im Gegenteil, der Majors Reserve hat (für mich) so einen leichten Touch von Honig, irgendwie schmeckt er wie eine "verdünnte Ausgabe" vom GlenMorangie 10.

Also, es kommt nicht immer nur auf´s Alter an. Es sollte ja auch nicht nur Eiche, Vanille und Sherry zu schmecken sein, sondern auch noch was vom Brennereiaroma und ab 15 Jahren kommt da nicht mehr viel rüber - und da z.B. ist der Morangie 10 mit seinem extrem weichen Alkohol auch stark.
 
Das Alter ist nicht so extrem wichtig find ich, vielmehr in welchen Fässern der Whisky gereift ist bzw. wie lang in welchen Fässern.

Da kommt es dann nicht mehr drauf an ob es ein 10ner oder 12. bzw 15 usw. Ist
 
Hallo,
ich denke, ich muss hierfür nicht extra einen neuen Thread aufmachen. :p

Und zwar geht es um folgendes Anliegen:
Ich habe ein Familienmitglied, dem würde ich gerne eine Whiskyverkostung schenken.
Das sollte wie folgt ablaufen:
Wir fahren in das Dorf/Stadt, in dem/der die Probe ist, nehmen uns da ein Hotel, machen eine Whiskyprobe, wollen den Tag/Abend ruhig ausklingen lassen, dort schlafen und am nächsten Tag heim fahren.

Nun kommt ihr ins Spiel:
Habt ihr eventuell schon Erfahrungen in diese Richtung gesammelt, vielleicht sogar einen Tipp für mich.

Gruß, Patrick
 
Wenn Ihr richtig gute Whiskys trinken möchtet, kann ich nur Cadenheads (Köln, www.cadenheads.de) oder das Brühler Whiskyhaus (www.whiskyhaus.de) empfehlen. Da gibt es vor allem Einzelfassabfüllungen (soll nicht hochnäsig klingen, aber Standardabfüllungen finde ich nur noch gaaaanz wenige gut). Die Jungs von Cadenheads oder Marco Bonn vom Whiskyhaus sind absolute Experten und man trifft allerhand gemischtes Publikum.
Wenn ein richtiger Event draus werden soll, kann ich nur die Whisky Fair in Limburg empfehlen (Achtung, frühzeitig Hotels buchen). Da kann man ab morgens einen drauf machen und sich durchtasten, danach entweder auf die Abendprogramme gehen oder die Altstadt unsicher machen.
 
Das Alter ist nicht so extrem wichtig find ich, vielmehr in welchen Fässern der Whisky gereift ist bzw. wie lang in welchen Fässern.

Da kommt es dann nicht mehr drauf an ob es ein 10ner oder 12. bzw 15 usw. Ist

:thumbsup: Sehr richtig. Ich bin teilweise sogar von den jüngeren höchst angetan, weil die noch etwas kräftiger und kantiger sind.

Hierbei möchte ich die aktuelle "ClassicofIslay" empfehlen. 55,00 Umdrehungen und man munkelt, dass da ein 6 Jahre alter Lagavulin drin ist.
 
Kann jemand eine Empfehlung für einen Whisky aussprechen?
Bislang habe ich nicht besonders viele verschiedene gekostet und möchte hier meinen Horizont etwas erweitern.
Damit ihr meine momentane Richtung etwas einschätzen könnt...
Bislang hat mir der Knockando (ich glaube 12yrs) mit am besten geschmeckt. Laphroaig fand ich recht gewöhnungsbedürftig...

Würde mich über ein paar Tipps freuen und mir ist durchaus bewusst, dass Geschmacksratschläge immer schwer sind, allerdings ist eine blinde Entscheidung vor dem Regal noch schwieriger. :D
 
Wenn Ihr richtig gute Whiskys trinken möchtet, kann ich nur Cadenheads (Köln, www.cadenheads.de) oder das Brühler Whiskyhaus (www.whiskyhaus.de) empfehlen. Da gibt es vor allem Einzelfassabfüllungen (soll nicht hochnäsig klingen, aber Standardabfüllungen finde ich nur noch gaaaanz wenige gut). Die Jungs von Cadenheads oder Marco Bonn vom Whiskyhaus sind absolute Experten und man trifft allerhand gemischtes Publikum.
Wenn ein richtiger Event draus werden soll, kann ich nur die Whisky Fair in Limburg empfehlen (Achtung, frühzeitig Hotels buchen). Da kann man ab morgens einen drauf machen und sich durchtasten, danach entweder auf die Abendprogramme gehen oder die Altstadt unsicher machen.
Danke für die Info, die könnte ich mir vorstellen zu probieren.

Kann jemand eine Empfehlung für einen Whisky aussprechen?
Das hängt von deiner Erfahrung bisher und deiner Wünsche in Sachen Geschmack. z.B. wenn du weniger Erfahrung hast dann kann ich Glenfarclas 12 oder Glenlivet 12 empfehlen. Blends die ich ganz angenehm finde sind: z.B. Dimple 15 oder auch Teachers.

Ich bin übrigens, bei weitem nicht erfahren und befinde mich sicher noch auf Entdeckungsreise. Später bin ich auf der Islay sprich den Rauchigen, wie Laphroaig und Ardbeg, steckengeblieben :D. Ich liebe den versteckten Bacon in Ardbeg :joyful:. Talisker 10, der etwas stärker ist, finde ich super.

Edit: diese Karte finde ich genial: http://www.maltmadness.com/whisky/map/Scotland/
(so und jetzt ein Dram :joyful: prost!)
 
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