Der Wildbienen-Thread

Frage an die Praktiker:

hier am Ort mussten wegen des Eschentriebsterbens etliche Eschen aus dem öffentlichen Raum entfernt,
sprich gefällt werden. Ich hab auf den Seiten des NABU den Hinweis gefunden, dass Eschenholz sehr gut
zum Bau von Insektennisthilfen geeignet sein soll (7 bis 10er Bohrer, in voller Bohrerlänge ins Längsholz).
Hat jemand vielleicht ein Bild für mich, wie sowas aussehen sollte? Muss das Holz gelagert werden und wenn ja
- wie lange? Ich könnte mit gut einen Ferienkurs für Kinder/Jugendliche vorstellen und hab gebeten, den Verkauf
des Eschenholzes erst mal zu stoppen. Die einzelnen "Hotels" sollten eine handliche Grösse haben. Spaltet man
den Stamm/Ast dafür? Welche Länge macht Sinn?
Ich hab aber keine Lust auf so'ne Pseudo-Krampf-Insektenhotels. Wenn, dann soll das etwas Sinnvolles werden.
Ich müsste nur zügig eine Anleitung präsentieren und mich entscheiden, ob ich zum kollektiven Basteln rufe.
Dann krieg ich das Holz dafür.
Könnt ihr mir helfen?
 
...wer zieht in sowas ein und gibts davon Cocons (ich wusste bis eben nicht, dass man von Wildbienen
Cocons kaufen kann. Ich kannte das nur von Vogelspinnen oder halt von Schmetterlingsbörsen)...

Das wär das was für die Schulgarten AG...
 
...wer zieht in sowas ein und gibts davon Cocons (ich wusste bis eben nicht, dass man von Wildbienen
Cocons kaufen kann. Ich kannte das nur von Vogelspinnen oder halt von Schmetterlingsbörsen)...

Das wär das was für die Schulgarten AG...
Ja man kann Cocons kaufen aber wenn du ein Insektenhotel aufhängst hast du im Herbst schon deine nachkommen, eventuell eher kommt darauf an wie schnell sich die Bienen daran gewöhnen.
 
Richtig, Esche ist dafür gut geeignet, wie die meisten Harthölzer.

Ich würde "handliche" 30cm Stücke abschneiden und diese dann an einer Seite gerade absäge, damit sich die Bohrfläche etwas vergrößert.

Bin künstlerisch nicht sonderlich begabt, aber ich denke man kann erkenne, was ich meine:
IMG_20190130_204603__01.jpg



Von den Bohrungen kannst du von 2mm bis 10mm alles anbieten.

Die Bohrungen in einem beliebigen Muster vornehmen. z.B. in Form eines Schmetterlings oder Gesichter oder was auch immer den Kindern einfällt.
IMG_20190130_204634__01.jpg


Je nach Lust und Laune, kann man dann auf der Oberseite noch ein kleines Dach anbringen oder einen Drahtbügel um es dann irgendwo aufzuhängen.
Standort sollte für die meisten Bienen hell und möglichst nach Süden ausgerichtet sein. Zwischen 50 und 200cm über Boden.
 
Je nachdem wann das Holz geschlagen wurde kann man es im Sommer bereits verarbeiten und im folgenden Jahr bereits Bienen ansiedeln.

Die Wildbienen sind im Verhältnis zu den Honigbienen schon viel früher unterwegs und ab August sind nur noch einzelne Arten unterwegs, daher sollte die Nisthilfe möglichst ab Februar aufgestellt oder gehangen werden.
 
Die Eschen wurden letzten Herbst gefällt; ein paar kommen noch.
Wenn das Holz in den großen Ferien gut zu bearbeiten wäre, wär mein Timing optimal.
Die Kids werden es nur nicht aushalten bis zum Frühjahr 2020. Die Dinger werden dann
wohl gleich aufgehängt werden. Im Februar 2020 hängt sie dann aber schon ...;):thumbsup:
Dann sichere ich mir die Ausbeute mal. Ich schau mir die Stämme morgen an. Nur mal so:
müssen die geschält werden? (sorry für die möglicherweise platinblonden Fragen, aber ich
hab echt keine Ahnung...und wenn, dann soll die Sache schon Hand und Fuß haben!)
 
Schälen ist nicht notwendig, da du an der Seite wo du borst eh keine Rinde mehr hast. Ob die Rinde einer Esche nach dem Trocknen abfällt, weiß ich leider nicht.
 
Heyho, ich bin zufällig an Buchenholz gekommen. Leider habe ich alles, bis auf 2 Stamm Stückchen gehackt. Aber die 2 sind eben noch da.
Wenn ich die der Länge nach zersäge und dann die Löcher bohre, sollte das dich auch gehen, oder?
Dann könnte ich damit noch 4 Nistplätze schaffen.
 
Hartholz ist auch während der Trocknungsphase sehr formstabil, dürfte somit keine Probleme geben.
 
Hallo Tobias!

Lieben Dank für deine ausführliche Anleitung.
Ich gucke mal,wenn es nicht all zu windig +schneeregnerisch ist,
gehe ich der Sache mal auf den Grund.

Was ich mich halt noch frage ist,
wie erkenne ich so charmante Schmarotzer,wie diese Türkisfeuerwespe,
die ich letzten Sommer zu Besuch hatte?

Die würde ich nicht killen wollen.
Na im Zweifelsfall photographiere ich die und poste das Photo dann.

Vermutlich würden die Mauerbienen das reinigen auch selbst übernehmen.
in Röhrchen und Hartholzblöcken geht es ja eh nicht anders.

Hatte letztens mal in einem Video von dem Werner David gesehen,
wie der die Röhrenenden farbig markiert,
um tote Gänge in Bambusröhren,Hartholz... zu entdecken.
Das ist sicher eine gute Idee.
Wenn die Deckel bis zum Sommer zu bleiben,
könnte man die mit nem scharfen Holzbohrer o.ä. reinigen.

Werde ich glaube ich auch machen,
habe da zwar nur ein paar Röhrchen vom letzten Jahr,
aber in den neuen Nisthilfen sind viele Pappröhrchen.
Dann sieht man halt,was los ist.
Pro Jahr eine andere Farbe nehmen,verhindert definitiv,
das man lebende Brut aus Versehen abmurkst.

Lieben Gruß an die Donau!
 
Spannende Beiträge, Tobias und Streuner!

habt ihr vielleicht einen oder mehrere Links, wo man sich wirklich fundiert informieren
kann über Wildbienen?
Ich hab mir einen Eschenstamm gesichert für 'nen Ferienkurs...
 
Zurück
Oben Unten