Gieskannenwächter

Im Zuge eines potentiellen Bewässerungsprojektes bin ich gerade auf dieses Juwel gestoßen. Richtig gut, was hier schon erarbeitet wurde :thumbsup:
Und gleichzeitig auch wieder schade, dass es in den Tiefen des Forums versinkt. :thumbsdown:
Vielen Dank für die viele Arbeit und deren Veröffentlichung!

Hast du die Graphitelektroden nun schon länger im Einsatz und kannst von längerfristigen Erfahrungen berichten? Gibt es neue Erkenntnisse, inwiefern die höhere Ionenstärke von Nährlösungen die Feuchtigkeitsmessung beeinflusst?
 
Ab Ende Mai werde ich bei zwei Wildtomaten in meinen Blumenkästen laufend die Erdfeuchtigkeit messen und damit eine Pumpe steuern, die diese Blumenkästen mit Wasser versorgt.

Bei dem Programm werde ich darauf achten, das ich den Schwellenwert, ab dem die Pumpe aktiviert wird, per Lan oder per Schalter verändern kann. So kann ich nachregulieren, falls sich die Leitfähigkeit der Erde mit der Zeit verändern sollte.

Ich werde für Dich die Elektroden wieder anschließen und beobachten wie sie auf Dünger reagieren. Zum Glück scheint jetzt die Sonne und ich muss nicht länger Ewigkeiten warten bis der Topf trocken wird.

Ich werde über das Ergebnis berichten!

PS: Die Elektroden sollten besser am Topfrand platziert werden als in der Mitte. Das ergibt viel bessere Kurven.
 
Danke :)

Infwiefern sind die Kurven denn "besser"? Am Rand sollten die Temperaturschwankungen doch deutlich größer sein bei direkter Sonneneinstrahlung? Trocknet die Mitte schneller aus?
Neben der Veränderung des Leitwertes der Erde, werden auch die Elektroden sicherlich altern im Laufe einer Saison. Hast du schonmal ausprobiert wieviel das ausmacht? Man könnte es vielleicht sogar so programmieren, dass man diesen Offset (zusätzlicher Widerstand an den Elektroden) gelegentlich neu bestimmt und abzieht.
 
Es dauert sehr lange bis die Feuchtigkeit im Inneren deutlich abnimmt. Dort fällt die Feuchtigkeit sehr langsam und erst bei extremer Trockenheit zum Schluss schnell. Der Kern sollte auch feucht bleiben, damit es keine deutlichen Trockenschäden gibt.

Am Topfrand kommt es früher zu einem deutlichen Feuchtigkeitsabfall. Das Problem mit der Erderwärmung löse ich, indem ich die Sensoren immer an der sonnenabgewanten Seite platziere. Die Temperatur ist auch nur bei dem DHT22-Sensor ein wirkliches Problem gewesen. Bei Graphitelektroden gibt es fast kein Problem.

Die Erde und die Elektroden sind nicht genormt! Aufgrund der Unterschiedene bedeutet ein Wert von 400 in jedem Topf nicht das selbe. Wenn man alle paar Monate etwas nachregeln muss, sollte das kein Problem sein. Darüber hinaus währe ein Messfehler von 20% aufgrund von einer Elektrodenalterung oder Dünger nicht Entscheidungsrelevant. Die Unterschiede zwischen trocken und feucht sind zum Glück recht groß.

Durch Feuchtigkeitsumverteilungen im Topf gibt es sowieso einige Schwankungen.
 
Weil es in einem anderen Thread nochmal auftauchte, eine Frage zur Messung der Erdfeuchtigkeit mit dem DHT22 in der Röhre.
Dieses Setup misst die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Röhre, welche in die Erde geschoben wird. Inwiefern kann diese Messmethode die Erdfeuchtigkeit abbilden? Dieses System kann doch zwischen klatschnasser und leicht feuchter Erde nicht unterscheiden? Ab einem gewissen Wasseranteil in der Erde wird die Luft mit Wasser gesättigt sein (100 % rF). Zusätzliches Wasser in der Erde kann daher nicht abgebildet werden. Ich denke der Punkt der Sättigung ist recht früh erreicht, sodass man lediglich einen Bereich von "knochentrocken" bis "fast trocken" erfassen kann? Oder was verstehe ich falsch?
 
Richtig! Der Wert bei dem DHT22 bleibt sehr lange bei 100% bis er denn recht schnell fällt.

Man kann aber recht gut den Zeitpunkt bestimmen, ab wann gegossen werden muss.
Mein Problem war, dass durch Temperaturwechsel sich häufig etwas Kondenswasser im Röhrchen gebildet hat und so die Werte unzuverlässig wurden.


Die Werte bleiben wohl sehr lange konstant und fallen dann sehr schnell ab.
Davor 8 Tage konstant bei 95%.

feuchtigkeit-27-11-2016-jpg.56633
 
Zuletzt bearbeitet:
@Alpha Du wolltest wissen, wie die Bodenfeuchtigkeit sich bei Sonne verändert. 16x16x16 cm Töpfe stehen hinter einem Fenster komplett in der Sonne. Sensor ist auf der abgewandten Seite, ca. 1 cm von der Ecke entfernt, platziert.

Durch die Erwärmung der Erde verschiebt sich das Wasser im Topf.
Beachte bitte die linke Skala! Bewegungen von 20 Punkten sind nicht entscheidungsrelevant.

Erde nach dem Gießen: 520
Erde, wenn wieder gegossen werden muss: ca. 200
Bodenfeuchtigkeit Sonne.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Für eine genaue Messung ist es wichtig, dass der Sensor nicht den Kontakt zur umgebenden Erde verliert und sich der Kontakt nicht verändert.

Um 16:30 habe ich den Topf bewegt, um 17:00 Uhr habe ich die Drähte am Topf festgeklebt.

Dieses Festkleben der Drähte und eine möglichst tiefe Platzierung des Sensors ist besonders am Anfang wichtig! Später fixieren die Wurzeln den Sensor.

Bodenfeuchtigkeit Wackler.jpg
 
Geduld! Wegen dem Wackler am Sensor musste ich die Messungen noch einmal neu beginnen.
Dann benötige ich 2-3 Zyklen mit Wasser als Vergleichsbasis um es dann mit Dünger zu testen.

Sorg für Sonnenschein in den nächsten zwei Wochen und schon geht es schneller!
 
Toller Thread. Ich hab beim Lesen an sicher 5 Stellen gedacht: "Ah, hier könnte man doch..." und drei Beiträge später habt Ihr das schon alles durchdacht und ausprobiert.
  • Die Elektrodenlösung mit Graphit scheint ja inzwischen gut zu funktionieren.
  • Hat nochmal jemand den Versuch mit der "Luftfeuchtigkeitsmessung in Röhre" getestet bei Verwendung von Goretex o.Ä.? Weil der Vorteil dieses Zeugs ist ja grade, dass es Wasserdicht aber Dampfdurchlässig ist, daher könnte das durchaus "das Geheimnis" dahinter sein.
  • Wie ist es mit der kapazitiven Messung im Langzeittest, @mph ? 40 $ pro Sensor ist natürlich hart, aber wenn das Konzept zuverlässig misst, könnte man ja bei einem analogen Ausgangssignal durchaus sowas wie eine automatische Kalibrierung bei jedem Gießen einprogrammieren. Im Bereich von 3D-Druckern werden gerne kapazitive Sensoren zur Abstandsmessung eingesetzt, die kosten aus China dann 2-3 Euro pro Stück - geben allerdings nur die festen Schaltstufen "an" oder "aus" nach draußen. Da sehe ich aber noch Potential - wenn die in der Anwendung gut funktionieren...
Werde selbst nichts automatisieren, aber das Ganze ist aber schon sehr spannend zu lesen. Vielleicht bau ich irgendwann aus statistischer Neugier mal eine Auswerteeinheit für die Füllstandsanzeigen der Lechuza Töpfe, aber das ist natürlich nochmal eine ganz eigene Baustelle.
 
Hat nochmal jemand den Versuch mit der "Luftfeuchtigkeitsmessung in Röhre" getestet bei Verwendung von Goretex o.Ä.? Weil der Vorteil dieses Zeugs ist ja grade, dass es Wasserdicht aber Dampfdurchlässig ist, daher könnte das durchaus "das Geheimnis" dahinter sein.

Das Problem sind ja die Temperaturschwankungen. Wenn diese relativ groß sind (Sonne auf Töpfe z. B.), nimmt die Luft in der verschlossenen Röhre bei hoher Temperatur viel Wasser auf. Sinkt die Temperatur unter die Taupunkttemperatur kommt es zwangsläufig zur Kondensation in der Röhre, hinter der Mebran. Für diesen Fall ist es egal ob es Goretex ist oder nicht.
 
Den Sensor sollte man nicht bewegen wenn er gesteckt ist. Wenn die Erde nicht gut anliegt misst er irgendwas. Wenn er gut sitzt liefert er brauchbare Ergebnisse.
 
Das Problem sind ja die Temperaturschwankungen. Wenn diese relativ groß sind (Sonne auf Töpfe z. B.), nimmt die Luft in der verschlossenen Röhre bei hoher Temperatur viel Wasser auf. Sinkt die Temperatur unter die Taupunkttemperatur kommt es zwangsläufig zur Kondensation in der Röhre, hinter der Mebran. Für diesen Fall ist es egal ob es Goretex ist oder nicht.
Stimmt - das ist eigentlich logisch.


Wenn er gut sitzt liefert er brauchbare Ergebnisse.
Das klingt doch erstmal gar nicht so schlecht. Danke. :)
 
Die Änderungen durch die Bewegungen sind aber wirklich sehr heftig...
Wie könnte man das denn verbessern? Wenn man die Elektrodenoberfläche um einiges vergrößert, könnten sich die (durch das Verschieben der Erde) entsehenden "bessere und schlechtere Verbindungen" eventuell rausmitteln. Es fällt mir aber nix ein wie man das schön hin bekommen könnte.

Aber wenn man vielleicht ein Stückchen von einem Schwamm um den gesammten Graphitfühler macht könnte das eventuell eine Besserung bringen.
Der wäre in seiner Beschaffenheit homogener als Erde und würde nach einem Druck auf diesen eventuell austretende Feuchtigkeit besser wieder auf nehmen...
 
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