Jandalf
Jalapenogenießer
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Hallo zusammen,
ich wollte einfach mal einen kurzen Guide machen, wie man sich seine eigenen Chili-Hybriden ziehen kann.
Das haben viele vermutlich schon unabsichtlich gemacht, aber hier möchte ich mal zeigen, wie ich das aktuell bewusst mache
Vielen Dank erstmal an @clappingmarkey, denn 40% des gezeigten kommt aus deiner Anleitung http://chiliforum.hot-pain.de/threads/how-to-verhueten-fuer-sortenreine-fruechte.22068/ welche ich wirklich jedem empfehlen kann!
Vielen Dank auch an Pepperworld für diese Seite: http://hot-pain.de/chilis-vermehren-und-kreuzen/
Hier kommen weitere 30% der Infos her!
Ich gehe im folgenden davon aus, dass ihr die Anleitung gelesen habt.
Im Unterschied zum ziehen von sortenreinen Chilis ist folgendes zu beachten:
Mit welchem Namen beschreibt man die Kreuzung?
Angenommen man kreuzt eine Thunder Mountain Longhorn (C. annuum) mit einer Pimenta de Neyde (C. chinense).
Nehmen wir an, dass der Pollen von der Pimenta de Neyde kommt und die Samen quasi von der Thunder Mountain Longhorn "ausgebrütet" werden (diese Pflanze hat also später die Frucht), dann ist erstere der Vater und letztere die Mutter.
Die Kinder beschreibt man mit folgender Konvention: Mutter x Vater, der Name der Mutter kommt also immer als erstes.
Wir haben also eine Thunder Mountain Longhorn x Pimenta de Neyde F1, bzw. eine Capsicum annuum x chinense F1.
Das F1 steht für die erste Generation an Nachkommen. Die Samen, welche die Mutter produziert, sind bereits F1, ebenso die Pflanzen der nächsten Generation. Diese produzieren dann F2 Saatgut.
Bei Mehrfachhybriden über mehrere Generationen benutzt man Klammern. Kreuzen wir etwa die Hybride aus dem vorherigen Beispiel (Vater) mit einer Aji Amarillo (Mutter), kommt eine Aji Amarillo x (Thunder Mountain Longhorn x Pimenta de Neyde) bzw. eine C. baccatum x (annuum x chinense) heraus.
Oft möchte man verschiedene Eigenschaften kombinieren. Tendenziell sind folgende Eigenschaften nach meinem Wissen dominant:
Nicht alle Kreuzungen haben Aussicht auf Erfolg. Probieren kann man natürlich trotzdem alles, aber wenn man am Anfang Rückschläge reduzieren will, kann man vorher gucken wie die Chancen sind.
Dafür empfehle ich diese Seite:
http://hot-pain.de/chilis-vermehren-und-kreuzen/
Ihr wollt einfach anfangen? Dann nehmt am besten zwei Sorten der gleichen Art. Etwa eine beliebige Peperoni mit einer Thai Chili. Beide Pflanzen gehören zu C. annuum, eine Kreuzung sollte also ziemlich sicher klappen wenn man alles richtig macht. Auch verschiedene Sorten können kreuzbar sein, etwa C. annuum mit C. chinense. Keuzungen mit C. baccatum sind möglich aber laut diveresen Quellen oft problematisch. Hier sieht man ein erfolgreiches Beispiel: http://chiliforum.hot-pain.de/threads/tepin-x-lemon-drop-f4.28001/
Kreuzungen mit C. pupesense hingegen sind meines Wissens nach nicht möglich, aber man kann natürlich auch hier verschiedene Rocotos miteinander kreuzen.
Genug Theorie!
Was brauchen wir zum Anfangen?
Hier sollten wir auch Anfangen, denn das ganze Unterfangen steht und fällt mit dem Pollen.
Wenn ich also ein Projekt geplant habe, prüfe ich täglich, ob die Vaterpflanze eine offene Blüte mit Pollen hat. Erst dann mache ich weiter.
Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
Hier sieht man den Vater meines letzen Projekts, die Blüte einer Lemon Drop. Unten in der Blüte liegt etwas gelber Pollen.
Mit etwas Fantasie sieht man auf der schwarzen Fläche den gelben Pollen.
Außerdem brauchen wir an der Mutterpflanzen eine Blüte, die noch komplett geschlossen ist. Im Gegensatz zum sortenreinen Verhüten ist es hier aber noch wichtiger, dass die Blüte kurz vor dem öffnen ist, denn sie muss jetzt schon den Pollen aufnehmen können.
Hier sieht man die Blüte der Mutter, eine Bolivian Rainbow. Ich nehme an, sie würde in 1-2 Tagen aufgehen.
Als erstes werden die Kronblätter entfernt, in diesem Fall sind das die Lilanen (hier kommt die Pinzette zum Einsatz).
Grund: Wir müssen an den inneren Bereich der Blüte kommen.
So sieht es nach dem entfernen der Kronblätter aus
Anschließend entfernen wir die Staubblätter, auf dem Bild oben die dunkel lilanen Bereiche in der Blüte.
Der Grund: Hier bilden sich die Pollen der Mutterpflanze. Würden wir die Staubblätter dran lassen, würden wir sortenreine Früchte "riskieren".
Aber Vorsichtig! In der Mitte befindet sich der Stempel / die Narbe (ein dünner Stengel). Der muss unbeschädigt bleiben!
So sieht es aus, wenn die Staubblätter entfernt sind und nur noch der Stempel sichtbar ist.
Anschließend tragen wir mit dem Schaschlikspieß / Pinsel / ... den Pollen oben auf dem Stempel auf.
Die Blüte wird jetzt in einem Teebeutel eingepackt und verschlossen, so das keine Insekten zum bestäuben reinkommen (welche ggfs. anderen Pollen mitbringen würden.
In meinem Bild sieht man noch zwei kleinere geschlossene Blüten neben der bestäubten Blüte. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man diese noch entfernen. Habe ich in dem Fall nicht gemacht, denn ich gehe davon aus, dass die Frucht sich bildet, bevor die anderen Blüten aufgehen.
Die eingepackte Blüte
Wenn sich eine Frucht bildet, habe ich für nächstes Jahr Samen einer Bolivian Rainbow x Lemon Drop bzw C. annuum x baccatum (F1).
Dokumentation
Es ist wichtig die Blüte zu dokumentieren. In ~2 Monaten ist die Frucht fertig, dann möchte ich noch wissen, welche von den 30 Früchten an der Pflanze Hybridsaatgut enthält.
Bei sortenreinen Früchten mache ich in der Regel ein Band um die Frucht. Das reicht hier nichtmehr, bei mehreren Hybridfrüchten und sortenreinen Früchten an einer Pflanze. Ich benutze daher Büroklammern:
Jetzt schreibt man sich irgendwo auf, wann man die Kreuzung gemacht hat, welche Farbe die Büroklammer hatte und macht am besten noch Bilder der Elternpflanzen (Gesamtsicht, eine offene Blüte, eine fertige Frucht), denn dann kann man seine Hybriden im nächsten Jahr gut mit den Eltern vergleichen.
Wozu der Aufwand?
Das ganze ist sehr aufwändig und durch das viele hantieren an der Blüte auch nicht ungefährlich. Die Blüte könnte noch nicht fertig entwickelt gewesen sein oder auch einfach abbrechen während der Arbeit.
ABER: Wenn sich eine Frucht bildet, können wir uns zu 95% sicher sein, dass alles geklappt hat!
Das spart viel Frust im nächsten Jahr!
Wie gehts weiter? - Stabilisierung (optional)
Jetzt wird es richtig aufwendig, aber man kann natürlich auch einfach vorher aufhören
Wenn alles klappt hat man nächstes Jahr die gewünschten Hybriden in F1 Generation. Diese kann man wieder mit eigenen Pollen bestäuben, wird dann aber feststellen, dass die Hybride noch nicht sortenfest ist. Das heißt die folgende Generation (F2) wird sehr bunt. Es werden Pflanzen dabei sein, die wie unsere F1 Hybride aussehen. Es werden Pflanzen dabei sein, die den Elternteilen ähneln. Aber auch nochmal komplett andere Variationen sind möglich (das ist der gute Teil daran). Nehmen wir aber an, dass uns die F1 Generation sehr gut gefällt und wir diese zu einer stabilen Sorte züchten wollen. Dafür bestäuben wir wie beschrieben die F1 Generation mit eigenen Pollen. Das erhaltene Saatgut wird als F2 Generation ausgesät. Nun muss man eine Pflanze finden, die in den gewünschten Eigenschaften der F1 Generation entspricht. Diese bestäubt man wieder mit eigenen Pollen und erhält Saatgut für die F3 Generation. Das Spiel wiederholt man dann insgesamt 8 mal, danach sollte die Hybride sortenfest sein, also in den gewünschten Eigenschaften bei Selbstbestäubung auch in der Folgegeneration stabil bleiben.
Das alles ist sehr viel Arbeit, da es 8 (bzw. 9+x) Jahre dauert und man immer mehrere Pflanzen ziehen muss, weil man nie weiß, welche der Pflanze aus der F1 Generation am ähnlichsten ist. Man sollte auch immer Saatgut der vorherigen Generationen aufbewahren, weil man auch mal Pech haben kann, so dass keine Pflanze einer Generation die gewünschten Eigenschaften hat. Dann muss man die letzte Generation im folgenden Jahr nochmal wiederholen (also etwa 2 mal F4 in Folge).
Aber nochmal: Der Aufwand ist rein optional, man kann sich auch einfach an F1 Hybriden erfreuen (oder diese auch vegetativ weiter vermehren).
ich wollte einfach mal einen kurzen Guide machen, wie man sich seine eigenen Chili-Hybriden ziehen kann.
Das haben viele vermutlich schon unabsichtlich gemacht, aber hier möchte ich mal zeigen, wie ich das aktuell bewusst mache
Vielen Dank erstmal an @clappingmarkey, denn 40% des gezeigten kommt aus deiner Anleitung http://chiliforum.hot-pain.de/threads/how-to-verhueten-fuer-sortenreine-fruechte.22068/ welche ich wirklich jedem empfehlen kann!
Vielen Dank auch an Pepperworld für diese Seite: http://hot-pain.de/chilis-vermehren-und-kreuzen/
Hier kommen weitere 30% der Infos her!
Ich gehe im folgenden davon aus, dass ihr die Anleitung gelesen habt.
Im Unterschied zum ziehen von sortenreinen Chilis ist folgendes zu beachten:
- man sollte vorher recherchieren
- wir brauchen statt einer gleich zwei Blüten im richtigen Stadium
- wir müssen noch besser dokumentieren!
Mit welchem Namen beschreibt man die Kreuzung?
Angenommen man kreuzt eine Thunder Mountain Longhorn (C. annuum) mit einer Pimenta de Neyde (C. chinense).
Nehmen wir an, dass der Pollen von der Pimenta de Neyde kommt und die Samen quasi von der Thunder Mountain Longhorn "ausgebrütet" werden (diese Pflanze hat also später die Frucht), dann ist erstere der Vater und letztere die Mutter.
Die Kinder beschreibt man mit folgender Konvention: Mutter x Vater, der Name der Mutter kommt also immer als erstes.
Wir haben also eine Thunder Mountain Longhorn x Pimenta de Neyde F1, bzw. eine Capsicum annuum x chinense F1.
Das F1 steht für die erste Generation an Nachkommen. Die Samen, welche die Mutter produziert, sind bereits F1, ebenso die Pflanzen der nächsten Generation. Diese produzieren dann F2 Saatgut.
Bei Mehrfachhybriden über mehrere Generationen benutzt man Klammern. Kreuzen wir etwa die Hybride aus dem vorherigen Beispiel (Vater) mit einer Aji Amarillo (Mutter), kommt eine Aji Amarillo x (Thunder Mountain Longhorn x Pimenta de Neyde) bzw. eine C. baccatum x (annuum x chinense) heraus.
Oft möchte man verschiedene Eigenschaften kombinieren. Tendenziell sind folgende Eigenschaften nach meinem Wissen dominant:
- Größe: die Frucht tendiert eher zur kleineren Größe
- Farbe: die rote Farbe setzt sich eher durch
- Schärfe: wenn man eine scharfe Chili mit einer milden kreuzt, wird der Nachkomme eher scharf als mild sein
Nicht alle Kreuzungen haben Aussicht auf Erfolg. Probieren kann man natürlich trotzdem alles, aber wenn man am Anfang Rückschläge reduzieren will, kann man vorher gucken wie die Chancen sind.
Dafür empfehle ich diese Seite:
http://hot-pain.de/chilis-vermehren-und-kreuzen/
Ihr wollt einfach anfangen? Dann nehmt am besten zwei Sorten der gleichen Art. Etwa eine beliebige Peperoni mit einer Thai Chili. Beide Pflanzen gehören zu C. annuum, eine Kreuzung sollte also ziemlich sicher klappen wenn man alles richtig macht. Auch verschiedene Sorten können kreuzbar sein, etwa C. annuum mit C. chinense. Keuzungen mit C. baccatum sind möglich aber laut diveresen Quellen oft problematisch. Hier sieht man ein erfolgreiches Beispiel: http://chiliforum.hot-pain.de/threads/tepin-x-lemon-drop-f4.28001/
Kreuzungen mit C. pupesense hingegen sind meines Wissens nach nicht möglich, aber man kann natürlich auch hier verschiedene Rocotos miteinander kreuzen.
Genug Theorie!
Was brauchen wir zum Anfangen?
- Pinzette
- Pinsel / Wattestäbchen / Schaschlikspieß / Zahnstocher
- Teebeutel (oder ähnliches)
- Eine Blüte, die noch geschlossen ist, aber kurz davor ist sich zu öffnen (Mutter)
- Eine Blüte mit reichlich Pollen (Vater)
Hier sollten wir auch Anfangen, denn das ganze Unterfangen steht und fällt mit dem Pollen.
Wenn ich also ein Projekt geplant habe, prüfe ich täglich, ob die Vaterpflanze eine offene Blüte mit Pollen hat. Erst dann mache ich weiter.
Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
- Die Blüte sehr genau ansehen
- Einen Schaschlikspieß / Zahnstocher schwarz anmalen und über die Blüte streichen
Hier sieht man den Vater meines letzen Projekts, die Blüte einer Lemon Drop. Unten in der Blüte liegt etwas gelber Pollen.
Mit etwas Fantasie sieht man auf der schwarzen Fläche den gelben Pollen.
Außerdem brauchen wir an der Mutterpflanzen eine Blüte, die noch komplett geschlossen ist. Im Gegensatz zum sortenreinen Verhüten ist es hier aber noch wichtiger, dass die Blüte kurz vor dem öffnen ist, denn sie muss jetzt schon den Pollen aufnehmen können.
Hier sieht man die Blüte der Mutter, eine Bolivian Rainbow. Ich nehme an, sie würde in 1-2 Tagen aufgehen.
Als erstes werden die Kronblätter entfernt, in diesem Fall sind das die Lilanen (hier kommt die Pinzette zum Einsatz).
Grund: Wir müssen an den inneren Bereich der Blüte kommen.
So sieht es nach dem entfernen der Kronblätter aus
Anschließend entfernen wir die Staubblätter, auf dem Bild oben die dunkel lilanen Bereiche in der Blüte.
Der Grund: Hier bilden sich die Pollen der Mutterpflanze. Würden wir die Staubblätter dran lassen, würden wir sortenreine Früchte "riskieren".
Aber Vorsichtig! In der Mitte befindet sich der Stempel / die Narbe (ein dünner Stengel). Der muss unbeschädigt bleiben!
So sieht es aus, wenn die Staubblätter entfernt sind und nur noch der Stempel sichtbar ist.
Anschließend tragen wir mit dem Schaschlikspieß / Pinsel / ... den Pollen oben auf dem Stempel auf.
Die Blüte wird jetzt in einem Teebeutel eingepackt und verschlossen, so das keine Insekten zum bestäuben reinkommen (welche ggfs. anderen Pollen mitbringen würden.
In meinem Bild sieht man noch zwei kleinere geschlossene Blüten neben der bestäubten Blüte. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man diese noch entfernen. Habe ich in dem Fall nicht gemacht, denn ich gehe davon aus, dass die Frucht sich bildet, bevor die anderen Blüten aufgehen.
Die eingepackte Blüte
Wenn sich eine Frucht bildet, habe ich für nächstes Jahr Samen einer Bolivian Rainbow x Lemon Drop bzw C. annuum x baccatum (F1).
Dokumentation
Es ist wichtig die Blüte zu dokumentieren. In ~2 Monaten ist die Frucht fertig, dann möchte ich noch wissen, welche von den 30 Früchten an der Pflanze Hybridsaatgut enthält.
Bei sortenreinen Früchten mache ich in der Regel ein Band um die Frucht. Das reicht hier nichtmehr, bei mehreren Hybridfrüchten und sortenreinen Früchten an einer Pflanze. Ich benutze daher Büroklammern:
Jetzt schreibt man sich irgendwo auf, wann man die Kreuzung gemacht hat, welche Farbe die Büroklammer hatte und macht am besten noch Bilder der Elternpflanzen (Gesamtsicht, eine offene Blüte, eine fertige Frucht), denn dann kann man seine Hybriden im nächsten Jahr gut mit den Eltern vergleichen.
Wozu der Aufwand?
Das ganze ist sehr aufwändig und durch das viele hantieren an der Blüte auch nicht ungefährlich. Die Blüte könnte noch nicht fertig entwickelt gewesen sein oder auch einfach abbrechen während der Arbeit.
ABER: Wenn sich eine Frucht bildet, können wir uns zu 95% sicher sein, dass alles geklappt hat!
Das spart viel Frust im nächsten Jahr!
Wie gehts weiter? - Stabilisierung (optional)
Jetzt wird es richtig aufwendig, aber man kann natürlich auch einfach vorher aufhören
Wenn alles klappt hat man nächstes Jahr die gewünschten Hybriden in F1 Generation. Diese kann man wieder mit eigenen Pollen bestäuben, wird dann aber feststellen, dass die Hybride noch nicht sortenfest ist. Das heißt die folgende Generation (F2) wird sehr bunt. Es werden Pflanzen dabei sein, die wie unsere F1 Hybride aussehen. Es werden Pflanzen dabei sein, die den Elternteilen ähneln. Aber auch nochmal komplett andere Variationen sind möglich (das ist der gute Teil daran). Nehmen wir aber an, dass uns die F1 Generation sehr gut gefällt und wir diese zu einer stabilen Sorte züchten wollen. Dafür bestäuben wir wie beschrieben die F1 Generation mit eigenen Pollen. Das erhaltene Saatgut wird als F2 Generation ausgesät. Nun muss man eine Pflanze finden, die in den gewünschten Eigenschaften der F1 Generation entspricht. Diese bestäubt man wieder mit eigenen Pollen und erhält Saatgut für die F3 Generation. Das Spiel wiederholt man dann insgesamt 8 mal, danach sollte die Hybride sortenfest sein, also in den gewünschten Eigenschaften bei Selbstbestäubung auch in der Folgegeneration stabil bleiben.
Das alles ist sehr viel Arbeit, da es 8 (bzw. 9+x) Jahre dauert und man immer mehrere Pflanzen ziehen muss, weil man nie weiß, welche der Pflanze aus der F1 Generation am ähnlichsten ist. Man sollte auch immer Saatgut der vorherigen Generationen aufbewahren, weil man auch mal Pech haben kann, so dass keine Pflanze einer Generation die gewünschten Eigenschaften hat. Dann muss man die letzte Generation im folgenden Jahr nochmal wiederholen (also etwa 2 mal F4 in Folge).
Aber nochmal: Der Aufwand ist rein optional, man kann sich auch einfach an F1 Hybriden erfreuen (oder diese auch vegetativ weiter vermehren).
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