G
Gelöschtes Mitglied 7425
Gast
Ups.
Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature may not be available in some browsers.
Prinzipiell ist der von dir beschriebene Prozess korrekt und jedes Samenkorn wurde sozusagen individuell gekreuzt.Ne, so einfach ist das nicht. Ich schrieb dazu schonmal:
Jeder Samen stammt aus einer eigenen Samenanlage, die jeweils von verschiedenen Pollen befruchtet werden. In jede dieser Samenanlagen hat eineMitoseMeiose stattgefunden und beim Pollen auch. Damit sind jeweils die Gene durcheinandergemischt und somit ist jedes Samenkorn genetisch anders. Wenn man sortenrein befruchten läßt, dann bekommt man zwar sortenreine Samen aber keine genetisch identischen Samen.
EDIT: Fehler korrigiert. Danke @leBo
Frage ich mich auchKann man den an einer einzigen Pflanze gleich mehrere Kreuzungen züchten?
Es ist bei Chilis nicht anders wie bei Menschen. Da haben die Geschwister zwar auch die gleichen Eltern, aber sie unterscheiden sich genetisch doch.Prinzipiell ist der von dir beschriebene Prozess korrekt und jedes Samenkorn wurde sozusagen individuell gekreuzt.
Im konkreten Fall muss ich aber eher Torky recht geben. Gehen wir davon aus das zwei Eltern(sortenrein) verkreuzt werden, so sind alle Nachfahren genetisch identisch also auch alle Samen in der Frucht. Du hast zwar Recht, dass im Zuge der Meiose eine zufällige Verteilung stattfindet. Es handelt es sich hier zum Einen um die zufällige Verteilung der Chromosomen, sowie darauffolgend die Aufteilung der Chromosomen in Chromatiden ("Chromosomenhälften"). Diese Chromatiden werden wiederum ebenfalls zufällig auf die einzelnen Pollen verteilt. Der Clou an der Geschichte ist, dass stabile Sorten homozygot sind. Sprich die paarweise vorliegenden Chromosomen in den Eltern (und ihre Chromatiden) unterscheiden sich nicht. Übertragen gesprochen ist es so, als würdest du einen Würfel werfen der die selbe Nummer auf allen Seiten hat. Erst in der F1 Generation liegen die Erbinformation gemischt vor. Dadurch gibt es auch variierende Ergebnisse, wenn für die F2 Generation "gewürfelt" wird.
Soviel zum "big picture". Im Detail betrachtet ist aber kein Pollen identisch mit irgendeinem anderen Pollen. Das liegt daran dass bei der Verdopplung des Erbguts immer Fehler passieren. Diese Fehler sind aber sehr selten. Es wäre ungefähr ein falsches Wort in 3800 Harry Potter 5 Büchern, also ein Fehler pro Milliarde. Dazu kommt dass manche dieser Fehler gar nicht zum tragen kommen. Die DNA ist aber so umfangreich, dass trotz dieser geringen Wahrscheinlichkeit definitiv ein paar dieser Fehler beim Verdoppeln auftreten. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit für sichtbare Effekte, äußerst gering. Diese zuverlässige Weitergabe von Informationen ist eine essentielle Voraussetzung für Evolution. Nur wenn man Bewährtes weitergeben kann, können Folgegeneration davon profitieren und überleben.
Für unsere Praxis sind somit Samen aus sortenreiner Befruchtung genetisch identisch, ebenso wie die Samen aus der Kreuzung zwei stabiler Chilisorten. Die erwähnten Mutationen sind sehr selten und können getrost vernachlässigt werden.
Ich hoffe das beleuchtet die Thematik etwas. Ich breche das gerne noch weiter herunter, wenn Interesse besteht.
Beste Grüße
Miscalias
Es ist bei Chilis nicht anders wie bei Menschen. Da haben die Geschwister zwar auch die gleichen Eltern, aber sie unterscheiden sich genetisch doch.
So ist es!Sieht man das dann an den optischen Merkmalen?
Das ist ein interessantes Thema!So ist es!
Ich redete nur davon, dass man die Merkmale eindeutig zuordnen kann und daher Rückschlüsse ziehen kann.Ich kenne nur die Gattungsbezeichung: C annuum x C. chinense
Ein Maulesel gehört dann zur Gattung Esel, da er dem Esel ähnlicher sieht?
relativ egal ist, da die Gattung (Capsicum) eh bei allen Chillis die gleiche ist. Da es sich am Ende um eine Kreuzung aus zwei Arten handelt, wird es letzten Endes wie erwähnt mit dem Multiplikationskreuz gekennzeichnet, also wäre dasWie bekomme ich später raus welcher Gattung meine Kreuzung entspricht?
die wissenschaftlich korrekte Artbezeichnung bei Hybriden aus Capsicum annuum (Mutterpflanze) und Capsicum chinense (Vaterpflanze), so wie die Artbezeichnung bei einem Maulesel Equus asinus (Mutter) x Equus caballus (Vater) ist.C annuum x C. chinense
In der Parentalgeneration (also der Generation in der man die Pflanze hat und direkt fremdbestäubt) wird man keinen Unterschied zwischen den Beeren sehen, egal mit was sie befruchtet wurden. Gibt aber ein paar Methoden um die Selbstbefruchtung da weitestgehend zu verhindern (siehe Seite 1 hier). Sobald du aus der fremdbefruchteten Chili dann Samen entnimmst und aus einem der Samen eine Chili anziehst (das wäre dann die F1-Generation), sollten die ersten Chilis da anders aussehen, aber nicht zwingend so, wie sie dann in der darauffolgenden Generation (F2) wieder aussehen etc...Vererbungsregeln können fies seinFrage 1
Wenn ich das richtig verstanden habe, wird die erste Frucht genau so aussehen, wachsen und reifen wie die Mutter. Also kann ich nicht feststellen, ob die Bestäubung geklappt hat oder eine Selbstbefruchtung vorliegt?
Naja im Prinzip passiert das eigentlich dauernd. Wenn man isoliertes Saatgut will, dann deckt man die Blüten ab dass keine Fremdbestäubung geschieht und zwingt sie somit zum Inzest, da passiert kaum etwas. Wenn man da mal etwas genetische Variabilität reinbringen will, dann könnte man von einer identischen Pflanze Pollen zum bestäuben nehmen, braucht man aber meines Erachtens kaum. Wäre das soooo unvorteilhaft für die Pflanzen, dann hätten sich durch die Evolution kaum so viele verschiedene Pflanzen mit zwittrigen Blüten durchgesetzt Gibt da auch einige Mechanismen von manchen Pflanzen um das zu verhindern (z.B. Dichogamie wo zwittrige Blüten nicht gleichzeitig befruchtet werden und Pollen produzieren können sondern erst das eine und dann das andere machen/können).Ab F1 wird zur Stabilisierung immer von Selbstbefruchtung gesprochen. Wie empfindlich reagieren Pflanzen auf "Inzest"?
Ist es dauerhaft wirklich in Ordnung, immer die Blüte mit sich selbst befruchten zu lassen?
Nö, die DNA bleibt ja die exakt gleiche also kommt es nicht zu einer Durchmischung und Neuverteilung der Allele, da müsste man eine andere Pflanze nehmen.Gibt es Vorteile wenn man unterschiedliche Blüten einer Pflanze nimmt?
Inzuchtdepression hat eigentlich fast keine Vorteile, allerdings ist die Chance dass man wirklich eine Chilisorte "totzüchtet" gleich null denke ich. Dazu müsste man über Generationen, also Jahre hinweg immer eine Selbstbestäubung schaffen. Und selbst wenn man mal eine Pflanze gezüchtet hat, die eventuell deshalb schwächer und krankheitsanfälliger wird - dann nimmt man einfach nächstes Jahr andere Samen und/oder mischt mal die Blüten mit einer sortengleichen, anderen Pflanze.Oder ist es für die langfristige (neue) Arterhaltung besser für die Sorte, wenn man zwei Pflanzen mit den neuen Eigenschaften nimmt und die kreuzt und so stabilisiert?
Ich kann mir zwar Vorstellen, dass durch mehr Pflanzen auch wieder mehr Gene zusammenkommen und eine Stabilisierung so länger dauert, aber wenn die Pflanze dann einmal stabil ist, sie auch weniger anfällig auf ungünstige Umwelteinflüsse reagiert.
Regeln gibts da keine, aber ich würde mit sowas warten bis ich sicher weiß, dass die Pflanze die Merkmale hat die ich will und die auch behält. Das kann schon ein paar Generationen und damit Jahre dauern, bis sowas mal genetisch stabil ist.Frage 3
Ab wann dürfte ich die Pflanze von (Bolivian Rainbow x Goats Weed Fx) zum Beispiel in Black Rainbow umbenennen?