Der richtige Experte ist aber @Rattus_Capsicus
Ich bin Experte, vertrauen Sie mir!
Mein Lieblingsspruch... aber natürlich nur im Spaß gemeint.
Ja,
hallo erst mal,
mein Eindruck zu Karnivoren als Schädlingsbekämpfer bzw. speziell Trauermückenvertilger ist: Gelbtafeln fangen mehr Trauermücken als die Klebfallen der Karnivoren. Hinzu kommt, dass Karnivoren in der Regel ein torfhaltiges Substrat benötigen (alternativ getrocknetes Neuseeland- oder Chile-Sphagnum), das wiederum eine Brutstätte für Trauermücken ist. Nun gut, ist natürlich praktisch, wenn der Boden, in dem die Fleischfresser wachsen, gleich das Futter für die Pflanzen mit produziert.
Klar, ein bisschen was von dem Viechzeuch fangen die Karnivoren schon weg, aber von einem durchschlagenden Erfolg gerade gegen Trauermücken kann ich nicht sprechen. Das sind aber
meine Beobachtungen. Wenn man Spaß an den Fleischfressern hat, kann man sie gerne als Insektenfallen aufstellen. Wenn man die Karnivoren aber nur wegen der Trauermücken aufstellen will... hmmm, ich weiß nicht...
Es kommt vielleicht auf die Menge an Fangvorrichtungen an, die man aufstellt. Wenn man ein ganzes Netzwerk an Fleischfressern zwischen den Chilis aufstellt, macht das sicher schon was aus.
Karnivoren mit Klebfallen wie Sonnentau und Fettkraut sind gegen TM am besten geeignet. Die meisten TM haben nach meiner Beobachtung
Roridula (Wanzenpflanze),
Drosophyllum (das Taublatt) und Sonnentauarten gefangen, die ein wahres Gespinst an Fangarmen ausbilden - z. B.
Drosera binata var. multifida 'extrema'. Man kann auch eine ganze Armada an Zwergsonnentaupflänzchen aufstellen - auch die bilden ein dichtes Gespinst an Fangschleimtropfen.
Drosera scorpioides 'large form' ist sogar verhältnismäßig einfach zu kultivieren.
Roridula und
Drosophyllum sind Einsteigern mit Fleisch fressenden Pflanzen nicht zu empfehlen. Die sind recht tricky in der Kultur. Schade eigentlich, da sie eben recht erfolgreich gegen TM sind.
Es gibt Orchideengärtnereien, die die recht
großblättrige Fettkrautart
Pinguicula moranensis zwischen die Orchideen aufgestellt haben zum Zwecke des Trauermückenfangs. Sie scheinen darauf zu schwören.
P. moranensis ist ein mexikanisches Fettkraut
* und entsprechend
heterophyll - d. h. im Winter werden kompakte Rosetten mit schuppenartigen, kleinen Blättern ausgebildet, die keine Insekten fangen.
Pinguicula gigantea ist noch größer und bildet beidseitig klebrige Blätter aus. Laut Oliver Gluch´s Website ist
P. gigantea homophyll und bildet ganzjährig insektivore Blätter aus.
Ääähhh... ach, wir sind hier ja in der Rubrik "Kurze Frage - kurze Antwort"!
Ups... Dann belasse ich´s mal bei diesen Informationen.
Hoffe, ich konnte ein bisschen weiterhelfen.
Rattus Carnivorus
Nachtrag:
* Nicht alle mexikanischen Pinguiculae sind heterophyll, aber die allermeisten.