Kurze Frage – kurze Antwort

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 7425
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Und ich mag halt ein wissenschaftliches Vorgehen. Wenn wer behauptet (beim Mathe-Beispiel), alle ungeraden Zahlen seien prim, ist die Widerlegung einfach, weil schon die 9 nicht prim ist. (strenggenommen eigentlich schon die eins nicht)
Und Buddhismus ist doch so viel anders als Hinduismus? Sorry, aber das Mathebeispiel ist sowas von aus der Luft gegriffen und unpassend ... (mein Buddhismus-Beispiel sollte nur den Urwald demonstrieren, in den wir uns damit begeben)
Die Aussage "Wenn die Anzuchterde sterilisiert ist, schmecken die Früchte der Pflanzen später nicht" ist natürlich deutlich schwerer zu verifizieren oder zu widerlegen.
Das ist auch flasch. Das sagt niemand. Geschmacklosigkeit entsteht durch zu viel (Kunst-)Dünger, nicht durch sterilisierte Anzuchterde! Und das mit dem Dünger resultiert daraus, daß i.d.R. eben Kunstdünger verwendet wird, der zwar das "Wachstumsspektrum" einer Pflanze fördert. Aber der typische N-P-K Dünger ist halt nicht so eine runde Sache, wie es gute "Vollwerterde" liefert. Da fehlt immer was und außerdem fördert die meist überstarke Düngung die Einlagerung von vermehrt Wasser. Was wiederum dem Geschmack/Aroma schadet.
Aber ich finde absolut nichts darüber, dass es einen Unterschied machen würde, ob die nötigen Mineralien für irgendwas nun erst von Mikroorganismen aufgeschlossen werden müssen oder ob man sie direkt zuführt.
S.o. Zuführen tut man immer nur eine Auswahl - je nach Düngerhersteller. Möglicherweise kann man mit teuren organischen Düngern (wo dann eine kleine Flasche schon knapp 10€ kostet) alles beisteuern. Aber warum sollte man, wenn es billiger und einfacher geht? Die Natur zu ersetzen gelingt halt nur bis zu einem gewissen Grad.
Meine - natürlich völlig unmaßgebliche - Meinung zum Thema Geschmack ist, dass es vom Wetter abhängt und da besonders von der Sonne. Und natürlich davon, dass alle wichtigen Mineralien da sind.
Ja. Genau. Auch das alles.

Such Dir mal eine nicht zu scharfe Chilisorte mit einem möglichst - für Dich - guten aber feinen (nicht überstarken) Aroma raus. Baue 2 Pflanzen mit sowas wie Hakaphos/Substral was-auch-immer und sterilisierter Erde an. Und baue 2 weitere Pflanzen ohne Sterilisierung, nur in guter (!) Erde an. (Gute Erde ist auch ein langes Thema für sich, aber dazu gibt es hier und anderweitig Threads. Gut und teuer sind aber nicht zwangsläufig das Gleiche! ).

Jetzt kommt es darauf an, wie gut Dein Geschmackssinn entwickelt ist. Ich habe z.B. mit 30-40 oft Dosenzeug gegessen, bei McDonald's und Wienerwald gespeist und mich auch sonst von 90% Junk ernährt. Damals wäre es tatsächlich fast wurscht gewesen, ob ich Wassertomaten oder z.B. feinere aus dem türk. Lebensmittelhandel gegessen hätte. Heute ist eine Wassertomate für mich gerade noch in der gut gewürzten Spaghettisauce ertragbar, pur mit Mozzarella finde ich die grässlich. Und so geht es mir mit Chillies auch. Ich suche immer mehr nach Sorten, die "das gewisse Etwas" haben. Nicht nur Schärfe.
 
Ich finde es auch nicht verkehrt, die erste Erde in die die kleinen Sämlinge kommen, vorher im Backofen zu sterilisieren. Das geht natürlich nur, wenn man wenige Pflanzen haben möchte und kein Großgärtner ist. Aber damit ist das Substrat wenigstens zu Beginn frei von Schädlingen.
Habe ich auch bereits ausprobiert. Am Ende brachte es - für mich selbst - nichts. Außer unfassbar viel Aufwand für wenige Pflanzen. Diese hatten dann am Ende zeitweise wieder andere Schädlinge oder auch TM. Und selbst wenn die TM dann keinen Schaden mehr anrichten ist es nervig gewesen 😎
 
Kurze Frage - lange Diskussionen :D

Geschmacklosigkeit entsteht durch zu viel (Kunst-)Dünger, nicht durch sterilisierte Anzuchterde! Und das mit dem Dünger resultiert daraus, daß i.d.R. eben Kunstdünger verwendet wird, der zwar das "Wachstumsspektrum" einer Pflanze fördert. Aber der typische N-P-K Dünger ist halt nicht so eine runde Sache, wie es gute "Vollwerterde" liefert. Da fehlt immer was und außerdem fördert die meist überstarke Düngung die Einlagerung von vermehrt Wasser. Was wiederum dem Geschmack/Aroma schadet.

Kennst du Untersuchen dazu, ein Paper/Referenz? Die Aussage so ist auch recht pauschalisiert und die Wahrheit vermutlich etwas differenzierter. Was man überall als Konsens liest ist, dass z. B. bei Tomaten eine zu starke künstliche N-Düngung zu verwässern führt. Leider bei vielen Massenproduktion durchaus gewollt.
Darüber hinaus kenne ich (noch) nichts wirklich eindeutiges was dem klassischen Anbau in Erde diesen Vorteil bescheinigt. Lasse mich gern belehren ;)

Baue 2 Pflanzen mit sowas wie Hakaphos/Substral was-auch-immer und sterilisierter Erde an. Und baue 2 weitere Pflanzen ohne Sterilisierung, nur in guter (!) Erde an.

Hast du das schon gemacht und in einem Blind-Test reproduzierbar den Unterschied feststellen können? Nicht falsch verstehen, kann mir durchaus vorstellen, dass das zutrifft. Wäre auf jeden Fall ein cooles Experiment :)
 
Ich versteh den Ansatz hier einfach nicht....die meisten renomierten Gärtner versuchen eine möglichst gute Bodenflora zu erzeugen um das absolute Optimum der Pflanzen zu erreichen.

Ist die Närhstoffaufnahme erst einmal verschränkt bröckelt das Netzwerk ineinandergreifender Prozesse und man hinkt in jedemfall hinterher, da seh ich einfach keinen Vorteil/Mehrwert mehr.
 
Kennst du Untersuchen dazu, ein Paper/Referenz? Die Aussage so ist auch recht pauschalisiert und die Wahrheit vermutlich etwas differenzierter. Was man überall als Konsens liest ist, dass z. B. bei Tomaten eine zu starke künstliche N-Düngung zu verwässern führt. Leider bei vielen Massenproduktion durchaus gewollt.
Darüber hinaus kenne ich (noch) nichts wirklich eindeutiges was dem klassischen Anbau in Erde diesen Vorteil bescheinigt. Lasse mich gern belehren ;)
Nun, u.a. Alexander Hicks schrieb da mal vor einiger Zeit was dazu. Als er viele Samen von einer (oder waren es mehrere?) Sorte hier verteilte, um den Unterschied von Anbau in Erde, mit/ohne Kunstdünger usw. auszutesten. Ganz genau weiß ich es jetzt nicht mehr, vielleicht kann @Alexander_Hicks ja selbst dazu was sagen. Jedenfalls meinte er auf meine damalige Nachfrage, daß die "Bio-angebauten" Chillies am Ende aromatischer waren.

Ich selber habe dazu auch relativ ausgiebige Eigenversuche vor meiner "Chili-Zeit" mit mehreren anderen Pflanzen mal gemacht. Das Ergebnis war immer ähnlich: Nutzpflanzen mit feinen Aromen waren bei gleichen Anbaubedingungen (Sonne, Wasser usw.) sehr oft besser, wenn ohne (Kunst-)Dünger angebaut wurde. Es gab immer eine Tendenz zu Wässrigkeit der Früchte/Beeren/Schoten und auch eine Tendenz zu tlw. deutlich weniger Aroma. Ganz besonders fällt das bei manchen Gewürzpflanzen ins Gewicht. Man kann mir natürlich vorwerfen, daß das kein streng wissenschaftlicher Doppelblindversuch war. Aber ich muß dazu sagen, daß ich kein "Bio-Apostel" bin. Also, ich glaube nicht daran, daß alles Bio sein muss. Und es ist mir durchaus klar, daß meine Erträge ohne Kunstdünger oft ca. 30-50% unter denen liegen, die mit Kunstdünger erzielbar sind. Und ja, es gibt auch einzelne Pflanzen/Früchte, bei denen es keine wirkliche Rolle spielt.
Hast du das schon gemacht und in einem Blind-Test reproduzierbar den Unterschied feststellen können? Nicht falsch verstehen, kann mir durchaus vorstellen, dass das zutrifft. Wäre auf jeden Fall ein cooles Experiment :)
Für mich waren meine damaligen Experimente gut genug. Du kannst natürlich behaupten, ich würde mich selbst belügen. Das kann ich nicht wissenschaftlich widerlegen. Vielleicht weiß ja auch @Alexander_Hicks von irgendeiner wissenschaftlichen Studie insbesondere in Bezug auf Chillies was dazu - der hat da mehr Einblicke.

Bewiesen ist aber, daß "leere Erde", also im Ofen "gebratene Erde", wachstumshemmend ist und eine ganze Zeit lang zu wenige Nährstoffe zur Verfügung stellt. Bis sich wieder ein gesundes Mikroleben einstellt. Ich habe jetzt keine Zeit, das alles wieder zu ergooglen. Aber das Thema war hier und in anderen Chiliforen schon einige Male durchgekaut worden. Einfach selber suchen, ich habe jetzt noch ein paar andere, wichtigere Dinge zu tun. Das mit der "leeren Erde" bezieht sich jetzt aber nicht zwangsläufig auf das Aroma - sondern mehr auf gehemmtes Wachstum.
 
Letztlich sind TM keine wirklichen Schädlinge. In normalen Mengen tun die den Pflanzen nix. Nur wenn sie überhand nehmen.
Genau das habe ich so wie es der Zufall will letztens auch erfahren, so wie auch, dass selbst nur sehr wenige Trauermückenarten die Wurzeln befallen & eben erst wenn eine große Population im Boden haben.

Trauermücken kommen selbst noch in der Erde vor, wenn man sie im Backofen sterilisiert, es schaffen immer einige.
Abgesehen davon finde gehört nur Essen in den Backofen & keine Erde. Da wo ich mein Essen habe sollte keine Erde hin.

Eine andere Lösung...SF-Nematoden

Meine Quelle: Flo von Florganics, der Typ ist ein wandelndes Lexikon
 
Nematoden sind wirksam. Aber bei mir sind die spätestens nach 3 Wochen kaputt gewesen. Die sind empfindlich, was zu viel Wärme und/oder zu wenig "Futter" angeht. Und dann sind halt 2 Wochen später die TM wieder da ....
 
Wenn ihr mit Nematoden arbeitet bedenkt bitte immer das die Viecher UV-Licht nicht sonderlich mögen, aktuell beobachtet man ja dass wieder vermehrt UV bei growlampen eingesetzt wird.
Auch Fenster ohne UV-Schutz sind son Thema , die Faustformel bleibt dann Abends ausetzen oder andersweitig reagieren.
 
Das wusste ich nicht, danke, @mogli. Wobei es für mich keine Rolle spielt. Ich nutze nur noch selbstgesammelte Marienkäferlarven.

Und als ich mal Brotkäfer hatte, Lagererzwespen. Letztere hatte ich mit Bambusrohren in die Whg. "importiert". Die sind schrecklich - die fressen lt. Literatur so ziemlich alles - Lebensmittel, Bücher, Holz (auch Parkett, Möbel), sogar Arzneimittel und Plastiktüten sind für die auch kein Hindernis. Die Lagererzwespen haben wirklich gut gegen die geholfen.
 
Nematoden sind wirksam. Aber bei mir sind die spätestens nach 3 Wochen kaputt gewesen. Die sind empfindlich, was zu viel Wärme und/oder zu wenig "Futter" angeht. Und dann sind halt 2 Wochen später die TM wieder da ....
Gut zu wissen Danke, habe die Dinger auch noch nie benutzt bei mir haben Karnivoren & Gelbtafeln sowie etwas Achtsamkeit beim gießen bisher ausgereicht.
Schätze mal Nematoden werden erst mit der Legalisierung + Growbox ein Thema.

Wenn ihr mit Nematoden arbeitet bedenkt bitte immer das die Viecher UV-Licht nicht sonderlich mögen, aktuell beobachtet man ja dass wieder vermehrt UV bei growlampen eingesetzt wird.
Auch Fenster ohne UV-Schutz sind son Thema , die Faustformel bleibt dann Abends ausetzen oder andersweitig reagieren.
Wusste ich auch noch nicht, Danke
 
Noch eine kurze Antwort: Es geht mir bei der sterilisierten Erde doch echt nur um die ersten Wochen. Schon in die 13x13-Töpfe kommt stinknormale Erde, in die Endtöpfe erst recht. Mir geht es nur drum, die ganz kleinen Sämlinge vor TM, Schnecken und sonstwas zu schützen. Sobald sie etwas größer sind, brauchen sie das nicht mehr. Und sie brauchen sowas auch nur drinnen, weil da keine Fressfeinde sind. Im "Draußen" hatte ich bisher nie das Problem, dass mir meine Chilis zammgefressen wurden. Im "Draußen" wären auch Gelbfallen eine Katastrophe, weil sie Vögeln und Nutzinsekten schaden. Aber ich hatte halt schon soviele Schnecken und TM, die in der allerersten Erde waren und die zarten Sämlinge getötet haben, dass ich da halt die Erde sterilisiere.
Ach ja, und im Draußen würde sowas auch ohnehin gar nix bringen, weil die Schnecken auch von draußen kommen. Also, wenn ich auf die absurde Idee käme, Kapuzinerkresse in sterilisierter Erde anzubauen, würden mir die Schnecken die Sämlinge trotzdem wegfressen, weil sie nicht aus der Erde kommen. Ich halte die Schnecken von den Chilis fern, weil sie auf einem Fensterbrett stehen, und da es die Schnecken einfach schwer haben, hinzukommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tiramisu: Du kannst doch machen, was Du willst. Das spricht Dir ja keiner ab. Nur halte ich es für wichtig, andere Wege aufzuzeigen. Weil ich persönlich der Meinung bin, daß die besser sind. Und Neuanfänger sollten die Option haben und verstehen können, daß es eben besser geht. Die lesen ja hier mit.

Aber eines musst Du mir mal erklären: wie kommen SCHNECKEN bei Dir in den Innenraumanbau? Ich hatte in vielen Jahren noch keine einzige Schnecke innen. Da läuft was gewaltig schief bei Dir. Du verwendest offensichtlich dann Alterde von draussen für die Sämlinge? Oder ganz miese Erde irgendwoher? Denn Schneckeneier sind noch nicht mal in der miesesten Erde gewesen, die ich jemals getestet habe (so ein absolutes Billigzeug von Obi).

Kauf Dir mal einen großen Sack Floragard TKS1 oder was anderes, vergleichbares. Erstens wirst Du deutlich weniger TM haben und Schnecken schon gleich gar nicht. Erde aus dem Garten für die Anzucht nehmen (wenn es dort eh vor Schnecken usw. wimmelt) ist Mist.
 
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