Hallo ins Forum,
bin lange nicht hier gewesen . und siehe da, es tut sich was im Thread...
@stede: Bitte bitte bitte kein Glas verwenden. Ich weiß aus meiner langjährigen Tauchzeit, was 1 bar Druck anrichten kann. Wenn Dir so ein Glas um die Ohren fliegt, dann gute Nacht! Und Glassplitter im Gesicht (derMediziner nennt es subkutan - unter die Haut) sieht man auch nicht auf den Röntgenbildern... Die tun dann einfach nur weh - und zwar für immer! Die wandern auch im Körper...
and by the way: Vom täglichen Öffnen rate ich dringend ab: Grund ist die sogenannte "Taucherkrankheit". Die Dekrompressionskrankheit entsteht, wenn ein Taucher zu schnell auftaucht. Die Gase, die sich unter erhöhtem Druck im Körper lösen, brauchen beim Auftauchen eine gewisse Zeit, um wieder "abgeatmet" zu werden (langsame Diffusion). Wenn ein Taucher zu schnell auftaucht, geschieht das selbe, als wenn man eine Flasche Sprudelwasser öffnet. Das in der Flüssigkeit gelöste Gas (gelöste Luft im Blut des Tauchers) perlt aus, wie beim Mineralwasser. Zum einen verstopfen Mikrogasblasen die Adern, zum anderen werden die Zellwände arg strapaziert, wenn sich die gelösten Gase im Volumen verdoppeln (<- bei einer Differenz von 1 zu 0 bar) Der Effekt verstärkt sich, je länger der Taucher unter Wasser bleibt und somit dem erhöhten Druck ausgesetzt wird - Die Auftauchzeiten verlängern sich drastisch!
==> Für unsere Samen bedeutet das: Der Druck muss gaaanz langsam aus der Flasche, denn unsere Samen haben mitunter mehrere Tage "getaucht".
Ich habe meinen Samen ca 25 Minuten zum "auftauchen" gegeben: Im 3 - 4-Minutentakt habe ich durch leichten Druck auf den Ventilnpppel etwas Luft abgelassen. So lange, bis es nicht mehr gezischt hat.
Und nun ein kurzes Update zu meinen Pflanzen:
Die Keimrate lag bei den Carolina Reaper bei fast 100 %. Von 32 Samen ist nur einer nicht gekommen. Zur Erinnerung: Alle Samen wurden unter Luftdruck eingeweicht. Die 3 Grupppen Minigewächshaus, Druckluftflaschen und Vergleichsflasche ohne Druck sind in den nächsten 2 Wochen alle gleich groß gewesen. Ich denke, dass die Samen im Minigewächshaus (MGH) den Vorteil hatten, dass sie nicht mehr pikiert bzw. in die Erde gebracht werden mussten. Daher holten diese den Zeitnachteil wieder auf.
Meine anderen Sorten Trinidat Scorpion red und yellow habe ich ganz ohne Luftdruck eingeweicht. Die Keimquote lag bei 60% und dauerte erheblich länger. Es kann an der Sorte gelegen haben, am Saatgut oder am Luftdruck. Uch weiß es nicht...
Auf jeden Fall werde ich die Luftdrucksache nächstes Jahr wiederholen.
Zum Technischen:
Die Luft ist bei diesem Druck wirklich nicht leicht zu bändigen. Ich habe ja ordentlich Heißkleber auf die Innenseite des Deckels geschmiert - und zwar reichlich.
Nur diese Lösung hielt den Druck dauerhaft konstant. Ein Lösen des Deckels ist danach nicht mehr möglich. Ich musste die Flasche nach der Dekopressionsphase aufschneiden und "opfern" Das Ventil lies sich aber im Schraubstock mit Hilfe einer Wasserpumpenzange/Seitenschneider überzeugen , sich von dem Rest des Deckels zu lösen. Das Ventil ist für nächstes Jahr wieder einsatzbereit.
Zum bedenklichen Aufblähen der PET-Flaschen beim Aufpumpen: Es hört sich wirklich "bedenklich" an... Sie recken sich - sie strecken sich - Der Deckel wölbt sich - es knistert... Aber sie halten! Übrigens: Glas platzt ohne Vorwarnung. Glas kann auch durch Materialermüdung danach noch platzen. Da hebt man die Flasche an zum Nachschauen und PENG! KLIRR! AUTSCH! Ich könnte ja mal eine PET-Flasche zum Bersten bringen - Das wird ein Spaß! Ich poste dann mal die Ergebnisse.
Viele Grüße ins Forum
fish-blue