Ich habe die letzten zwei Tage jetzt auch die ganzen 46 Seiten Deines spannenden Projekts mit den vielen guten Tipps für eigene Projekte gelesen und muss sagen Hut ab, ach was, Hüte ab, sogar Krone ab vor Deinem Projekt ! Alle Achtung
@Dr. Manhattan!
Ist zwar jetzt zu spät dafür, aber für die, die es interessiert:
Die Problematik bei Deinen Wasserundichtigkeiten mit den konischen Gewinden in nicht konische Kunststoffgewinde einzuschrauben liegt daran, dass
Kunststoff kriecht und dass es bei dem Bauteil sehr wahrscheinlich noch eine
Bindenahtproblematik gibt.
Kriechen: Das heißt, wenn Du eine höhere Last auf einen Kunststoff aufbringst, dann gibt er erstmal elastischen Widerstand verformt sich dann aber mit der Zeit plastisch, gibt also der Last nach. In Deinem Fall konzentriert sich die Last auf das Ende des Gewindes Kunststoffteils, da dort das konische Stahlgewinde den Hauptkontakt hat, wie ein Spaltkeil, der zur Spitze hin keinen Kontakt zum Holz hat, sondern nur an der breitesten Stelle.
Ais dem Grund werden oftmals an Bohrungen in Kunststoff, durch die später Schrauben gehen sollen, Metallbuchsen eingesetzt, die dann die Kraft der Schraube auffangen und das Kriechen des Kunststoffs verhindern. Sieht man oft unter der Motorhaube bei Zylinderkopfhauben oder Ladeluftrohren.
Bindenaht:
Wenn ich aus Deinem Bild hier:
ableite, wie so ein Teil gefertigt werden würde, dann wirst Du wahrscheinlich auf der Rückseite der Gehäuse mittig einen Punkt haben, an dem der Kunststoff anders ausschaut. Das dürfte der Anspitzpunkt sein, also der Punkt, in dem der Kunststoff in heißem Zustand (bei Polyamid wäre das zum Beispiel 280°C) in die "kalte" Spritzgießform (bei Polyamid z.B. 80°C) eingespritzt wird. Von dort aus teilt sich auf und fließt um die Platzhalter (Drehkerne), die später die Gewinde formen. Beim Verteilen in der Form kühlt sich die Fließfront des Kunststoffs (also quasi die Bugwelle) etwas ab und trifft hinter dem Drehkern wieder und versucht da zusammen zu fließen. Die Fließfronten sind aber nicht mehr so heiß wie zu Beginn und verbinden sich nicht mehr so gut, so dass hier eine Schwachstelle entsteht. Die Schwachstelle dürfte bei dem Teil also in etwa da liegen, wo der Pfeil zu sehen ist, zumindest aber auf der Seite, wo der Pfeil liegt.
Zusätzlich zu der Temperaturproblematik gibt es bei dem Teil wahrscheinlich noch eine Faserproblematik, da der Kunststoff wahrscheinlich mit Glasfasern versetzt ist, um eine höhere Festigkeit und mehr Widerstandsfähigkeit gegen Kriechen zu bekommen. Leider ist dann an der Stelle wo faserverstärkte Kunststoffe zusammenfließen der Bindenahteffekt ungleicht größer, da die Fasern in den Fließfronten parallel nebeneinender liegen und nicht die Fließfront durchdringen, so dass dort nur die Festigkeit des unverstärkten Kunststoffs auftritt und das Teil eine Sollbruchstelle dort erhält, wenn dort größere Kräfte wirken, wie bei den konischen Verschraubungen, die in gerade Gewinde gedreht werden.
Wenn ich es hier richtig sehe:
hast Du 2017 ja doch noch ein wenig Chilies angepflanzt, trotz der Verluste der letzten Jahre. Das freut mich!
Und Deine Drohne liegt ja sowas von stabil in der Luft, fast so, als hättest Du ein Stativ mitten in die Luft gestellt.