Rocoto? Weshalb so beliebt?

So, ist zwar OT, aber ich hoffe es ist o.k.

Ich würde sehr gerne mal eine Rocoto ausprobieren, bin aber leider nur Balkon-Züchter.
Wenn ich das jetzt richtig mitbekommen habe, sind die Rocotos doch eher sehr wuchsfreudig und buschig.
Das ist jetzt eher schwierig auf einem kleinen Balkon mit sehr vielen anderen Chili-Pflanzen.

Die Frage ist nun, ob ihr mir eine Rocoto empfehlen könnt, die nicht so viel Raum einnimmt und eher in die Höhe wächst
oder zumindest so gebunden werden kann. Sie sollte nicht viel mehr Platzt beanspruchen, wie beispielsweise eine Joes long.
Die Pflanze darf aber auch nicht zu klein bleiben, sonst steht sie komplett im Schatten und bekommt keine Sonne ab.
Wenn sie sich irgendwann dazu entschließt über die Balkonbrüstung zu wachsen kann sie das gerne tun. Nach oben hin ist natürlich auch alles drin.

Ich meine die Eigenschaften ansatzweise auf einem Bild im Forums-EBook bei der Manzano Rojo entdeckt zu haben, bin mir aber total unsicher.
Ist leider oftmals schwierig aussagekräftige Bilder von der Pflanze zu bekommen, da meistens die Früchte und Blüten im Fokus der Abbildungen stehen.
Iich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

Danke
 
Hm..... wenn die so robust und für unser Klima geeignet ist und man nicht viel machen muss, um damit Erfolg zu haben....
warum werden die dann bei den Händlern als "für Profis" gehandelt?
 
Ich finde um Rocotos braucht man sich am wenigsten kümmern.

Stimmt, viel gießen und viel düngen. Wenn man das beherzigt, kann man nichts verkehrt machen.
Wettertechnisch machen die alles mit ...

Mit Verlaub... Was muss man denn bei anderen Sorten beherzigen?

Rocotos sind schön, aber um Rocotos muss man sich eben wegen deren Durst, Hunger und Standort, Temperatur deutlich am meisten kümmern.
 
Hm..... wenn die so robust und für unser Klima geeignet ist und man nicht viel machen muss, um damit Erfolg zu haben....
warum werden die dann bei den Händlern als "für Profis" gehandelt?

Weil früher viele falsche Informationen über Rocotos verbreitet waren wodurch die einfach diesen Ruf bekommen haben.
Früher war Halbschatten/Schatten das was alle empfohlen haben für Rocotos und die Behauptung war sehr häufig das diese erst im 2ten Jahr überhaupt Früchte tragen über Behauptungen das man mindestens 2 Pflanzen braucht damit die sich gegenseitig bestäuben und so weiter.
Inzwischen sind viele dieser Behauptungen aus der Welt geschafft und viele haben den Dreh raus und man sieht viele Leute im ersten Chilijahr die Rocotos ohne Probleme mit viel Erfolg anbauen.
Trotzdem haben die halt immer noch einen Ruf :)

Rocotos sind schön, aber um Rocotos muss man sich eben wegen deren Durst, Hunger und Standort, Temperatur deutlich am meisten kümmern.

Das kommt wohl auch viel auf Persönliche Anbau Faktoren an. Meine auf dem Berg werden nur die ersten 4 Wochen lang gegossen, und nicht gedüngt. Einzige Pflege war dieses Jahr Unkraut beseitigen was ich aber genau so bei anderen Sorten machen müssten.
Dieses Jahr leider aber deutlich zu spät ausgesetzt da hätte zusätzliches Kümmern auch nichts mehr gebracht.

Anders sieht es im Tal aus bei der Topfkultur das muss gegossen werden und die werden auch gedüngt aber alles im ähnlichen Mass wie die anderen Sorten/ Arten auch. Habe da aber alles in + 40 L Kübel und da puffert das natürlich gut. Hatte das letztes Jahr auch deutlich gemerkt das ich die anderen Sorten auch weniger hätte gießen können.
Das kann aber wie gesagt sehr stark variieren je nach Faktoren. Eines der wichtigsten Faktoren meiner Meinung nach ist das Substrat, das beeinflusst den möglichen Aufwand schon am meisten.
 
OK, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich glaube, im nächsten Jahr werde ich es dann auch mal versuchen. Mal nach geeigneten Sorten Ausschau halten. Viel größer als 25 Liter Töpfe sind bei mir auch nicht drin.
 
Rocotos sind schön, aber um Rocotos muss man sich eben wegen deren Durst, Hunger und Standort, Temperatur deutlich am meisten kümmern.
Was meinst Du mit: um Temperatur kümmern? Bei mir am Südharz sind die von allen Sorten am besten gewachsen, obwohl die Töpfe bei allen Pflanzen gleich groß waren und die Rocotos mit als letzte gesät wurden.
 
Ich rede nicht vom Wachstum sondern von der Fruchtbildung.
Die ist, zumindest bei mir, genau so unproblematisch. Natürlich sind die Früchte noch nicht groß, weil die Rocotos erst Ende Februar/Anfang März gekeimt sind, aber die im 12l und die im 20l Eimer haben je etwa dreißig Früchte hängen, schätze ich.

 
Meiner Meinung nach sind Rocotos genau so unkritisch oder zickig wie andere Sorten.
Bekam letztes Jahr Ende Mai eine Manzano Rojo mit 30cm Größe geschenkt - Ende Oktober war sie 2m hoch und 1,6 breit, hat ca. 100 große Früchte geliefert, von denen der Rest im Wohnzimmer abreifen durfte. Überwintert, zurückgeschnitten... dieses Jahr hat sie 1,8x1,8m und genausoviel dranhängen, aber nix reift mehr ab :rolleyes:



Die Canario ist 60 cm hoch und 50 breit, mit ca. 20-30 unreifen Früchten :D

Die gelbe Riesen 1,6m und schlank, ca. 10 unreife Früchte :laugh:

Also pauschal läßt sich da gar nichts sagen, denn verschiedene Chinensen und Annuum machen auch nicht mehr oder weniger Probleme bei mir. Ist halt nicht "mein" Rocoto-Jahr, basta.. ;)
 
@Hombre

Super Tipp! Was ich im Internet über die Guatemalan Red finde, gefällt mir auch.
Scheint für meine Zwecke perfekt zu sein. Die ist für 2018 gesetzt!

Ich dachte schon, dass ich in meinem Leben ohne Rocotos auskommen müsste.
Danke :thumbsup:
 
Ich will doch auch garnicht sagen, dass Rocotos hoch problematisch sind.
Wenn man aber viele, viele Anbauthreads anschaut werden gerade zu Rocotos immer wieder Startschwierigkeiten geschildert. Ich meine gerade im letzten Jahr gab es dazu sehr viele Fragen. Zum Beispiel @Philipp_Haecki (ich hoffe deine Erwähnung an dieser Stelle ist OK), der ja nun wirklich tolle Saisonergebnisse erzielt hat bis zum letzten Jahr geschrieben, dass Rocotos bei ihm einfach nicht wollen. Solch andauernde Schwierigkeiten habe ich noch bei keiner anderen Art gelesen.

Kurz um geht es mir um eine weitere Perspektive für den Threadersteller und, wenn ich das korrekt wahrgenommen habe, Chili-Neuling. Persönlich finde ich halt, dass Chinensen oder Annuum deutlich leichter als Einstiegsarten sind.

Rocoto ist eine tolle Art, die jeder kennenlernen und anbauen sollte!
 
Aber da hat das Wetter/Klima den größten Einfluss und das kann keine Erfahrung was dran ändern .
Und das ist der Knackpunkt. Schaut man sich an in welchen Jahren Rocotos gut gehen dann sind das Jahre in dem es einen richtigen Frühling gibt also nicht gleich brechend heiss und nicht nur Regen.
Überwinterte Pflanzen sind meist schon weiter wodurch die noch in der Idealen Zeit/Klima zum Blühen beginnen und auch so weit sind das die Blüten gleich gut ansetzen.
Deswegen sind die Erfolge auch immer sehr unterschiedlich weil durch verschiedene andere Faktoren die Pflanzen bei verschiedenen Leuten zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich weit sind.
Im Bereich 2007-2011 hatte ich noch mein Hochbeet Gigantum im Einsatz für Rocotos und da war das immer sehr schön zu beobachten. Dieses ist deutlich Schattiger als die anderen Teile des Grundstücks und durch den Waldrand der keine 10 m vom obersten Ende des Hochbeets entfernt ist und dadurch ein Merklich anderes Klima herscht als 100 m weiter unten am unteren Ende des Grundstücks. Zumindest haben die Rocotos im Hochbeet sich immer deutlich einfacher getan mit dem Fruchtansatz aber deutlich schwerer mit der Reife. Die Pflanzen unten haben immer einige Wochen später endlich nicht mehr alle Blüten abgeworfen und endlich angesetzt aber haben die oberen trotzdem in der Reife geschlagen.

Soll nur zeigen das das Klima und sei es nur das Kleinklima passen muss und dann sind die Rocotos fast ein Selbstläufer.
Und dieser Faktor spielt bei den anderen Arten nicht so stark rein.
Hätte doch eine Beispiel das ich auch sehr treffend finde das kommt aber nächstes mal :)
 
Völlig unproblematisch sind sie auch nicht. Die Hitze/Dürre seit Anfang Juni hat meinen Rocotos auch schwer zu schaffen gemacht. Doch jetzt wo es kühler und feuchter wird entwickeln sich unzählige Blüten und Früchte (von denen meiner Erfahrung nach viele noch vor dem Reinholen noch reif werden). Bei einigen anderen Sorten geht die Saison dem Ende zu - es kommen kaum noch neue Blüten/Früchte. Das gefällt mir an den Rocotos, auch wenn die heuer mehrere Wochen Verspätung haben.
 
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