Blattläuse vorbeugen

ah cool mit der knoblauchzehe habe ich auch noch gar nicht gewusst
muss ich auch mal ausprobieren !
 
Gerade wohl nicht ganz aktuell, aber das Thema Blattläuse, etc. kommt gewiss in der neuen Saison wieder. Hier mal ein kleiner Indoor-Test aus dem vergangenen Dezember zur Wirkung von Neem (oder war es die Wirkung des Öls oder der Seife?).

Gesprüht wurde mit 10 ml Neemöl/Liter Wasser + 1 ml Spühlmittel als Emulgator. Zu sehen sind von oben nach unten unbehandelt (0h), 24h, 48h Stunden nach Behandlung. Die Behandlung hat die Blattläusen innerhalb kürzester Zeit getötet. Interessant wäre zu wissen, was eine vergleichbare Behandlung mit (Raps-) Öl alleine mit den Schädlingen anrichten würde. Denn neben der erstickenden Wirkung des Öls im allgemeinen, verfügt Neem soweit ich weiß auch über eine systemische Wirkung und stört die Chitinsynthese. Da die Läuse aber schon nach 24h so gut wie tot waren, scheint hier eher eine unmittelbare Wirkung der Behandlung stattgefunden haben, da systemische Effekte auf die Chitinsynthese länger dauern würden und vermutlich erst bei der nächsten Häutung zum Tode des Tieres führen würden.
Also alles nur eine Wirkung des Öls? Kann man dann ein billigeres Substitut verwenden (Speiseöle)?

Sollte ich im Falle eines weiteren Befalls noch einmal die Gelegenheit haben, werde ich es mal testen.

IMG_3641.JPG
 
Wikipedia zusammengefasst:
Niemöl wirkt auf Grund des Wirkstoffes Azadirachtin gegen Schädlinge.
Dieser Wirkstoff ist nur in den Samen des Niembaums vorhanden.
 
Der Wirkstoff stört die Synthese von Chitin und somit können sich die Schädlinge nicht weiterentwickeln.
Die Wirkung gegen adulte Insekten ist also eher gering.
Da wird eher das Schmierseifen/Wasser Gemisch was bringen, warum hab ich schon Mal wo gelesen, kann's aber grad nicht mehr finden...
 
Ein jeder muss mit seinem Gewissen vereinbaren, wie er vorgeht.
Neem wäre für mich das nur ein Mittel zur Anwendung im Haus zur Bekämpfung von Schädlingen wenn alle ungiftigen Wege versagen. Im Garten hat es nach meiner Ansicht nichts zu suchen.
Im Garten verwende ich ausschließlich Nützlinge oder bei Akutbefall meine Finger.

Neem ist gemäß meinem Wissen nicht schädigend für:
Biene, Raubmilbe, Marienkäfer, Laufkäfer, Brackwespe

Neem ist jedoch schädigend für:
Schwebfliege, Schlupfwespe, Florfliege

Man sollte wissen, dass man im Garten /Gewächshaus die sehr effizienten Nützlinge gegen Blattläuse wie Flor-/Schwebfliegenlarven mit Neem gleichzeitig tötet.
Also, entweder Neem, oder diese Nützlinge. Beides zusammen ist Sinnfrei.

Schwebfliegen sind weiterhin hervorragende Bestäuber und bei mir im Garten immer um meine Chilis unterwegs. Schwebfliegenlarven vernichten Horden von Blattläusen und einige Arten verspeisen auch Raupen von Schmetterlingen und Blattwespen.
Florfliegenlarven sind auch fleißige Blattlausvernichter.
Schlupfwespen vermehren sich parasitär und legen Eier in diverse Battschädlinge und helfen so Käfer/Raupen/Blattwespen zu reduzieren.
Weiterhin ernähren sich von Flor-/Schwebfliegen viele weitere Tiere wie Spinnen (Nützlinge!), Vögel und Fledermäuse.
 
Ja, der bedachte Einsatz von Herbiziden ist definitiv immer angesagt. Im Garten und auf dem Balkon unter freien Himmel angebaute Pflanzen hatten bei mir zum Glück auch noch keine Probleme. Hier hält sich die Vermehrung von Schädlingen und Nützlingen, sowie das Schädlingswachstum eindämmende äußere Faktoren, wie Regen, Temperaturwechsel und Luftfeuchtigkeit, aber auch das in Sonnenlicht wesentlich robustere Blattwachstum, zum Glück fast immer die Waage. Blattläuse sind bei mir daher auch eher ein Problem der im Haus überwinternden Pflanzen, genauso wie ich mich mit Spinnmilben auch nur im Gewächshaus rumschlagen muss.
 
Ja, der bedachte Einsatz von Herbiziden ist definitiv immer angesagt. Im Garten und auf dem Balkon unter freien Himmel angebaute Pflanzen hatten bei mir zum Glück auch noch keine Probleme. Hier hält sich die Vermehrung von Schädlingen und Nützlingen, sowie das Schädlingswachstum eindämmende äußere Faktoren, wie Regen, Temperaturwechsel und Luftfeuchtigkeit, aber auch das in Sonnenlicht wesentlich robustere Blattwachstum, zum Glück fast immer die Waage. Blattläuse sind bei mir daher auch eher ein Problem der im Haus überwinternden Pflanzen, genauso wie ich mich mit Spinnmilben auch nur im Gewächshaus rumschlagen muss.
Neemöl nutze ich auch nur bei der Anzucht, draußen regelt sich, wie du schon sagtest, das meiste von alleine. Aber mit Marienkäfer oder Florfliegen in der Bude kann ich mich derzeit noch nicht recht anfreunden, vielleicht kommt das noch :whistling:

Läuse hatte ich bis jetzt Gott sei dank nur einmal während der Anzucht, leider durch erworbene Pflanzen eingeschleppt...

Meist hab ich nur Trauermücken, die sind aber bei rechtzeitiger Behandlung schnell unter Kontrolle :happy:
 
Hallo! In welchem Ausmaß kann/soll man Neemschrot der Pflanzerde beimengen um Blattläusen vorzubeugen?
Danke!
 
Danke für den Knoblauch Tipp. Leider sind unsere Obstbäume jedes Jahr voll mit Blattläusen. Diese fliegen dann ins Gewächshaus. Kann man einfach in den Bodes des Gewächshauses Knoblauchzehen stecken? Ist ja schon bisschen groß das GWH, da brauche ich ja einige Knollen :whistling:
 
Hallo! In welchem Ausmaß kann/soll man Neemschrot der Pflanzerde beimengen um Blattläusen vorzubeugen?
Danke!
Neemschrot denk ich ist schwerer zu dosieren, beim Öl stehts auf der Verpackung.

Danke für den Knoblauch Tipp. Leider sind unsere Obstbäume jedes Jahr voll mit Blattläusen. Diese fliegen dann ins Gewächshaus. Kann man einfach in den Bodes des Gewächshauses Knoblauchzehen stecken? Ist ja schon bisschen groß das GWH, da brauche ich ja einige Knollen :whistling:

zwischen den Chilipflanzen sollte das wunderbar funktionieren, Knoblauch ist ein guter Nachbar für Tomaten und somit auch sehr wahrscheinlich für Paprika/Chili
 
Perfekt, denn unser Gewächshaus beherbergt neben meinen Chilipflanzen auch Tomaten und Gurken, welche die Läuse aber nicht so mehr mögen wie meine Chilis :thumbsdown:
 
Das Thema "vorbeugen" wäre schon interessant, schließlich fängt man ja bereits jetzt damit an die Pflanzen zumindest zeitweise rauszustellen, und gerade da droht ja Gefahr sich allerhand Getier einzufangen.

Leider habe ich die Erfahrung machen müssen dass Neem auf Dauer nicht wirklich viel bringt, man kann Temorär den Befall minimieren, aber bereits nach wenigen Wochen sind die Biester alle wieder da. 3 Überwinterer die ich im Treppenhaus gehalten habe werden deswegen morgen oder übermorgen auf der Deponie entsorgt, obwohl sie an sich gesund da stehen. Aber es ist mir nicht möglich diese Blattlauspest ein für alle Mal auszumerzen, und gerade weil ich da schon ein halbes Jahr kämpfe will ich die nicht mit meinen neuen Pflanzen zusammen bringen.
 
@Zyncron, bei aller Abneigung zu chemischen Mitteln (Neem-Öl ist auch eins!) solltest Du im Winter zu wirkungsvollen Mitteln greifen.

An Blattläusen muss wirklich keine Anzucht scheitern!

Spruzit, für Bioanbau zugelassen! Wirkstoff stammt aus einer Chrysanthemenart.
http://www.neudorff.de/produkte/spruzit-schaedlingsfrei.html

Mindestens zweimal anwenden bei allen Pflanzen, nicht nur bei den offensichtlich befallenen!

Im Winter lohnt es sich nicht mit Hausmitteln zu experimentieren!
Das beliebte Neem-Öl ist für Jungpflanzen nicht sehr gesund.

Vor gesundheitsschädlichen Wirkungen muss man sich zu dieser Zeit auch nicht so viel sorgen.
Die Wartezeiten für den Konsum von Früchten liegt für viele Mitteln bei 3 bis 7 Tagen. Bis du in die erste reife Frucht beißt vergehen noch ca. 100 Tage. Das Volumen der Pflanze wächst bis dahin auch noch extrem. Dadurch werden verbleibende Wirkstoffe noch weiter verdünnt.


Von Hausmitteln komme ich immer mehr ab.

Letztes Jahr war ich noch sehr von Knoblauch begeistert.
Im Herbst war aber mein Schnittlauch stark mit Blattläusen befallen. Rings um den Schnittlauch standen 8 Knoblauchpflanzen im maximalen Abstand von 20 cm.

Ich werde weiterhin Hausmittel einsetzen, auch Knoblauch, aber nur dann, wenn ich Nützlinge bei der Arbeit helfen möchte.
Hausmittel halte ich für sinnvoll, wenn man die Population reduzieren möchte. Ich habe noch kein Hausmittel gefunden, dass wirklich auch die letzten Schädling gekillt hat. Meist wirken sie nur kurzfristig. Auch wenn einzelne Züchter bestimmt von Erfolgen berichten können.

Im Winter lautet mein Motte, wenn, dann so früh wie möglich mit aller Macht und konsequent zuschlagen. Dann hat man bis zum Frühjahr Ruhe.


Vorbeugen bei der Anzucht:
  • Erst mit der Anzucht anfangen nachdem die Wohnung mindestens 3 Wochen komplett schädlingsfrei war.
  • Erst anfangen nach dem ersten starken Frost. Dann fliegen keine Schädlinge mehr.
  • Keine Zimmerpflanzen im Winter kaufen. Auch keine Küchenkräuterpflanzen!
  • Im Frühjahr möglichst nur früh morgens und nach Einbruch der Dunkelheit lüften.
  • Die Pflanzen im Frühjahr nicht zu früh herausstellen.
 
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