Soooo, nun habe ich es auch mal zubereitet. ich schreibe jetzt mal darüber, während ich warte, bis ich das erkaltende Öl aus dem Topf nehmen kann. Die Zubereitung war relativ einfach. Die Zubereitungszeit ist auch relativ kurz, wenn man erst mal den Käse fertig hat. In meinem Fall mußte ich erst den Käse vercapsicumieren, aber auch das war eigentlich eine angenehme Aufgabenstellung. Und zu guter Letzt, der Geschmack ist auch sehr gut. Hier nun die Details.
Vercapsicumierung vom Käse
Als Käse habe ich den Mozzarella gewählt, weil es hier in Jamaica nicht so viele Käsesorten zur Auswahl gibt, und er mir ansonsten von der Herstellung meiner Pizze bereits hinlänglich bekannt ist als gut schmelzender Käse. Ich habe also ein halbes Kilogramm davon in einen Topf getan und bei kleinster Flamme (ja, hier in Jamaica wird allgemein noch mit gefährlichem und hochexplosiven Gas gekocht) weich werden lassen. Als er dann weich war und mich freundlich lächelnd anstrahlte, habe ich zwei meiner Jalapeños, die mich übrigens ebenfalls anlächelten, in kleine Stückchen geschnitten und hineingetan. Aber eben nur zwei - erinnert Euch, ich habe ein gewaltiges doppeltes Magenproblem (Ulcer und Acid Reflux). Dafür habe ich Chili Olli's Rezept etwas erweitert, und einiges an klein gehäckseltem Schnittlauch, Petersilie und sogar (was sich als sehr gute Idee erwies) Cilantro mit hineingemischt, frisch von meiner Tropenfarm! Umgerührt, in eine Plastikschale abgefüllt, und 'rein in die Gefriertruhe, um den Käse schneller fest werden zu lassen. Er kamm nach etwas 20 Minuten dann wieder heraus.
Veredlung der Panniermischung
Ich habe wegen der größeren Menge gleich sechs "Reggae Eggs" (jamaikanische Eier) genommen. Hinzu kam natürlich etwas Mehl, ein bischen Salz, Paprikapulver (ich nahm das süßliche) und anstelle des mittelscharfen fertigen Senfes dann eben Senfpulver.
Bei der Panniermischung habe ich auch hier das Rezept vom Oliver erweitert: als Basis nahm ich Panniermehl, also geriebene Brotkrumen, aber ich habe auch schnell noch eine Tasse Haferflocken klein gemahlen und ebenfall hinzugegeben. Immerhin konnte ich Walnüsse doch noch auftreiben, denn Haselnüsse gibt's hier nicht zu kaufen (aber sie wachsen schon bei mir auf meiner Tropenfarm). Die Walnüsse habe ich ebenfalls vermahlen, und mit einem Touch Currypulver (der gelben Farbe wegen) und auch einer kleinen Menge Paprikapulver (ebenfalls der Farbe wegen) mit der Pannade vermengt. Oh ja, ich vergaß es fast: auch eine halbe Tasse Mehl habe ich mal dazugegeben. Das Ganze machte dann auch eine recht gute Mischung.
Die Krustierung
Mittlerweile war dann der Käse genug erkaltet, so daß ich ihn aus der Kühltruhe herausnehmen und in Würfel schneiden konnte. So einhalbes Kilo Mozzarella ergibt schon eine ganz schöne Menge an Würfeln. So viele, daß ich mich entschließ, dem Überfluß etwas abzuhelfen und den Kräuterkäse im mutigen Selbstversuch mal zu verkosten. Nach etwa 20 Würfeln habe ich dann den Käse als sehr gut befunden (und mein kleiner Hunger war gestillt), und die noch immer sehr stattliche Restmenge mit drei Lagen an Pannierung versehen. Vier- oder fünfmal war mir dann doch zu umständlich, bzw. ich zu bequem. Ich muß sagen, daß die Pannade recht gut auf der Eiermischung haften geblieben ist, es also ein relativ einfacher Vorgang war. Hinein kamen nun die Würfel in den Topf mit dem mittlerweile erhitzen Öl, und nach einiger Zeit hatte ich die Temperatur so kalibriert, daß die Pannade meiner Würfel schon nach dreißg Sekunden rundherum goldbraun war und ich sie schnell rausnehmen konnte. Bei geschätzten fünfzig Würfeln ist bei nur etwa fünf Würfeln der Käse durch die Kruste durchgekommen. Nicht schlecht.
Anwendung
Beim Entölen nun werde ich sehr vorsichtig und gründlich sein müssen, Öl ist äußert gefährlich für meinen Magen. Ich habe aber schon mal drei der Würfel probiert, und sie schmecken einfach irre! Schade, daß ich sie heute alleine essen werde, aber bei meiner nächsten House Party, oder wenn ich mal von Freunden besucht werde, werde ich sie parat haben! Ich denke, diese Würfel sind ein idealer Snack für Situationen, in denen man Gäste im Haus hat. Na ja, man kann sie auch bequem zu Ausflügen mitnehmen, als Proviant. Geht auch, da sie ja fest genug dafür sind.
So. Ich mache jetzt Schluß, damit ich die Würfel auf Küchenpapier entölen und die ganzen Utensilien abwaschen kann. Habe mal keine Fotos gemacht, wollte schnell sein. Mein Lob, an dieser Stelle, an Chili Olli für dieses sündige Rezept! Und wie gesagt, man kann durchaus einige Dinge erweitern - probiert es doch auch mal aus!