Was ich u.a. an der Wissenschaftsfeindlichkeit (und ich will jetzt nicht hier im Forum auf Jemanden mit dem Finger zeigen, sondern meine damit die merkwürdigen Dinge, die inzwischen zum Massenphänomen werden) so bemerkenswert finde:
Ein Donald Trump kann mit nicht gerade geistreichem Blick irgendwas von "Bleiche spritzen" und völlig ungeeigneten Medikamenten (Hydroxychloquine u.a.) faseln - und ein irrsinnig großer Teil der Bevölkerung läuft ihm nach.
Hier in Europa wird z.Zt. Ivermectin vom Markt gekauft und die gleichen Leute, die Impfungen vehement ablehnen, geben sich damit Dosen, die für Pferde geeignet sind. Und versterben z.T. sogar daran. Aber Impfstoff ist tödlich, jawoll.
Andere rennen herum und sprechen von "Diktatur". In einer Diktatur wären denen schon längst die Hammelbeine langgezogen worden. Ja, im Gegenteil: es wird ein Tankstellenverkäufer erschossen, es werden Polizisten angegriffen, es wird großkotzig ohne Maske agiert und demonstriert trotz der jetzigen Ansteckungsgefahr und selbst in den Krankenhäusern liegen welche auf Intensiv, die immer noch "leugnen".
Mir ist auch bewusst, dass ein großer Teil der obigen Leute in einer ganz kleinen Suppenschüssel leben - Deutschland, Bayern, Sachsen, Kleinkleckersdorf oder was auch immer.
Aber wäre es nicht vielleicht "wissenschaftlich", wenn man sich mal ansieht, was ernstzunehmende Wissenschaftler aus den USA, Frankreich, Israel, England usw. sagen? Wer jetzt behauptet, all das wären die Büttel der Pharmaindustrie kann ja auch mal nach Kuba schauen - auch dort glaubt man an die Impfung und die sind bestimmt keine Freunde von Pfizer und Moderna.
Wie weit ist es gekommen, wenn man pauschal z.B. ARD, CNN, BBC, Frankfurter Rundschau, New York Times usw. einfach als FakeNews und Regierungspropaganda abtut und dann Zitate aus Facebook, Tiktok, Telegram von irgendwelchen Hilfsköchen, Schauspielern oder sonstigem "Fachpersonal in Virologie" als Gegenargument benutzt?
Ich bin entsetzt und dachte zuerst, das wäre ein Bolsonaro/Trump-Phänomen. Aber es ist hier im angeblich gebildeten Europa keinen Deut besser. Erschreckend ist auch nicht, dass es sowas gibt. Sondern die doch erstaunlich hohe prozentuale Quote, die diese überlaute Minderheit ausmacht.
Nein, man muss seiner Regierung nicht bedingungslos glauben. Aber wenn Krankenhausärzte, Wissenschaft und Politik in fast allen real existierenden Gesellschaftssystemen dieser Erde zu über 95% einer Meinung sind, dann sollte doch etwas auffallen ... oder nicht?
Und welchen Nutzen sollten die sogenannten "Diktatoren" denn weltweit haben, wenn sie durch die Pandemie zum größten Teil weniger verdienen? Oder arbeiten die alle für Pfizer/Biontech, Amazon und die Lieferdienste oder sind alle nur deren Großaktionäre? Sind denen die anderen Industrie- und Wirtschaftszweige nun völlig egal geworden, auf einmal?