Markox Tunnel Chili Melonen und Garten

Kannst Du kurz zusammen fassen welche Bedingungen bei Dir den besten Ertrag gebracht haben? Ich scheine da noch nicht den richtigen Ansatz zu haben.
Naja, ich bin mir mittlerweile Sicher, dass das Veredeln schon Vorteile bringt. Ich hatte zwar auch die letzten beiden Jahre große Früchte an ein paar nicht veredelten Pflanzen, dann aber meist nur eine Frucht und und im Anschluss noch mal eine Zweite. Die wenigen richtigen Massenträger wo es dass auch Stückzahl mäßig mehr war, waren alle veredelt.

Dann die Sorten. Da gibt es nicht "die Sorte" die immer gelingt. Wenn man Pech hat kann jede Pflanze egal welcher Sorte eine Enttäuschung werden. Aber anders rum betrachtet habe ich nun einige Sorten gesehen die generell schlechteren Ertrag bringen oder anfälliger sind.

Und was die reinen Bedingungen angeht würde ich sagen kommt es Anfangs auf das Timing an, also nicht zu früh und nicht zu spät vorziehen (Aussaat Mitte März bis Mitte April), so früh wie möglich nach draußen, aber ohne das sie Nachts all zu oft unter 10°C stehen und ja nicht unter 5°C. Und dann der Standort so sonnig wie möglich. Am besten wäre es wenn alle Sonnenstunden die der Tag her gibt auch bei der Pflanze ankommen. Topf ist für mich nur eine Notlösung. Im Beet scheint das schwarze Vlies gut zu funktionieren. Und der Komposter wo die Pflanzen unten raus wachsen bringt zwar nicht unbedingt mehr Ertrag, macht die Sache aber deutlich pflegeleichter für Menschen mit etwas wenig Zeit oder wenn man sich mit dem Gießverhalten unsicher ist. Im Tunnel war es dieses Jahr eine sehr gute Entscheidung eine komplette Seite nur für Melonen und Gurken zu nehmen. Abgesehen von den Schädlingen die so besser auf ihrer Seite bleiben kriegten die Melonen viel mehr, besser und länger Licht, als wenn die Chilis sie später beschattet hatten. Auch das Aufleiten des Haupttriebs war sehr hilfreich und hat sicher den Ertrag pro Fläche noch mal gesteigert.
Wenn dann alles stimmt kann man mit dem richtigen Gießverhalten und kräftigem, regelmäßigem Düngen (gut vor gedüngtes Substrat, eine Mischung aus Flüssig- und Streu-Düngern, und anfangs stickstoffbetont) die Pflanzen ordentlich in Gang bringen. Je größer und gesünder die Pflanze in den ersten Wochen wächst, bis sie Früchte ansetzt, desto mehr/und oder größere Früchte trägt sie später. Gerade im Freiland. Im Tunnel/Gewächshaus Klima reicht auch schon deutlich weniger Blattmasse für gute Ertrage, als draußen. Sehr wichtig ist auch immer mit warmen Wasser zu gießen. Wenn die Sonne das nicht geschafft hat, habe ich mit heißem Leitungswasser nachgeholfen um das Gießwasser schön lauwarm zu kriegen.
Und dann ist da noch die Erde. Leicht und Nahrhaft hat sich bei mir sehr bewährt. Eine Mischung aus viel Kompost und sehr fluffig leichter Pflanz-Blumen-Erde. Abgelagerter Pferdemist soll auch sehr gut funktionieren.
Haupttrieb kürzen/kappen scheint die Pflanze zu lange aus zu bremsen. Würde ich nicht machen.
Die größte Vorsicht ist beim Umtopfen und Auspflanzen geboten. Es sind die brüchigsten Wurzeln die ich kenne. Übermäßiges Topf-kneten, ziehen und Andrücken kann kann schnell tödlich für die Pflanze sein. Die fischen Wurzeln zerbröseln förmlich schon beim antippen.

Ich hab dazu mal im GSV was geschrieben. Könnte für dich auch eine Option sein.
Ja, danke, sieht schon praktisch aus und ist eine Überlegung wert. Ich hatte letzten Winter schon mal nach so einer Box im Internet gesucht, für eine Sauerteig-Gärbox Bastelei, und nur recht teure Boxen gefunden die mir für den Zweck zu schade waren. In Baumärten war ich dieses Jahr wegen Corona noch nicht so oft und ausgiebig. Dann muss ich in Zukunft dort mal die Augen offen halten nach etwas passendem und günstigem.
 
Ok, Anfang Oktober hatte ich ein paar “müde Wochen” in denen ich einfach keine Energie mehr hatte hier weiter zu schreiben, weil sich in kurzer Zeit auch einiges angesammelt hatte. Dann bin ich bis jetzt einfach nicht mehr dazu gekommen das wieder auf zu holen und da Weihnachten nun sehr schnell näher rückt habe ich nun eigentlich wieder keine Zeit. Aber die nehme ich mir jetzt einfach, das muss jetzt trotzdem sein. Vor Weihnachten wollte ich das hier auf jeden Fall noch zu Ende erzählt haben.


Also nochmal weiter ab 2. Oktober:


Otome konnte ich zu dieser Zeit noch ein paar reife Ernten:


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Diese Hohlräume unter den Kernen hatten sie weiterhin.


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Mit dieser Sorte war ich ja anfangs gar nicht zufrieden. Aber ungewöhnlicherweise waren hier die letzten tatsächlich mal die besten. Im Hochsommer hatte die Sorte einfach keinen richtigen Reifezeitpunkt. Sie gingen quasi direkt von unreif in überreif über. Und die Hohlräume im Inneren waren dabei nicht sehr hilfreich.

Die letzten haben dann sogar teilweise richtig gut geschmeckt. Schön süß, keine Säure und ein gutes, kräftiges Aroma. Auch die Konsistenz war besser. Zum Rad hin sogar recht knackig saftig, nur um de Kerne recht wattig weich, was sich mit samt Kernen aber vom restlichn Fruchtfleich gelöst hatte und sich so gut raus löffeln ließ.


Zu dieser Jahreszeit musste man dann schon gut aufpassen. Es hatte endlich ein wenig geregnet und die Erde ist nicht mehr richtig abgetrocknet. Dann kann schnell sowas passieren:


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Aber wenn man es innerhalb von 3-4 Tagen merkt ist das noch kein Problem. Gerade bei Sorten mit etwas festerer, dickerer Schale. So war die Stele auch bei diesem Exemplar nicht bis zum Fruchtfleisch durchgedrungen und wurde genossen:


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Die Kalten Nächte zum Monatswechsel September/Oktober gingen runter bis -0,2°C. Auf wundersame Weise hatte das noch keiner Südpflanze den Gar ausgemacht. Nein, selbst die letzten Wassermelonen haben es in den Oktober geschafft und die Chilies und Paprika hatten dann noch viel Zeit weiter zu reifen und frisch geerntet zu werden.

Hier ein Wassermelonen Wildwuchs vor dem Haus in einem Chili Topf, der Ende September noch geblüht hatte und einen kleinen Fruchtansatz bildete.


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Vom 3. bis 8. Oktober gab es aus dem Tunnel dann noch täglich Melonen. Otome, von der einen Pflanze und ob die gelben alles von der Petite Yellow Pflanze war, die sich dort noch so auf dem Boden in einem 3. Ansatz angesammelt hatten, konnte ich gar nicht mehr nachvollziehen.


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Das war sogar noch eine von drauße aus dem Topf:


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Bei den gelben waren noch ein paar sehr gute bei, aber auch ein paar von den kleinen die schon etwas sauer waren und deutlich weniger Aroma hatten. Gut essbar war davon aber alles.
 
Am 9. Oktober sah es dann folgendermaßen aus.


Die Gurken im Tunnel wurden langsam aufgelöst und waren dieses Jahr nicht so lang wie letztes:


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Das passiert wenn man nicht mehr dran kommt zum kontrollieren:


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Die war natürlich nur noch für die Tonne.


Ja, aber auch noch am 9. Oktober gabe es reife Wassermelonen zu ernten:


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Zitronengras sah auch noch gut aus und kriegte nun langsam auch wieder etwas mehr Licht ab:


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Ein paar brauchbare Zuckermelonen fanden sich auch noch an der komplett abgestorbenen Pflanze:


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Ja, und ich wiederhole nochmal, 9. Oktober!


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Die Wassermelonen hätten da wohl gerne noch weiter gemacht.


Hier ein Kürbis-Trieb aus der Unterlage den ich übersehen hatte.


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Und auch ein paar kleine frische Gürkchen gab es mitte Oktober noch.



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Die sehr späte Kashmiri ist komplett abgereift:


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Am 19. Oktober gab es dann endlich die letzte Otome.


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Und dann war auch mal die Zeit eine Stichprobe von einer der Zahlreichen Sweet Sibirian zu nehmen, die erstmal im Keller lagern mussten bis die Anderen alle weg waren.



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Naja, wie die zuvor, nicht so dolle. Viele Kerne, Verwachsungen, pflanzlicher Beigeschmack, festes Fruchtfleisch welches nicht so saftig war wie e sein sollte. Essbar ja und auch irgendwie reif, aber nicht lecker und nicht so wie es sein sollte.

Ich hatte zwischendurch auch mal alle Sweet Sibirian durch gewogen und die ganz kleinen abgezogen. Aber ich finde meine Notizen nicht mehr. Müssten so um die 70 Kilo von der einen Pflanze gewesen sein.

Auf der Suche nach ein paar Qualitativen Exemplaren hätte ich zu dieser Zeit eine nach der anderen geöffnet und probiert. Aber da mein Vater nicht so anspruchsvoll wie ich bin und sich darüber gefreut hat, habe ich alle ihm überlassen. Er hat sich dann alle paar Tage eine vorgenommen und ausgelöffelt. 3 Stück liegen jetzt immer noch rum, haben dann am Ende für ihn also bis Wehnachten gereicht.

Und obwohl ich von der Qualität sehr enttäuscht war und befürchtet hatte, dass kaum welche davon richtig reif werden, muss ich nun im Nachhinein tatsächlich feststellen, dass eigentlich bei diesem ganzen Haufen, den ich in eins geerntet hatte (Gruppenbild siehe im Post vom Ende September),keine einzige Unreife bei war. Sie hatten alle dunkle Kerne und vollständig oranges Fruchtfleisch. Ja, die größeren waren dann teilweise sogar überreif. Und ein paar einzelne hätten frisch wahrscheinlich sogar noch eine recht gute Qualität abgegeben, hatten dann aber schon einen etwas überlagerten Geschmack.


Am 27. Oktober hatte ich auf der Wiese gemäht auf der ich rund zwei Wochen zuvor die Töpfe mit den Melonen endgültig aufgelöst hatte. Und beim mähen des hohen Grases um die alten Topf-Stellflächen bin ich mit dem Rasenmäher doch tatsächlich an einer übersehenen Wassermelone hängen geblieben. Da ich nicht damit gerechnet hatte, dass da auch nur ansatzweise noch etwas mit los sein könnte, hatte ich sei zum reinschauen einfach dreckig wie sie war auf die Wiese gedonner und so geöffnet. Und siehe da, orange und gut sah sie aus. Drinnen gut abgewaschen und sofort ausgelöffelt. Lecker, richtig gut, knackig saftig süß und aromatisch. Besser als die ganzen Sweet Sibirian aus dem Beet. Und wahrscheinlich stammte sie sogar von der Topf Sweet Sibiran.


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Etwas Kohlrabie war Ende Oktober auch noch fertig gewachsen.


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Und selbst Bohnen konnte ich mehrmals noch kleinere Portionen bis in den November hinein frisch ernten.


Hier eine aufgelöste wild wachsende Tomate, die sich im laufe des Sommers zwischen Basilikum und Melonen im Beet auf dem Boden kriechend in alle Richtungen ausgebreitet hatte. Sie düfte am Ende eine Spannweite von fast 7 Metern gehabt haben und hatte noch bis Ende Oktober kleine gelbe Kügelchen geliefert.


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Beim Winterfest machen der Beete hatte ich diese Kürbisunterlagen-Wurzel raus gezogen (von der Lemondrop Wassermelone). Sie wuchs fast 2 Meter weit, flach, aus dem Beet raus, unter dem Weg durch und unter das Tunnel-Fundament, wo ich die Spitze abriss. Sie dürfte also bis in den Tunnel zum ersten Chili-Pflanzloch gereicht haben und sich dort bedient haben. Wahnsinn.
 
Am 6. November stand die Sonne dann schon so schräg, dass sie im Garten kaum noch ankam.


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Und im Wald sprießten die Pilze:



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Also höchste Zeit an zu fangen die letzten südlichen Wurzel-Gewächse aus der Erde zu holen.


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Das war der zweite Topf Süßkartoffeln. Deutlich schlechter als der erste, kleinere. Was lerne ich draus? Beim Vorziehen nicht das angewurzelten Stückchen Süßkartoffel einsetzten, sondern die Triebe davon abbrechen, diese anwurzeln und einpflanzen.

Denn diese große verwucherte Süßkartoffel auf dem Bild ist das mutierte Pflanze-Kartoffel-Stück in das die ganze Energie floss. Naja, entgegen aller Befürchtungen war es sogar essbar und wurde verwertet.


Kurkuma ging direkt im Pflanzloch im Tunnel deutlich besser als in Töpfen. Auch in zweiter Reihe in der später eigentlich viel zu wenig Licht ankam.


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In der letzten Novemberwoche wurde dann der Tunnel endgültig aufgelöst.

Der ganze Rest mit dem ich nichts mehr anfangen konnte ging an eine Bekannte.


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Die dritte große Ernte der einzigen Thaichili im Tunnel war noch mal gigantisch:



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Auch der Ingwer direkt im Pflazloch war so groß wie noch nie:



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Und das Zitronengras ging auch sehr ab. Mir kam es zuletzt sogar vor, als wäre es nach dem Licht machen im Tunnel noch mal deutlich gewachsen, bei den niedrigen Herbsttemperaturen.


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Sogar dicker als im Laden:


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Derweil war draußen im Beet ein übriggebliebenes Radieschen aufgetaucht, Tennisball groß und ausgeblüht. Hab ich so auch noch nicht gesehen.



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Ach ja, für mich habe ich auch noch ein paar Chilis eingekellert von denen ich immer noch zehre:


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Auch eine Snack-Paprika steht immer noch auf dem Flur und wird abgeerntet.


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Zwei Numex Twilight hatte ich draußen auch einfach noch noch stehen lassen. Oben und außen sind die Blätter mittlerweile welk von der Kälte, aber in der Mitte sogar immer noch gesund. Trotz Nächten mit leichtem Frost. Und die Chilis ernte ich gerade auch noch alle zwei Tage eine Hand voll frisch zum kochen.


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Auch ein 65L Kübel scheint für eine Physalis noch zu klein. Der Wurzelballn ist echt heftig. Den hatte ich vor den letzten Frost-Nächten genommen um die letzten Karotten Reihen an zu häufeln. Eine Premiere. Es sind noch so viele, dass ich nicht alle ernten wollte.

Das sieht dann so aus:


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Einen übervollen 12L Eimer Karotten hab ich geerntet, gewaschen, abgetrocknet und im 65L Kübel mit trockener Melonen-Alterde abwechselnd eingeschichtet. Der steht seit dem draußen im Carport zum lagern.



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Auch der Koriander der den ganzen Sommer nicht wirklich wollte und den ich dann nochmal Ende September viel zu spät nachgesät hatte ist bei dem Wetter noch prächtig gekommen und wurde zum Teil eingefroren. Um alles sauber zu machen war ich aber zu faul.


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Die Gefriertruhe ist auch schon randvoll.


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Ist natürlich toll, dass so Viel noch so lange stehen kann und reif wird. Allerding hatte ich auch Pläne für einiges das ich im Tunnel über den Winter probieren wollte, wie Kartoffeln, Salate und Co.. Aber da dort bis Anfang Dezember noch kein Platz war und die Motivation im Advent bei 5°C ab Tag nicht mehr da ist, hab ich bis auf Knoblauch im Topf nichts weiter gebacken gekriegt.


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So das waren dann die letzten Wochen. Ich hoffe ich erreiche damit zu dieser Jahreszeit noch ein paar Interessierte und die Arbeit war nicht umsonst :banghead:.

Das versprochene Auszählen der Wassermelonen Ernte mit Gesamtgewicht und Stückzahlen reiche ich noch nach. Dazu werde ich wohl dann doch erst nächstes Jahr kommen. Aber da es auch wichtig für mich ist und mich brennend interessiert werde ich das auf jeden Fall noch machen.
 
Vielen Dank für deinen mehr als ausgiebigen Abschlussbericht! :thumbsup:
Freue mich auch immer wieder von deinen Pflanzen, die keine Melonen sind, zu lesen. Sehr schöne Ernte an Ingwer und Zitronengras!
Lässt du die Pflanzen weiter am Leben und überwinterst du sie, oder säst du jedes Jahr neu aus?

Auf dem Bild mit dem Koriander, Wie viele Pflanzen sind das denn? Hatte dieses Jahr zwei Pflänzchen im Topf und habe mich dann echt doll geärgert, dass die so schnell schießen und Blüten gebildet haben. Wollte eigentlich viel Grün ernten. Dachte da dann auch direkt an "größere Mengen" in 2021 aussäen und früh anfangen zu schneiden.
 
Deine Berichte (wie immer) sind einfach toll zu lesen, die Fotos und natürlich die Ernten die Du einfährst würde ich unter "fantastisch" einordnen.
Da ich selbst seit mehreren Jahren Melonen anbaue sind Deine Erfahrungen eine wahre Goldgrube an Infos, im Besonderen natürlich über die Wassermelonen.
Nach Deinen Ausführungen in Bezug auf veredelte Melonenpflanzen bin ich am Überlegen das bei den Wassermelonen auch zu probieren.
Eigentlich wollte ich kommendes Jahr nur einen ersten Versuch mit veredelten Auberginen machen, Samen mit Zubehör sind schon im Haus.
Aber noch ist ja genügend Zeit um auch das notwendige Zubehör für das Veredeln von Melonen zu besorgen.
Werde mich Anfang des kommenden Jahres nochmal mit Fragen dazu an Dich wenden.

Erstmal ein dickes Lob und Danke für Deine riesen Arbeit bei der Dokumentation. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Freue mich schon auf Deine Berichte in 2021!
Hoffe Du findest wieder die Zeit uns daran teilnehmen zu lassen.
 
Das versprochene Auszählen der Wassermelonen Ernte mit Gesamtgewicht und Stückzahlen reiche ich noch nach.
Fertig,... dazu gleich mehr.

Sehr schöne Ernte an Ingwer und Zitronengras!
Lässt du die Pflanzen weiter am Leben und überwinterst du sie, oder säst du jedes Jahr neu aus?

Auf dem Bild mit dem Koriander, Wie viele Pflanzen sind das denn? Hatte dieses Jahr zwei Pflänzchen im Topf und habe mich dann echt doll geärgert, dass die so schnell schießen und Blüten gebildet haben. Wollte eigentlich viel Grün ernten. Dachte da dann auch direkt an "größere Mengen" in 2021 aussäen und früh anfangen zu schneiden.
Das Zitronengras wird ja nicht ausgesät, sondern angewurzelt. Ich hatte auch mal welches zum aussähen, dass ich dann auf der Fensterbank einige Jahre am Leben gehalten hatte. Aber diese Sorte war grüner, im Stiel lockerer, viel feinstieliger und das Aroma war schwächer und "grüner".
Auch ein normales Zitronengras hatte ich mal 1-2 Jahre dauerhaft auf der Fensterbank überwintert. Das kam dort im Topf aber nie so wirklich in Gang. Dieses im Tunnel ausgesetzte war das erste Mal draußen und so schnell und gut gewachsen. Ich hatte mich gleich nach der Ernte schon etwas geärgert, weil ich nicht dran gedacht hatte, dass man es ja überwintern könnte. Den Kräftigen Mittelstängel mit den meisten Wurzeln und frischen Ansätzen in den Seitenkammern hätte ich im Nachhinein gerne in ein Töpfchen gesetzt und überwintert. Wär jetzt auch kein großes Problem gewesen ein neues an zu wurzeln für dieses Jahr. Das Problem ist hier nur gerad mal wieder Corona. Denn Zitronengras liegt hier in der Gegend nur selten mal irgendwo im Supermarkt rum, und wenn dann meist nicht frisch genug zum vermehren. Und zum einem Asiamarkt werde ich dieses Jahr nicht kommen, bzw. ist es jetzt auch langsam zu spät für so etwas.

Ja, mit zwei Pflänzchen Koriander kommst du nicht weit. Auch mit Rückschnitt kann man ihn nicht lange bremsen. Sowas muss man fortlaufend neu aussähen. Ich bin über die Saattütchen mit Koriander auch schon lange drüber weg und längst bei den 100g Beuteln aus der Gewürzabteilung angekommen. Hatte mal Jahre lang einen 0,99€ Beutel aus dem Asiamarkt der ewig keimfähig war. Momentan hab ich einen 100g Beutel Bio Koriander Samen aus einem online Back-Shop im Gang der auch schon ~3-4 Jahre alt sein dürfte und auch noch super keimfähig ist. Davon eine kleine Hand voll in eine gewisse Fläche eingeharkt und das Feld sprießt. Wie viele das sind? Ich habe sie nicht gezählt. Vielleicht 100? Eher noch mehr, denn aus jedem Korn kommen hier ja immer zwei Pflanzen weil die Kapseln aus zwei Hälften mit Keimen bestehen. Die Pflanzen die ich noch stehen gelassen hatte haben auch den -20°C Winter unter der Schneedecke überstanden und treiben gerade wieder neu aus.

Welchen Tunnel hast du ?

Ich liebe deine Berichte :inlove:
Danke.
Naja, ursprünglich war es ein Brast Tunnel mit 6x3 Meter Grundfläche. Die grüne Gitterfolie ist aber nicht das was sie mal war und so zerbröselte sie schon im Laufe der zweiten Saison zu Microplastik und musste dann zügig und vorsichtig entfernt werden. Kurz vor der dritten Saison hatte ich ihn dann sehr aufwendig neu bespannt mit 5 Jahre UV-stabiler Folie von DM-Folien. Dazu war dann noch spezielles Material wie Zange, Omega Klammern, Schaumstoff-Band und Schutz Schutzband nötig, welches ich bei FVG-Folien bestellt hatte, die Kleinkram nur auf Anfrage über Vertriebs-Mitarbeiter verkaufen.

Nach Deinen Ausführungen in Bezug auf veredelte Melonenpflanzen bin ich am Überlegen das bei den Wassermelonen auch zu probieren.
Eigentlich wollte ich kommendes Jahr nur einen ersten Versuch mit veredelten Auberginen machen, Samen mit Zubehör sind schon im Haus.
Aber noch ist ja genügend Zeit um auch das notwendige Zubehör für das Veredeln von Melonen zu besorgen.
Werde mich Anfang des kommenden Jahres nochmal mit Fragen dazu an Dich wenden.

Freue mich schon auf Deine Berichte in 2021!
Hoffe Du findest wieder die Zeit uns daran teilnehmen zu lassen.
Hallo, hast du deine Auberginen schon veredelt? Müsste ja jetzt etwa die Zeit sein. Ja, probiere das mit den Melonen ruhig auch mal aus, wenn du die richtigen Bedingungen schaffen kannst. Fragen hattest du ja nun doch keine mehr dazu gestellt. Naja, ich hab ja auch mal wieder etwas auf mich warten lassen hier. Aber die ersten Wochen im neuen Jahr war ich einfach "Wintermüde", dann bei -18°C mit Schneeschaufeln beschäftigt und ein paar Tage später bei +18°C mit dem Saisonstart im Garten und vor Allem Tunnel. Den Tunnel musste ich erst mal putzen. Die Folie hatte langsam angefangen zu vermoosen. Zwei Tage und insgesamt über 5 Stunden putzen innen und außen mit dem Schwamm und warmen Pril-Wasser waren nötig, was eine lästige Arbeit war, aber am Ende mehr brachte als gedacht. Die Folie stahlt jetzt wieder fast wie neu.
Die Melonenaussaat zum veredeln dürfte bei mir wieder am 15.03. starten. Ein Montag. Vielleicht also auch schon am 14., gemütlich sonntags. Wer es selber ausprobieren will hätte also jetzt noch genug Zeit sich Materialen zu besorgen. Ich hab wieder einige neue Sorten angesammelt die letzten Monate und auch ein paar Tütchen mit Unterlagen liegen schon lange bereit.
Ich wurde ja auch letztes Jahr mal gebeten Chilis zu veredeln, aber da riechen meine Kapazitäten gerade mal wieder einfach nicht für. Meine selbstgebastelte Heizwanne brauchte ich die letzten Wochen schon allein wegen der Kälte für die regulären Chilis und nun bald wieder für die Melonen.

Dieses Jahr werde ich wohl hier wieder nicht mehr so viel schreiben. Hat letztes Jahr doch mehr Arbeit gemacht als geplant.
Ich hatte noch überlegt, ob ich bevor es mit den Melonen los geht mal einen allgemeinen extra Melonen Thread eröffne um das Interesse des Forums darin zu bündeln. Aber irgendwie bin ich noch eher im Wintermodus und mir hat die Motivation dazu gefehlt :yawn::sleep:.
Mal schauen, vielleicht gibts mal ein paar Einzel Einblicke zwischendurch, falls es gut laufen sollte.



Am 08.01. standen immer noch zwei Numex Twilight dauerhaft draußen vor dem Haus:
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Zum Jahreswelchsel waren sie noch halb grün und auch zu diesem Zeitpunkt waren tatsächlich noch ein paar lebendige Blätter daran:
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Bevor sie dann endgültig erfroren.

Der Knoblauch in den Töpfen im abgedichteten Tunnel hat die -17,4°C leider nicht überstanden. Nur drei Zähen hatten überlebt die ich zusammen in einen kleineren Topf nun gesetzt habe. Knoblauch Reste die ich in die Pflanzlöcher gesteckt hatte am Anfang der letzten Saison, und die im Sommer größtenteils inaktiv im Pflanzloch lagen, sind hingegen gesund ausgeschlagen. Vielleicht weil sie dort unten geschützter waren und noch nicht so weit ausgetrieben. Die musste ich aber umsiedeln, weil ich die Pflanzlöcher die Tage angefangen habe für die kommende Saison vor zu bereiten.
Im Tunnel hab ich letzte Woche schon einiges in Gang gebracht. 5 Sorten Radieschen, gemischte Rettiche, Salate, Petersilie, 5 Meter Karotten, zwei Sorten Kartoffeln in je drei 20L Kübeln, Schnittlauch, gemischte Frühlingszwiebeln, alles teils direkt in die Erde, teils in Töpfe, Kübel oder Balkonkästen, Steckzwiebeln Stuttgarter Riesen in Schälchen, in Töpfchen Mairüben und Herbstrüben, sowie riesen Kohlrabi, Kohlrabi grün und lila, Spitzkohl grün und lila. Alles was irgendwie schon gehen könnte wenn das Wetter mitspielt, um den Tunnel und seine Vorteile mal so richtig aus zu nutzen. Der größte Aufwand dabei ist ja eh immer die ganze Vorbereitung. Das säen selbst geht meist ganz schnell. Wenn also etwas noch nichts wird ist Nachsäen das kleinste Problem.

So und nun endlich zu den Melonen Ergebnissen vom letzten Jahr. Bei ein paar Sorten und Pflanzen war es nicht mehr so leicht nach zu vollziehen welche Frucht zu welcher Pflanze gehörte. Im Großen und Ganzen sollte ich aber das meiste richtig zugeordnet haben.

Zwei Pflanzen Prima Gold F1 im Tunnel aufgeleitet.
1: 13,197Kg bei 4 Früchten
2: 12,426Kg bei 4 Früchten
Durchweg sehr gute Qualität. Die gibt es wieder

Eine Otome draußen im 50L Kübel:
7,967Kg bei 4 Früchten
Eine Otome im Tunnel aufgeleitet:
14,666Kg bei 7 Früchten, eine 8. war geplatzt und vergammelt.
Anfangs gab es bei der Sorte keinen guten Ernte Zeitpunkt. Auf unreif folgte direkt überreif.
Der zweite Ansatz war viel mehr als der erste und die späte Reife gelang viel besser als im Hochsommer.
Dennoch mache ich diese Sorte nicht mehr.

Eine Kaho im Beet, die Topfpflanze in 20L war eingegangen. Im Beet war die Pflanze auch sehr kränklich mit dauerhaft gerollten Blättern unterwegs und ging als einzige Sorte schon nach der Ernte des ersten Fruchtansatzes ein.
4,182Kg bei 2 Früchten.
Die Sorte ist zu Anfällig und gibt es nicht wieder bei mir.

Überwältigend die eine Lemon Drop wo aus sechs Körnern nur einer keimte. Die schlechteste Keimquote aller Sorten obwohl die Saat so frisch war, dass sie erst kurz vor Aussaat wieder lieferbar war und die 6 Korn 6$ kosteten. Dazu eine sehr schöne Pflanze, grün mit gelben Adern-Muster und später gelben Trieben und sehr symmetrischem Fächerartigen Wuchs.
Die erst Frucht mit über 4Kg obwohl die Sorte nur 0,5-1Kg haben sollte, war zu früh geerntet und fließt nicht in die Statistik ein.
29,828Kg bei 20! Früchten.
Bis auf ein zwei unreife mit knapp unter einem Kilo, die ich hier auch nicht mitgezählt habe, waren überraschend alle weiteren Melonen mehr oder weniger voll reif und überwiegend sehr köstlich und ein wenig anders als andere Sorten. Dazu ist die Sorte sehr ergiebig wegen ihrer extrem dünnen Schale. Allerdings neigt sie auch sehr zum platzen. Eine nach der anderen war im Beet regelrecht aufgesprungen oder später teils sogar bei Berührung,... Plop. Aber da ich täglich aufgepasst hatte und die Pflanze sauber auf einem schwarzen Fließ wuchs, waren alle dennoch essbar.
Von der ersten Frucht, die ich noch per Pinsel mit sich selbst befruchtete, hatte ich Samen genommen. Leider waren die alle hohl wie ich später merkte. Also hatte ich noch mal willkürlich von einer anderen schöne dunkle Samen genommen und muss einfach hoffen, dass sie nicht fremd bestäubt wurde. Neue Saat war ständig ausverkauft.

Eine Petie Yellow im Tunnel aufgeleitet:
23,694Kg bei 6 Früchten.
Auch hier die Früchte teils deutlich größer als sie sein sollten und so hing sogar eine fast 7Kg schwere Frucht im Kartoffelnetz im Tunnel von der Decke. Sehr ähnlich der Prima Gold F1, welche jedoch das etwas bessere Aroma hatte. Gegenüber der Prima Gold F1 deutlich wüchsiger, und größere Früchte, was für den Tunnel nicht so geeignet ist. Interessant war bei dieser Sorte, dass die 3-4 ersten großen Früchte im Abstand von ~2 Wochen ansetzten. Normalerweise werden anfangs nur 1-2 Früchte auf einmal angesetzt und wenn diese fertig oder so gut wie fertig sind, dann noch mal deutlich mehr und wieder alle auf einmal in einer zweiten Welle. Diese Pflanze hat aber einfach schon eine Frucht nach der andren angesetzt, während die Früchte die zuvor ansetzten erst halb fertig waren. Das zeugt natürlich von viel Stärke. Kann natürlich auch an einer besonders vitalen Kürbisunterlage an dieser Pflanze gelegen haben und muss nicht zwangsläufig Sortenspezifisch sein. Wobei die zwei Prima Gold F1 ja äußerst ähnlich im Wuchs, Entwicklung und Fruchten waren und auch veredelt, evtl. sogar auf zwei verschiedene Kürbisunterlagen.
Die Sorte werde ich wohl auch noch mal probieren. Aber nicht mehr im Tunnel.

Janosik. Eine Pflanze im Tunnel war eingegangen während die erste Frucht anwuchs. Wahrscheinlich hatte hier ein Schädlich die Wurzeln gefressen im Pflanzloch.
Vier Pflanzen in je 20L mit unterschiedlichen Unterlagen:
3050g
2716g
3521g
5612g
Wobei die größte Frucht die schlechteste Qualität hatte. Etwas fest und nicht so süß.
Die beiden Jahre zuvor war ich von der Sorte begeistert, letztes Jahr hatte ich eher gemischte Gefühle. Dunkelschalige Sorten scheinen mir etwas zu Verwachsungen im Fruchtfleisch zu neigen. Dafür hat die Janosik, wenn sie dann mal eine gute Qualität hervorbringt das bessere und komplexere Aroma als die hellgestreiften gelben Sorten wie Petite Yellow und Prima Gold F1, die bei Überreife schnell dazu neigen etwas Seifig zu schmecken und wattiges Fruchtfleisch zu bekommen. Die Janosik ist da haltbarer und unproblematischer.
Kommt wohl auch wieder eine Pflanze, ins Beet oder in den Tunnel.

Bei meinem Onkel hatte ich drei Sorten angepflanzt, Rosario F1, Black Tail Mountain, Orangeglo:
20,372Kg bei 5 Früchten. Eine Orangeglo hatte hier 8,917 Kg.
Es waren noch ein paar mehr Früchte, die ich aber nicht mit eingerechnet habe weil die Qualität mies war. Rosario und Black Tail Mountain auch wieder zwei dunkel schalige Sorten, dies Mal mit rotem Fruchtfleisch. Auch hier wieder eine starke Neigung zu harten Verwachsungen im Fruchtfleisch. Ich hatte es schon mal erwähnt. Nach meiner Recherche letztes Jahr im englisch sprachigem Raum des Internets könnte hier ein Bor-Mangel das Problem sein, welches gerade bei rein biologischer Düngung auftreten kann. Die Adern in der Frucht bilden sich dann nicht gesund und gleichmäßig und es entstehen Hohlräume in der Frucht und die Qualität leitet bei solchen Hohlräumen stark. Ich habe da zwei Dünge-Zusätze mit extra Bor rausgesucht von denen ich eins oder beide vielleicht heute noch bestelle. Das will ich dann mal testen ob es damit besser wird.

Eine Tender Gold im 50L Kübel:
15,932Kg bei 3 Früchten.
Eine davon 9,504Kg schwer. De größte letztes Jahr.
Hier kann man auch schön sehen, was die Topfgröße ausmacht. 2018 hatte ich in 20L nur 2-3Kg Früchte. 2019 eine mit knapp über 4 Kilo. Letztes Jahr dann in 20L die eine Janosik mit 5,6 Kilo, ein Ausreißer nach oben. Und vor Allem fast immer nur eine Frucht und keine nennenswerten Folgefrüchte. Der Vorteil bei beiden 50L Kübeln sehr groß. Bei beiden Kübeln.
Für dieses Jahr habe ich also nachgekauft und weitere 5 50L Kübel angeschafft die dann auf einer 2,5 Meter breiten, schwarzen Gewebeplane statt einfach so auf der Wiese stehen sollen.
Bei der Sorte mache ich erst mal eine Pause zugunsten mehrerer neuer, kleinerer, runder orangen Sorten.

Denn die Prima Orange F1 war letztes Jahr mein Top Favorit was Konsistenz und Aroma anging:
Eine Pflanze im Beet und eine im Tunnel aufgeleitet. Was von welcher Pflanze kam konnte ich nicht mehr auseinanderhalten:
10,419Kg bei 4 Früchten im Tunnel und 2 im Beet.
Auch diese Sorte neigte ähnlich wie die Lemon Drop zum Platzen. Jedoch nicht so schlimm und eher später bei kälteren Nächten.
Leider gab es bei beiden Pflanzen ganz am Anfang nach dem Auspflanzen das selbe Problem, dass nach ein paar Blättern eine Stelle am Haupttrieb diesen absterben lassen hatte. Draußen schien es ein Fraßschaden gewesen zu sein, im Tunnel eine Infektion durch eine Wunde.
Da die Sorte generell etwas schwachwüchsiger und kleiner zu seien scheint hat die Erholung dann sehr lange gedauert, wurde aber vollzogen. Deshalb kann ich leider die Sorte noch nicht so gut einschätzen. Die recht kleinen Früchte dürften aber schon Sortenspezifisch sein und weniger an den Startproblemen liegen. So war die größte nur etwa 2,5 Kilo Gramm schwer.
Aber die Kombination aus absoluter Saftigkeit, toller Knackigkeit, makellosem, zartem Fruchtfleisch und einem einzigartigen, milden Aroma fand ich einfach Top. Und das bei allen Exemplaren. Generell scheinen mir kleinere Sorten mit runden, hell gestreiften Schalen bessere bzw. sicherere Qualitäten zu liefern als Sorten mit dunklen Schalen oder größere Ovale Sorten generell. Schon die Yamato Cream das Jahr zuvor hatte mich in der Richtung schon überzeugt. Die hatte bei 27Kg und 7 Fürchten im Beet durchweg super Qualität, aber das einzigartige Aroma war nicht ganz meins. Leider. Sehr intensiv süß stechend.

Blacktailmountain eine im 20L Topf:
2,114Kg eine Frucht.
Eine rotfleischige, außen dunkle, runde Sorte. Sehr verbreitet und beliebt. Konnte mich leider nicht überzeugen. Wieder das Problem mit der schlechten Fruchtfleisch Qualität.
Dieses Jahr auf jeden Fall erst mal nicht mehr. Statt dessen habe ich eine ganz einfach Crimson Sweet in rot dabei die ich mal testen will.

Macht in Summe 124,969Kg an sehr guten bis mittleren Qualitäten.

Dazu kommt noch von den oben aufgezählten Pflanzen und Sorten 12 Exemplare mit 18,679Kg in Summe die nur zum Teil oder selten gar nicht genieß bar waren. Sei es wegen Verwachsungen im Inneren oder leichter unter über über Reife. Da habe ich dann meist nur Teile von gegessen, mal die bessere Hälfte, mal den Rand, mal die Mitte, mal gar nichts.

Und der größte Flopp war die gigantische Sweet Sibirian im Beet aus dem Komposter wachsend. Etwa 30 Stück mit etwa 70Kg zusammen an einer Pflanze und keine einzige fand ich wirklich überzeugend. Die ersten zwei drei waren nicht reif genug und gar nicht essbar. Bei dem Dschungel konnte ich auch teils nicht mehr sehen wo überhaupt eine Frucht lag, oder wie lange sie lag. Irgendwann gegen Ende hatte ich dann alle auf einmal geerntet und da waren sie auch eigentlich alle, bis auf ein paar zusätzlich verkümmerte, soweit reif.
Mein Vater mochte sie eine zeit lang und hatte eine nach der anderen weg gelöffelt. Viellicht wäre für mich die ein oder andere auch noch gut gewesen, aber ich hatte zuerst lieber die leckeren abgeernteten Lemon Drop gegessen. Und als ich dann mit allem andren durch war, fand ich die Sweet Sibirians schon etwas alt, überlagert im Geschmack. Eine liegt immer noch im Keller o_O.

Wenn ich den Ausschuss also auch noch aufsummiere komme ich auf 213,648Kg und 108 Stück bei 20 Pflanzen.

Dieses Jahr gilt es also mittels Bor Zudüngung und Sorten Wechseln den Ausschuss zu minimieren.
Falls das nicht so gelingen sollte wie geplant werde ich wohl zumindest wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln können, die mir dann hoffentlich in Zukunft weiter helfen werden.
Vorausgesetzt natürlich das Wetter macht keinen Strich durch die Rechnung und bei der Anzucht geht nichts schief. Die letzten Drei Jahre in denen ich erst so richtig mit den Melonen angefangen habe waren natürlich absolute Ausnahmesommer die aufgrund des Klimawandels vielleicht in Zukunft häufiger auftreten könnten, bestimmt aber nicht jedes Jahr.
Ich hoffe im Falle eines kühleren, nasseren Sommers dann zumindest im Tunnel noch ein wenig zustande zu bekommen. Das platzsparende Aufleiten dort ist ja schon mal ein riesen Vorteil der sich letzte Saison deutlich gegenüber meinem "kriechenden" Anbau von 2-3 Pflanzen in den Jahren zuvor bewährt hat. Das größte Problem im Tunnel sind dann wiederum die Spinnmilben die sich leider nie ganz vermeiden lassen. Vielleicht lege ich auf der Melonenseite dieses Jahr mal ein schwarzes Fließ aus und spritze präventiv anfangs mit Knoblauchsuppe statt nur später mit Neem.

Dieses Jahr hatte ich vergeblich nach einer Quelle für die New Queen F1 gesucht. Eine preisgekrönte orangene Sorte die der Beschreibung nach der Prima Orange F1 sehr ähnlich ist.
Dafür habe ich von DürrSamen eine ebenfalls sehr ähnliche Luteo F1. Noch mal ein Versuch mit einer neuen dunkelschaligen roten Sorte, der sehr kleinen Little Darling F1, die vielleicht gut in den Tunnel passt. Dann eine Crimstar F1, relativ normale Rote, leicht verbesserte Sorte. Ähnlich der Viking F1 die ich früher schon mal hatte. Und aus Kroatien gibt es noch Lunar - glebfleischig und ähnlich der Prima Gold F1, Yellow Wonder - eine mittel große ovale gelbschalige rotfleischige russische Sorte, Wonder Berry - russische gelb orange Sorte und Surprise, die außen der Yamato Cream ähnelt und innen orange gelb ist und aus Russland stammt. Bei denen muss ich dann wohl auch auf Sortenreinheit hoffen.
 
Wunderbarer Abschlussbericht. Sehr detailliert und aufschlussreich!

Zum Zitronengras, habe jetzt aus sieben Stängeln aus dem Asia Markt Stecklinge gezogen und eingepflanzt. Aktuell wachsen sie noch etwas langsam, aber stetig.
Koriander werde ich dann einfach mal eine Hand voll Samen in den Topf schmeißen und nach einigen Wochen nochmal.
Ich bin schon gespannt welchem Ertrag meine zwei Ingwer- und Kurkumapflanzen (Topf) erzielen.

Wünsche dir einen guten Start in die neue Saison und hoffe dass die Wintermüdigkeit bald verflogen ist.
 
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