Heilige Beere, wie die Zeit vergeht - über ein Monat ohne Update...!! Habe gestern die Pflanzen in ihre Endtöpfe gesetzt: das sollte ein kleines Update wert sein. Mangels Motivation nach einigen Stunden im Dreck wühlen allerdings eher Quick&Dirty-Bilder...
Fangen wir mit meinem Experiment an, die Überwinterer - die sind schon einige Zeit draußen, ich bin hier bewusst das Temperaturrisiko eingegangen: kalte Nächte waren angekündigt und ich habe die Pflanzen draußen gelassen. Mein Thermometer hat auch mehrer Nächte mit unter 5°C gemessen, bis knapp an den Gefrierpunkt runter. Das haben die Pflanzen einigermasen überstanden, je nach Standpunkt auf dem Balkon. Ein paar haben mehr "im Wind" gestanden, manche nur mit einigen Zweigen und da war es wohl kühler als sonst auf dem Balkon. Als Folge sind einige Blätter mit Gefrierbrand zu beklagen. Schlimmer aber das ich mir wohl irgendwie Spinnmilben eingefangen habe und das sehr spät bemerkt habe. Eigentlich erst als die Luft voll mit diesen großen, weißen Pollen(?) war die sich an den unsichtbaren Netzen verfangen haben. Calypso ist im Einsatz aber man sieht die Spuren ganz deutlich...
Diese
Thai Red (XCI4) ist noch eine der besseren, aber die Farbe ist nicht allzu gesund. Die war auch schon vorher 2x mit Blattläusen im Winter voll, hat es also richtig böse erwischt. Wird sich sicher erholen. Sollte ich jedes Jahr anbauen um die Insekten von den wichtigen Pflanzen abzulenken denn die ist echt beliebt beim Ungeziefer.
Die
Hot Paper Lantern (HPL) sieht OK aus, ist aber auch ganz schon durchgebeutelt worden: erst durch die Kälte, dann durch die Milben. Wird sich sicher auch erholen. (es gibt ein Backup, Topf: ca. 24l)
Die
Habanero Orange (HAOR) stand den Winter in der Küche und hatte ein tolles Blätterdach und zahllose Blüten als sie nach draussen gewandert ist, davon ist nicht mehr viel zu sehen. Hier hat m.E. die Kälte voll zugeschlagen, aber auch Milben. Wird sich auch irgendwie erholen, Chilis sind staaaaark!
(es gibt ein BackupTopf: ca. 24l)
Ich zeige nicht das ganze Elend aber unter dem Strich hat das Experiment mir gezeigt das ältere Pflanzen durchaus mit gut Kälte klar kommen. Da die Pflanzen aber fast nicht gewachsen sind war es natürlich nicht förderlich für ein optimales Ergebnis und die Pflanzen würden deutlich mehr Ertrag bringen wenn ich sie in der Wohnung gelassen hätte. Ein Kollege hat einige 2016 Pflanzen von mir bereits vor 2 Monaten auf die Terrasse gestellt und meinen Hinweis ignoriert (überhört?) die bis zu den Eisheiligen im Haus zu lassen. Neulich kam er und fragte warum die wohl alle noch so klein sind...
Aber auch diese Pflanzen haben die niedrigen Temperaturen gut überstanden. Sind dafür aber auch deutlich kleiner als meine Indoorpötte. Ergo: Chilis sind robust aber kalte Temperaturen sind nicht förderlich wenn man auf optimale Bedingungen schielt. Aber das wussten wir ja alle eigentlich schon vorher!
Eigene Erfahrung sind immer besser.
Einen weiteren Überwinterer habe ich im Wohnzimmer, auch eine
Habanero Orange (HAOR) - trotz des kleinen Topfes explodiert die Pflanze gerade und trägt bereits fröhlich über 2 Duzend Beeren. Die ist mein Backup wenn das Kälteopfer nix mehr wird.
Das Wasserrohr auf unserem Balkon ist nun wieder wie letztes Jahr chiliverziert: oben eine
Royal Black, in der Mitte eine
Gorria und unten ist eine
Omnicolor (OMNI) aus dem letzten Jahr:
Mein Sorgenkind ist dieses Jahr die
Nepalese Bell (NEBE). Die kommt nicht so richtig aus dem Quark und kann mit den anderen 2016er Pflanzen nicht mithalten. Mal sehen was zu machen ist, ich habe erst mal Platz im Topf gelassen um später Erde aufzufüllen. Natürlich bekommt sie eine Chance. Die Backuppflanze steht drinnen und sieht auch so aus... (Topf: ca. 16l)
Gut entwicklelt sich die
Limon (LIMO) aus der Gruppe der Nachzügler. Hat sich prima entwickelt und ist fast auf dem selben Niveau wie die deutlich älteren Pflanzen. (Topf: ca. 10l)
Tobago Seasoning (TOSE) geht es auch gut, bei der kaputte Stelle vermute ich das es von Dünger verursacht wurde: ich hatte mich einmal total verrechnet und so eine deutliche Überdosis gegeben, diese und die Carolina Reaper haben das vermutlich schlechter toleriert als andere. Oder glaubt ihr eher an andere Ursachen? (Topf: ca. 10l)
Die
Komodo Dragon (KODR) verzweigt sich und blüht nun. Alle 4 Pflanzen die ich habe unterscheiden sich, eine sieht mir sogar eher nach Annuum aus - könnte mir vorstellen das die Beeren die UK verkauft wurden nicht sortenrein waren oder das die Sorte selber noch nicht stabil ist. Die Schärfe der Beeren varriert auch und war m.M.n. nicht auf dem versprochenen Schärfeniveau. Mal gucken was da am Ende rauskommt! (Topf: ca. 27l)
Dutch Red (XCI2) aus 2015, hat schon einige Beeren angesetzt und wird wohl mit bei der ersten Ernte dabei sein. (Topf: ca. 10l)
Hier die
Carolina Reaper (CARE) mit den gleichen kaputten Stellen an den Blättern wie bei der Tobago Seasoning. Ansonsten eine schöne Pflanze, gefällt mir. (Topf: ca. 27l)
Die
Scotch Bonnet Foodorama (SBFO) entwickelt sich auch und hoffe endlich mal auf reife und
echte Scotch Bonnet. Scheint mir ein absolutes Glücksspiel zu sein, echte SB zu bekommen... (Topf: ca. 27l)
Hier der Himmelsstürmer
Aji Golden (AGOL). Ich habe inzwischen 2 mal die Spitze gekappt in der Hoffnung das sie ein wenig in die Breite geht aber sie will das einfach nicht einsehen. Nach dem 1. Abschneiden kam direkt unter der Schnitt EIN weitere Trieb der nur den Platz der gekappten eingenommen hat, nach dem 2. Abschneiden kommt etwas mehr... Ähnlich ist es mit der Lemon Drop, sowohl draußen als auch unter KL. (Topf: ca. 24l)
Die
Trinidad Perfume (TRPE) ist die größte Chinense die ich habe, die will wohl auf dem Niveau der Baccatums mitspielen und reckt sich gen Himmel... (Topf: ca. 24l)
Die
Gorria (GORI) war die erste Pflanze mit Blüten und auch mit Beeren. Derzeit sind es nur 6 Stück, die größte Beere habe ich gestern entfernt da sie auf der Vorderseite auf kompletter Länge eine weißliche, matschige, offene Stelle entwickelt - evtl. durch Kälte/Wind? Will ich nicht probieren oder essen - also weg damit und mehr Kraft fürs Wachstum! (Topf: ca. 16l)
Hier die oben erwähnte
Lemon Drop (LEDR) die noch versucht die Aji Golden zu überholen. (Topf: ca. 24l)
Die
Rocoto Manzano (MANZ) ist eine der kleinsten Pflanzen obwohl sie um die Jahreswende geschlüpft ist, hier kann ich mir vorstellen für 2017 noch mal eher anzufangen. Mal gucken was noch draus wird - bekommt auch keinen angemessenen Topf sondern nur 12l (muss Prioritäten setzen).
Die
Early Jalapeno (EJAL) aus der Gruppe der Nachzügler hat gut aufgeholt und zieht von der Größe mit den anderen Pflanzen gleich. (Topf: ca. 12l)
Beim Umsetzen in die großen Töpfe habe ich einiges an Resten aus dem letzten Jahr entfernt und war erstaunt wie wenig Wurzeln doch teilweise zu finden waren, die gute Nachricht ist aber für mich das die meisten 2016er Pflanzen bereits heute mehr Wurzeln haben als die ausgewachsenen Pflanzen aus dem letzten Jahr! Kann ja nur besser werden
Zum Schluß noch eine Royal Black die als Deko im kleinen Topf auf die Fensterbank wandert (neben weiteren, nicht gezeigten Sorten wie Hot Paper Lantern / Habanero Orange (Backups), einer Omnicolor und Bhut Jolokia (beide aus 2015) die mehr Deko als Masseträger werden.
Jetzt bleibt nur noch zu hoffen das es nicht mehr kalt wird und die Sonne schön scheint und mit viele Beeren bescheren wird, außer gießen und freuen ist nicht mehr viel zu tun...
Fazit: es läuft, ich bin zufrieden auch wenn ich weiter Verbesserungspotential für die 2017er Saison habe.