titan 2021 - Robertos Tauschsaison

Hallo an alle! Frisch zum Start in den August durfte ich nun auch endlich meine erste Beere verkosten: Chinese Five Color.

Chinese Five Color (C. Annuum)
  • Geschmack: ganz typisch und neutral nach C. Annuum, paprikaartig. Ich hatte weder eine Süße, aber auch keine Bitterkeit. Bin von dem Geschmack insgesamt aber auch nicht wirklich enttäuscht. Wie ein normaler roter Snackpaprika, aber ohne Süße und mit wenig Aroma.
  • Konsistenz: knackig, aber nicht wirklich saftig. Es waren sehr viele Samen dabei, die ich beim Test mit gegessen habe. Wandstärke ist mittel, die Beere war schwerer als erwartet.
  • Schärfe: direkt nach dem Schlucken wahrnehmbar, hat sich sogar noch aufgebaut. Es brennt insbesondere auf der Zunge, im Rachen habe ich nicht viel. Peak bei ca. 4 Minuten, aber die Schärfe hielt für gute 10 Minuten an, erstaunlich. Schärfe würde ich auf 6 einstufen, ca. 30.000+ SHU
  • Gewicht: 4,3 g
  • Farbe: leuchtendes rot
  • Fazit: Ein geschmacklich unspektakulärer Start in die Saison, genau wie erwartet. Trotzdem bin ich angetan, dass diese Ornamental trotz Samen keine Bitterkeit für mich hatte. Daraus lässt sich bestimmt ein gutes Pulver machen, aber ich nehme dann die Samen grob raus. Für mich ein Gewinner: ich würde die CFC allein schon für die Looks anbauen, aber man kann sie auch auf jeden Fall an eine Reispfanne oÄ dran hauen oder trocknen und verpulvern. Insgesamt empfehlenswert!
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Die ersten Criolla Sella reifen aber auch schon ab, bald kommt der nächste Bericht.

Das solls für heute gewesen sein, schönen Sonntag noch für Euch!
 
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Und schon geht es weiter wie angekündigt mit dem nächsten Kandidaten!

Criolla Sella (C. Baccatum)
  • Geschmack: schon nach dem Aufschneiden ein fruchtiger, baccatumtypischer Geruch. Der erste Biss war ziemlich fruchtig und zitrisch in Richtung reife Orange, schöne Süße. Angenehm, aber bei weitem nicht so intensiv wie z.B. eine Aji Pineapple.
  • Konsistenz: Sehr knackig und saftig, toll! Schon beim aufschneiden war das Messer gut mit benetzt mit dem Saft. Einige Samen waren dabei, aber diese waren sehr weich und ich konnte sie einfach mitessen. Wandstärke ist dünn.
  • Schärfe: Sehr angenehme, eher niedrige Schärfe, die sich im gesamten Mundraum verbreitet, besonders präsent auf der Zunge. Hier hat sich nicht viel aufgebaut, die Schärfe war direkt da und hat sich über ca. 8 Minuten angenehm gehalten. Meine erste Criolla Sella würde ich auf maximal 10.000 SHU schätzen, eher im niedrigen Bereich. Ich hatte mit mehr gerechnet. UPDATE BEERE 2: Ich musste direkt heute eine zweite reife Beere probieren, und die war deutlich schärfer. Würde auf 20.000 - 40.000 SHU schätzen, hier war auch das Aroma ausgeprägter.
  • Gewicht: 2,8 g
  • Farbe: schöner Orangeton
  • Fazit: Auf jeden Fall keine schlechte Baccatum. Meine Pflanze ist etwas kleiner als erwartet und die Schärfe ist etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das kann aber natürlich auch an der eher kühlen und feuchten Witterung gelegen haben. Wer eine leckere, nicht ganz so intensive Low-Heat-Baccatum sucht, könnte hier genau richtig liegen. Die könnte man wie sie ist in fast alle Salat einbauen. Normalerweise setze ich die Baccatums in 25 Liter, aber die hier kommt wohl auch mit 12-15 gut zurecht. Vielleicht kitzelt die Sonne noch etwas mehr Aroma aus den Früchten. UPDATE BEERE 2: Die hatte deutlich mehr Aroma, so macht die Sorte doch schon viel mehr Spaß! Für eine kompakte Baccatum volle Empfehlung.
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Wirklich schön beschrieben! Die Criolla Sella habe ich mir mal gleich notiert - hört sich gut an. Noch viel Erfolg für die nächsten Monate.
 
Neben den ganzen Mini-Reviews gibt es heute endlich mal wieder ein Update von den Pflanzen!

Das Wetter war diese Woche ja eher Spätherbst als Hochsommer. Meine Chinensen habe ich daher für eine kurze Überbrückung in das Gewächshaus gestellt. Nächste Woche kommen Sie aber wieder raus, wenn es wärmer wird und endlich mal wieder die Sonne ordentlich scheint :D.

Es geht los mit zwei Bildern der Aji Charapita. Inzwischen haben sich wohl doch 5 kleine Beeren gebildet. Insgesamt ist sie aber mein Sorgenkind in dieser Saison. Ziemlich klein geblieben und sie wirft ungewöhnlich viele dunkelgrüne gesunde Blätter ab. Immerhin sieht man, dass sie noch ein bisschen wächst. Im zweiten Bild zeigen sich frische hellgrüne Triebe. Mal schauen, was daraus noch wird, aber mit der Monsterernte rechne ich nicht.

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Die beiden Habanero Antillais Caribbean stehen auch im Gewächshaus. Die größere Pflanze hat wohl rund 25 Beeren dran. Für die erste Welle bei dem bescheidenen Wetter finde ich das in Ordnung. Die hat aber durchaus noch Potenzial für mehr. Die große hat im oberen Bereich etwas gekräuselte Blätter (siehe Bild 2) und sehnt wohl auch Sonne und Wärme herbei. Im dritten Bild ist die kleine Pflanze mit der ersten reifen Frucht zu sehen :)! Die wird heute Nachmittag verkostet.

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Jetzt kommen die Pflanzen draußen. Es geht los mit der Criolla Sella. Hier reift inzwischen gut was ab und das kühlere Wetter stört sie als Baccatum nicht wirklich. Hab schon 6 Beeren inzwischen vernascht und die wissen zu gefallen. Sie reift wirklich sehr früh ab. Büsche mit massenhaft reifen Beeren werdet ihr bei mir übrigens nie sehen - ich nehme die Reifen meist direkt ab, damit möglichst gut nachproduziert wird ("Staggered Harvesting"). Wenn das so weiter geht, würde ich noch mit mindestens einer vollen Welle an Beeren rechnen, wenns der Herbst freundlich ist vielleicht sogar zwei.

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Die Chinese Five Color wird immer bunter und es reift einiges ab. Momentan werden aber, vermutlich auf grund des Wetters, wenig Knospen nachgebildet. Mal schauen, was da noch so kommt. Im Moment wird hier der Ertrag wohl nur durchschnittlich.

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Die NOT-KSLSB hat wirklich gut was dran, die Beeren fühlen sich ziemlich dickwandig und schwer an. Von Reife ist noch nichts zu sehen. Bin immer noch am überlegen, ob ich nicht vielleicht doch noch mal ein-zwei Knospen verhüten soll.

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Die Large Orange Thai aka "DER BAUM" 🌲 produziert inzwischen okay. Da sie spät angefangen hat, wird es mit der Ernte wohl noch etwas dauern. Die Früchte sehen wirklich aus wie übergroße Thai Chilis :).

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Von der Sugar Rush Peach gibt es nicht viel neues zu vermelden. Schöne große Früchte, aber keine Abreifung sichtbar bisher. Habe hier nochmal zwei Knospen verhütet gehabt, mal schauen, ob die dran bleiben. Freue mich auf das Review von der Sorte!

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Mit riesigem Abstand die beste Produzentin diese Saison ist die Little Bird of Guyana. Sie wird dem Titel Massenträger wirklich gerecht. Unglaubliche Anzahl an großen Beeren. Ich mache daraus später Pulver, das soll sehr gut sein.

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Und zum Schluss kommt die Rocoto Montufar. Der hat das kalte Wetter überhaupt nicht geschadet. Sie setzt noch mehr Früchte an, die Beeren wachsen ordentlich. Auf Bild zwei ist eine Frucht mit der typischen Sonnenschutzfärbung aufgrund der Anthocyane als Sonnenschutz. Dazu gibt es ja in letzter Zeit gefühlt jeden Tag einen neuen Thread von besorgten Anfängern ;).
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Wünsche Euch allen noch ein schönen Sonntag!
Heute Nachmittag kommt wie versprochen noch der Bericht zur Habanero Antillais Caribbean :).
 
Ohne Pause hier das nächste Review:

Habanero Antillais Caribbean (C. Chinense)
  • Geschmack: nach dem Anschnitt schon ein fruchtiger Duft. Sehr angenehmer und klassischer Habanerogeschmack. Sehr fruchtig und exotisch. Mir hat aber tatsächlich etwas die Süße gefehlt. Die hätte wohl noch ein paar Tage länger reifen dürfen. Man merkt ein bisschen, dass die Sonne fehlt.
  • Konsistenz: Sehr knackig und festes Fruchtfleisch. Trotz dieser kleinen und etwas atypischen Frucht war sie sehr dickwandig, ordentlich was zum kauen. Gar nicht ungewöhnlich für die erste Frucht war nicht ein Samen drin :). Schon beim aufschneiden war das Messer gut mit benetzt mit dem Saft und Cap-Öl, obwohl fast gar keine Plazenta drin war. Wandstärke ist dick.
  • Schärfe: Wie erwartet sehr scharf! Über ca. 3 Minuten hat sich die Schärfe aufgebaut und hielt ca 15 Minuten spürbar an. Ich würde sagen im klassischen Habanerobereich von 200.000 - 400.000 SHU. Meiner Meinung nach war sie ziemlich ölig (siehe Bild 3). Es hat primär auf der Zunge gebrannt und hat sich dann in den Rachen fortgesetzt. Am Ende eine sehr schöne tiefe Schärfe im gesamten Mundraum. Nicht so stechend wie die C. annuums.
  • Gewicht: 5,3 g (dickwandig!) | Update 29.08.21: 9.4 g
  • Farbe: feuriges Rot. Habe das Gefühl, dass die noch eine Ecke roter und aromatischer werden kann.
  • Fazit: Eine wirklich sehr schöne Habanero. Die hätte wohl noch 4-5 Tage vertragen können für Vollreife. Insgesamt tragen die beiden Pflanzen entsprechend des nasskalten Wetters recht gut. Anzucht war wirklich problemlos. Freue mich sehr, die nochmal vollreif kosten zu dürfen, hoffentlich dann etwas süßer. Kann ich sehr weiterempfehlen!
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Update am 29.08.21 mit einer etwas repräsentativeren, schöneren Beere
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Beim abendlichen Spaziergang an der Chiliwand entlang hat mich doch tatsächlich eine ca. 5 cm kurze, reife Sugar Rush Peach angelacht, die ich direkt probieren musste.
Habe sie so gegessen, wie sie war mit Samen und Plazenta. Die war richtig lecker tropisch, aber ich konnte keine konkrete Frucht zuordnen.

Was war denn da los?! Das war die bisher schärfste Bacctum, die ich hatte! Die war eine deutliche Ecke über meiner Aji Pineapple vom letzten Jahr!
Die hat mich komplett unerwartet richtig weggerissen. Schärfe war ca. 10 Minuten später noch deutlich spürbar im ganzen Mund 🤯 🥵. Ziemlicher Brand hinten an der Zunge und auch im Rachen. Hat jemand schonmal eine ähnliche Erfahrung mit so ner scharfen SRP gemacht? Gibt es da so viel Varianz innerhalb der Früchte oder warum fallen die bei mir so scharf aus xD? Oder war ich heute besonders empfindlich?

Vielleicht kann Konstantin @CubaLibero was dazu sagen. Und an dieser Stelle eine vorsichtige Warnung an @Chili Fred ;)

Kompletter Sortenbericht mit Foto kommt demnächst, wenn eine schöne, größere Beere reif ist.

Schönes Wochenende für Euch!

PS: Muss irgendwie selbst über meine Reaktion lachen, dass war so richtig unerwartet komisch :roflmao:
 
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Beim abendlichen Spaziergang an der Chiliwand entlang hat mich doch tatsächlich eine ca. 5 cm kurze, reife Sugar Rush Peach angelacht, die ich direkt probieren musste.
Habe sie so gegessen, wie sie war mit Samen und Plazenta. Die war richtig lecker tropisch, aber ich konnte keine konkrete Frucht zuordnen.

Was war denn da los?! Das war die bisher schärfste Bacctum, die ich hatte! Die war eine deutliche Ecke über meiner Aji Pineapple vom letzten Jahr!
Die hat mich komplett unerwartet richtig weggerissen. Schärfe war ca. 10 Minuten später noch deutlich spürbar im ganzen Mund 🤯 🥵. Ziemlicher Brand hinten an der Zunge und auch im Rachen. Hat jemand schonmal eine ähnliche Erfahrung mit so ner scharfen SRP gemacht? Gibt es da so viel Varianz innerhalb der Früchte oder warum fallen die bei mir so scharf aus xD? Oder war ich heute besonders empfindlich?

Vielleicht kann Konstantin @CubaLibero was dazu sagen. Und an dieser Stelle eine vorsichtige Warnung an @Chili Fred ;)

Kompletter Sortenbericht mit Foto kommt demnächst, wenn eine schöne, größere Beere reif ist.

Schönes Wochenende für Euch!

PS: Muss irgendwie selbst über meine Reaktion lachen, dass war so richtig unerwartet komisch :roflmao:
Hi Roberto 😃
Die Sugar Rush Peach ist nicht ganz mild, aber eine so enorme Schärfe, wie du sie schilderst, ist mir jetzt nicht bekannt 😯
Vielleicht war das auch nur ein Ausreißer 🤷‍♂️ Probier doch nochmal eine Frucht, und dann mit leichter Vorsicht 😅🙈
Dir auch ein schönes Wochenende 😎
 
Manchmal sind die ersten kleineren Beeren etwas milder oder auch schärfer, als die späteren größeren Beeren.
Die erste kleine Jala hat mich letztens auch ganz schön zum schwitzen gebracht. Dagegen die erste Habanero konnte ich so wegsnacken, was ich aber bei der zweiten Beere ganz schön bereut hatte. 🥵

Scheenes WE och dir :D
 
Jetzt kommt nun endlich das "offizielle" Review zur Sugar Rush Peach!

Sugar Rush Peach (C. Baccatum)
  • Geschmack: nach dem Anschnitt der typische Baccatumduft, aber etwas anders als die üblichen Verdächtigen bei den Baccaten. Es riecht tropisch nach verschiedenen, fast überreifen Früchten. Ich habe einen leichten Geschmack nach Cantaloupe oder Honigmelone, sehr sehr lecker! Ich wollte eigentlich nur ne Hälfte kosten, aber die war so gut, dass ich sie ganz vernascht habe :happy: . Die "Seife" hatte ich Null, muss aber auch zugeben, dass mich das bei den Baccaten noch nie gestört hat.
  • Konsistenz: Schon ein Erlebnis beim reinbeißen: super saftig und süß! Sehr knackig und festes Fruchtfleisch. Die Beere war mittelwandig. Es waren einige Samen drin, ich mich aber nicht so gestört haben. Beim trocknen werden die ggf. härter, lohnt sich wohl dann, sie zu entfernen.
  • Schärfe: Sie hat es schon wieder getan! Unten, wo noch keine Plazenta ist, wirklich nur ein minimales Prickeln und voller Fruchtgeschmack. Oben bin wird aber auch diese Beere recht aggresiv. Über ca. 3 Minuten hat sich die Schärfe aufgebaut und hielt ca 10 Minuten spürbar an 🥵. SHU-Schätzung fällt mir schwer, aber wieder auf dem Niveau Aji Pineapple. Hatte von der SRP schon mal ne kleinere genascht und die war noch deutlich drüber. Es hat primär auf der Zunge gebrannt und hat sich dann in den Rachen fortgesetzt. Am Ende wunderbar ausgeglichene Schärfe im gesamten Mundraum. Trotzdem unbedingt die Plazenta drin lassen, da kommt unglaublich viel Süße und Aroma raus. Bei Bedarf nur die Kerne entfernen.
  • Gewicht: 17,6 g mittelwandig. Ein recht stolzes Gewicht, habe aber auch noch etwas kleinere Beeren am Busch.
  • Farbe: wie ein heller Pfirsich, sieht richtig toll aus! Durch meine verhunzte Handykamera sind die Bilder zu gelb, ist wirklich mehr wie ein Pfirsich.
  • Fazit: Ja, die SRP wird dem Hype wirklich gerecht. Sie schmeckt einfach Klasse, aber die niedrige Schärfe, die überall angegeben wird, kann ich nicht bestätigen. Diese große Beere aus der Verkostung war mittel, aber die erste kleine hat richtig gedrückt für eine Baccatum. Kann man wirklich machen. Einfach in der Anzucht, ertragsmäßig muss ich mal schauen, was am Ende der Saison rumkommt. Durch die größeren Beeren natürlich nicht so behangen wie ne Lemon Drop oder Aji Pineapple, aber ganz ordentlich bisher. Aber sie reift eeeeeewig lang ab, das muss man im Hinterkopf behalten. Kann sie mir gut für Salate, Stir Frys oder Pizza vorstellen. Für Pulver wäre sie mir fast zu schade. Ich glaube, ich friere welche ein. Bald kommt die Little Bird of Guyana!:thumbsup:
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Hi Max,

Vielen Dank für das Lob vom Meistergrower:thumbsup:😊!

Ich finde sie auch wirklich sehr lecker, aber bei mir reift sie leider nur sehr langsam ab. Das kann natürlich an den diesjährigen Wetterverhältnissen liegen.

Meine schnellste Baccatum war dieses Jahr die Criolla Sella :)
 
An einem verrregneten und frühherbstlichen Sonntag stelle ich mal meine Gedanken zur Little Bird of Guyana in den Thread.

Little Bird of Guyana (C. Baccatum)

  • Geschmack: Beim Anschnitt sehr frisch und fruchtig, leicht würziger Duft. Ich kann es hier nicht genauer definieren, aber insgesamt sehr einladend. Beim Geschmack schließe ich mich der üblichen Forenmeinung an! Unten, wo wenig Plazenta ist, wie ein frischer roter Apfel, süß-säuerlich und sehr aromatisch. An der Plazenta eine sehr angenehme "Hintergrundwürze", die Assoziation nach Liebstöckel kann ich gut nachvollziehen :happy:, sogar leicht süß. So intensiv wie Liebstöckel ist es aber auf gar keinen Fall! Die Würzigkeit finde ich wirklich nur weit hinten, nicht aufdringlich. Die LBoG hat überhaupt keinen seifigen Geschmack oder störende Noten. Das wäre vielleicht was für die empfindlichen Forenmitglieder, die empflindlich auf Seifigkeit reagieren.
  • Konsistenz: Hier übernehme ich mal meine übliche Baccatum-Erfahrung: Schon ein Erlebnis beim reinbeißen: super saftig und süß! Sehr knackig und festes Fruchtfleisch. Die Beere war eher dünnwandig. Es waren einige Samen drin, ich mich aber nicht so gestört haben. Beim trocknen werden die ggf. härter, lohnt sich wohl dann, sie zu entfernen.
  • Schärfe: Wunderbar ausgeglichene und angenehme Schärfe! Ich habe keinen Fokus auf Zunge oder Rachen, verteilt sich gut über den gesamten Mundraum. Steigert sich nicht wirklich und hält gute 5 Minuten auf dem angenehmen Niveau an. SHU-Schätzung würde ich nicht mehr als 20-30.000 SHU geben. Hier würde ich erneut empfehlen: unbedingt die Plazenta drin lassen, da kommt unglaublich Aroma raus. Bei Bedarf nur die Kerne entfernen.
  • Gewicht: 8,2 g, dünnwandig. Das war eine von den kleineren Beeren. Habe noch einige am Strauch, die ca. 15+ cm sind. Die Beeren sind teilweise richtig gekringelt und beim Abreifen sehen sie sehr dekorativ aus.
  • Farbe: von grün zu einem lebhaften gelb-orange
  • Fazit: Richtig genial. Die Pflanze trägt Massen dieser großen Früchte mit ausgewogenem, für Baccaten eher würzigem Geschmack mit verträglicher Schärfe. Sie reift relativ langsam ab, hat das nasskalte Wetter bisher aber gut mitgemacht. Kann sie mir gut für ein Pulver oder im Salat als kleinen Akzent vorstellen.

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Update 01.09.21 - größere Beere
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