Um beim Grünkohl zu bleiben:
Meine Eltern kommen aus der Lüneburger Heide. Daher kenne ich Grünkohl auch sehr deftig (Pinkel, Bregenwurst, Schweinebauch, Kasseler). Zudem mit Graupen. Dazu auch Kartoffeln. Bei Opa noch karamellisiert. Bei Mama schon als Salzkartoffeln.
Aufgewachsen bin ich in München. Grünkohl gabs da vor 20 Jahren - garnicht. Erst recht nicht frisch. Der wurde von Opa portionsweise eingefroren und als "Carepaket" mitgebracht.
Mit dem Hype um "Superfoods" bekam man dann irgendwann auch frischen Grünkohl im Süden. Bei den Fleischbestandtteilen musste meine Mutter auch regelmäßig improvisieren.
Jetzt koche ich selbst in Darmstadt. Der Kohl wächst immerhin im Garten, die Suche nach "Kohlwurst" irritiert aber noch immer die Damen an der Fleischtheke. (Nach "Pinkel" frag ich schon garnicht mehr...)
Nur mein Mann mag den durchgekochten Kohl nicht

(wo der doch sogar beim Aufwärmen am Folgetag nochmal besser ist).
Jetzt ist der Kompromiss:
Schinken und geräuchete Wurst (wenn man was passendes bekommt) mit Zwiebeln Graupen und Brühe gut durchkochen.

Den Grünkohl (aus dem Garten daher unterschiedliche Sorten) waschen und rupfen und dann blanchieren.
Beides zusammen dann nur kurz ziehen lassen.
Ungewohnt, aber auch recht lecker. Und sieht optisch natürlich "frischer" aus.
(Immer etwas mehr kochen... so gibt's für mich nen Rest. Am Folgetag, durchgezogen und aufgewärmt

)