Hallo ihr Lieben,
ich möchte heute nochmal ganz kurz auf die
letzten Ernten eingehen und auch das Thema
Aji Amarillo nochmal final abschließen
Mittlerweile sind alle Chilipflanzen, bis auf wenige Überwinterungsrocotos, entsorgt worden. Das Haus ist also momentan komplett frei von Chili-Pflänzchen
Ursprünglich hatte ich geplant mehr Pflanzen zu überwintern, aber als die ersten Läuse aufgetaucht sind, habe ich den Plan schnell über Bord geworfen. Außerdem möchte ich kommende Saison eh wieder so viele neue Sorten ausprobieren, dass die Entscheidung auf jeden Fall die richtige war. Ende 2022 werde ich das Thema Überwinterung nochmal intensiver angehen
Die Tage sind die letzten
Chilis im Froster gelandet. Das waren nochmal ca. 1,5 kg. Drei Tütchen Aji Amarillo und zwei Tütchen quer durch die Bank. Eben alles, was noch übrig war
Mit den letzten nachgereiften
Gelben Riesen habe ich mich das erste mal an
Rocoto-Marmelade versucht. Geschmacklich sehr zu empfehlen, aber optisch ist da irgendwas schief gegangen. Das Gemisch hat beim Aufkochen extrem geschäumt und das sieht man nach dem Erkalten auch an den eingeschlossenen Luftblasen. Schöpft ihr den Schaum vorher ab? Oder hab ich grundsätzlich schonmal was falsch gemacht?
Verwendet habe ich ein Rezept mit folgendem Verhältnis:
- 400 g Rocotos
- 100 ml Zitronensaft
- 500 g Gelierzucker 1:1
Da ich nur noch Gelierzucker 3:1 daheim hatte, habe ich anstatt 500 g nur 170 g verwendet. Wie schon gesagt, schmeckt sie aber super!
Sooo und nun nochmal bissl was von den
Aji Amarillos. Ich hatte dieses Jahr vier Pflanzen und habe relativ früh in der Saison die Haupttriebe an unterschiedlichen Höhen gestutzt. Falls jemand nochmal rückwirkend schauen möchte, wie sich die Pflanzen verhalten haben, gibt es hier noch die Vorgängerposts dazu:
Teil 1,
Teil 2,
Teil 3,
Teil 4,
Teil 5,
Teil 6 und
Teil 7
Hier der Reihenfolge nach
Aji Amarillo 1,
3,
4 und
2.
Aji Amarillo 2 wurde nicht geköpft, sondern durfte ganz normal weiterwachsen.
Hier nachfolgend nochmal die letzten Bilder von draußen. Leider haben die Pflanzen da nicht mehr gut ausgesehen. Das war eine Kombi aus schlechtem Wetter und kaum Pflege
Die ungestutzte Nummer 2 hat sich für mein Empfinden optisch am besten entwickelt. Sie ging schön in die Höhe und hat eine breite Krone entwickelt. Je weiter unten ich sie geköpft hatte, desto früher haben sie sich verzweigt und desto buschiger wurden sie. Bei der Pflege hatte ich bei buschigeren Varianten mehr Probleme, da sie sich die Äste teilweise ineinander verheddert hatten. Insgesamt waren sie bisschen schwieriger zu bändigen, zumindest bei der weniger Pflege, die ich ihnen hab zukommen lassen.
Aji Amarillo 1:
Aji Amarillo 3:
Aji Amarillo 4:
Aji Amarillo 2:
So nun eine kleine Zusammenfassung der
Erntezahlen pro Pflanze. In der Graphik ist die Reihenfolge die gleiche. Links
Aji Amarillo 1, die ganze unten geköpft wurde und rechts
Aji Amarillo 2, die nicht gekappt wurde.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Sorte sehr spät mit dem Abreifen begonnen hat. Die Haupternte gab es erst Ende November, als die Pflanzen schon bei mir im Keller standen. Davor gab es im Oktober noch ein paar Beeren. Im September und davor nur einzelne Früchte.
Alle vier Pflanzen sind mit der Anzahl an geernteten Früchten erstaunlich gleich auf, nur
Aji Amarillo 4 hat besonders gut performt. Diese Pflanze wurde ganz weit oben geköpft.
Die un- bzw. weit oben gestutzte Pflanze gingen als erste in die Blüte und haben auch die ersten reifen Früchte produziert. Das macht meiner Meinung nach auch Sinn, da hier am wenigsten in das Wachstum eingegriffen wurde. Das verdeutlicht, dass ein starker Rückschnitt die Pflanzen deutlich zurück wirft. Gerade bei spät abreifenden Sorten, sollte man sich das also überlegen.
Allein von der Anzahl der geernteten Früchten hat
Aji Amarillo 4 am besten abgeschnitten. Auch hat diese sehr regelmäßig reife Beeren produziert, teilweise auch schon sehr früh in der Saison. Für mich insgesamt also der Favorit. Was ich persönlich aus dem Experiment mitnehme, ist, dass sich das Köpfen explizit bei dieser Sorte lohnen kann, man es aber nicht übertreiben sollte. Gerade in unseren Breitengraden. Bei einer längeren und besseren Saison hätte das Ergebnis vermutlich anders ausgesehen.
Wie wissenschaftlich aussagekräftig die Daten sind kann ich natürlich nicht sagen. Um hier konkret was ableiten zu können, wäre eine Versuch mit einer deutlich höheren Anzahl an Pflanzen sinnvoll.
Ich persönlich werde auch zukünftige Baccaten mit Bedacht köpfen, die in der Voranzucht schon extrem in die Höhe gehen. Aber mit einem radikalen Schnitt werde ich mich eher zurückhalten. Auch nur, da ich mit der Aufzucht im Dezember beginne. Startet man schon im September, kann ein früher radikaler Schnitt natürlich trotzdem Sinn machen
Finale Ernte am 27.11.2021:
So ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt. Habt noch ein schönes Wochenende!
Beste Grüße
Alex